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TRANSVERSALE WIRTSCHAFTSETHIK - Universität St.Gallen

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� in der Aktualität diesen Bestimmungen und Charakteristika Vorschub<br />

geleistet wird, welches zu intensiveren Verflechtungen zwischen Lebensund<br />

Arbeitswelt führt und<br />

� diese Verflechtungen aufgrund der Dominanz der ökonomischen Rationalität<br />

zu materialen Konsequenzen in der Lebenswelt führen.<br />

Dieser Befund stellt die wissenschaftliche Reflexion im weiteren Vorgehen<br />

vor unterschiedliche Alternativen der Handhabung. Es könnten Überlegungen<br />

angestellt werden, inwieweit die Möglichkeit besteht, dass<br />

� Lebens- und Arbeitswelt wieder stufenweise entflochten werden (Doch:<br />

Ist dies umsetzbar, würde dies die negativen Implikationen zu kompensieren<br />

helfen, würde dies die Ursache der Konflikte betreffen bzw. ist dies<br />

überhaupt wünschenswert?),<br />

� das einzelne Individuum sensibilisiert und befähigt wird, mit den ökonomischen<br />

Verkürzungen umzugehen. (Doch: Ist damit der Einzelne nicht<br />

systematisch überfordert, sind nicht eher Lösungen auf Ebene der Rahmenbedingungen<br />

notwendig bzw. komplementär zu initiieren?) und<br />

� die ökonomische Rationalität sich weiterentwickelt bzw. weiterentwickelt<br />

wird, die in Richtung einer Öffnung des Systems Ökonomie wirkt und damit<br />

Anschlussfähigkeit generiert. 163<br />

Im Kern stellt diese dritte Alternative den Ansatz der hier entwickelten<br />

Argumentation dar. Dies bedeutet jedoch nicht, dass damit die anderen<br />

beiden Alternativen in ihrer Relevanz oder ihrem Potential abgewertet seien;<br />

sie werden in die folgende Argumentation mit einfließen. Die hier entwikkelte<br />

wirtschaftsethische Perspektive wird aufzeigen, inwieweit und auf welche<br />

Weise es möglich ist, diese dritte Alternative zu verfolgen.<br />

Die Kompensation der aus dieser Gegenüberstellung auftretenden Defizite<br />

kann, nach der hier vertretenen Meinung, nicht innerhalb der ökonomischen<br />

Rationalität gelöst werden, sondern setzt eine Transzendierung ihrer Grenzen<br />

bzw. eine Transzendierung ihrer Fähigkeiten voraus. Diese Fähigkeiten<br />

bestehen im Kern in der Entwicklung einer strukturellen und inhaltlichen<br />

Anschlussfähigkeit zu genuin außerhalb der Ökonomie angelegten Inhalten;<br />

163 Um Missverständnissen vorzubeugen, sei angemerkt, dass diese Alternativenaufzählung<br />

keine Vollständigkeit beansprucht, sondern lediglich dazu dienen soll, die<br />

hier verfolgte inhaltliche Intention zu verdeutlichen.<br />

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