TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen
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Sozialdimension Entgrenzungen in der Erwerbsarbeit Entgrenzungen von „Arbeit und Leben“<br />
Zeit<br />
Raum<br />
Hilfsmittel/<br />
Technik<br />
Arbeitsinhalt/<br />
Qualifikation<br />
Sozialorganisation<br />
Sinn/ Motivation<br />
Weitreichende Flexibilisierung und<br />
Individualisierung von Arbeitszeiten<br />
in Dauer, Lage und Regulierungsform<br />
Abbau der Bindung von Arbeit an Orte<br />
- innerbetrieblich und betriebsübergreifend<br />
Entstandardisierung von Arbeitsmitteln und<br />
wachsende Selbstorganisation und<br />
Individualisierung der Auswahl und der<br />
konkreten Nutzung von Hilfsmitteln<br />
Selbstorganisation der Arbeitsausführung,<br />
Rücknahme von Detailkontrolle und<br />
Zunahme von Rahmensteuerung;<br />
Dynamisierung von Qualififkationsanforderungen<br />
und Qualifizierung;<br />
„employability“ und fachliche Flexibilität<br />
statt Lebens-Beruf; neue überfachliche<br />
Anforderungen<br />
Selbstorganisation der Kooperationsformen<br />
und Sozialnormen in der Arbeit<br />
- horizontal und vertikal<br />
Verstärkte Anforderungen an<br />
Selbstmotivierung, individuelle<br />
Sinnsetzung, Selbstbegeisterung und<br />
Disziplinierung - individuell und<br />
kooperativ<br />
Durchmischung bzw. individualisierte<br />
Koordination von Arbeits- und Privatzeiten<br />
- als Folge flex. Arbeitszeiten und<br />
individualisierter Zeitwünsche und -strategien<br />
Abbau fester Grenzen zwischen Arbeits-<br />
und privaten Lebensorten - als Folge neuer<br />
Arbeitsformen und eines individualisierten<br />
Verhaltens<br />
Durchmischung des privaten und<br />
betrieblichen Besitzes von Arbeitsmitteln<br />
und ihrer Nutzung<br />
Zunehmende Bedeutung unklarer<br />
Tätigkeiten und Kompetenzen<br />
zwischen Privatheit und Arbeit<br />
Wachsende Rolle diffuser Sozialformen<br />
und -normen zwischen<br />
Arbeit und Privatleben<br />
Durchmischung von Arbeits- und<br />
Lebensmotivationen. Arbeit als aufgewertete<br />
Lebenssphäre, Privatheit als verstärkt<br />
beruflich zu nutzender Bereich und „Arbeit“<br />
Abb. 1: Beispiele für Entgrenzungserscheinungen in der Erwerbsarbeit und im Verhältnis von „Arbeit und Leben“<br />
in verschiedenen Sozialdimensionen, leicht verkürzt nach Voß (1998: 480).<br />
In dieser tabellarischen Darstellung wird die Rolle der IuK-Technologien als<br />
Enabler von Entgrenzung deutlich. In den Dimensionen „Zeit“ und „Raum“<br />
ist der Grad der Veränderungen durch die neuartigen IuK-Technologien besonders<br />
hoch. Das mobile Telefon ermöglicht die Erreichbarkeit unabhängig von<br />
Zeit und Raum, heißt es. Diese Ermöglichung kann eine wesentliche Erleichterung<br />
darstellen, wenn sie zur Verbesserung der Lebensqualität genutzt<br />
wird. Jedoch kann sie auch einseitig für Zwecke ausgenutzt werden, die nur<br />
eine von vielen Möglichkeiten darstellen, so bspw. für die Ausweitung der<br />
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