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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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- für Menschen allen Alters, da jedes Alter auf seine Weise wertvoll ist, in der Gemein-<br />

schaft, in der wir beten, lobsingen und Gottes Reich erbauen.<br />

Daraus folgt: Die Verteilung der Aufgaben im Wirkungskreis der Gemeinde und in der<br />

Liturgie soll widergespiegelt werden, dass unsere Kirche in Schweden<br />

- multikulturell ist,<br />

- die gleiche Kompetenz von Frauen und Männern vertritt, was die Verantwortung und<br />

die Mitwirkung der Laien in der Gemeinde angeht, samt den Wert aller Altersstufen<br />

für ein adäquates Gemeindeleben,<br />

- jedes Glied im Leib Christi als einen vollwertigen Christen ansieht, unabhängig vom<br />

Gesundheits- oder Gesellschaftsstatus.<br />

In der Kirche zu wirken, soll eine Freude sein …<br />

- für Menschen mit allerlei verschiedenen Charakteren – Nachsichtige und Verdrießli-<br />

che, sozial Begabte und Ungesellige, Frohsinnige und Ernste, Redselige und<br />

Schweigsame – da Gott jeden Menschen zu einer außerordentlichen Gleichheit mit<br />

Christus formen kann,<br />

- für Menschen mit verschiedenen Arten von Begabungen und Kenntnissen, da „kein<br />

Talent [wörtlich: Pfund] vergraben werden soll“, sondern für Gott wirksam gemacht<br />

wird,<br />

- für Menschen mit allen Kategorien von Begabungen und Kenntnissen, da Gott nicht<br />

nach Wissensniveau oder Zeugnis fragt, sondern nach unserer Liebe.<br />

Daraus folgt: Die Verteilung der Aufgaben in der Gemeindearbeit und in der Liturgie soll<br />

widerspiegeln, dass unsere Kirche in Schweden eine Berufung hat, prophetisch kreativ in<br />

ihrer Antwort auf die Fragen „Tauge ich?“ und „Werde ich gebraucht?“ zu sein. 627<br />

627 In den oben formulierten Fragen kommt die in Schweden weit verbreitete Haltung des so genannten<br />

„Jante-Gesetzes“ (Schwedisch: „Jantelag“) zum Ausdruck. Dieser ist, wie auch das „Gesetz“<br />

selber, nach einem fiktiven Ort namens „Jante“ benannt, der in dem 1933 (dt. Ausgabe 1973)<br />

verfassten Roman Ein Flüchtling kreuzt seine Spur (Originaltitel: En flyktning krysser sitt spor) des<br />

dänisch-norwegischen Schriftstellers Aksel Sandemose vorkommt. In der Form von „Zehn<br />

Geboten“, die hier als Einheit gesehen werden können, wird u.a. erklärt, dass niemand glauben<br />

soll, er sei etwas besonderes, schlauer oder besser als andere. Gegen diese ungeschriebene<br />

Ordnung, nach der viele eher ihr „Licht unter den Scheffel stellen“, um sich nicht zu sehr aus der<br />

Allgemeinheit hervorzuheben, scheint dieser Text – zumindest implizit – anzugehen, indem er<br />

vorschlägt, dass der Einzelne seine je speziellen Fähigkeiten und Begabungen zum Wohl und<br />

Aufbau von Gemeinde und Kirche einsetzen solle. Die Kirche müsse in dieser Hinsicht ermutigend<br />

und zeichenhaft schöpferisch vorangehen.<br />

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