Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...
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es braucht Zeit, auch eine Synode zu verarbeiten. 816 Wir leben in einer gelobten Zeit des<br />
Stresses und sind daher geneigt, höchst ungeduldig zu sein, wenn „das Lob der Langsam-<br />
keit“ – oder das Gesetz der Trägheit, wenn man so will –, das in der Kirche gilt, [in Kraft<br />
tritt]. Gleichzeitig ist es wichtig, zu sehen welche Ratschläge tatsächlich befolgt wurden<br />
und worin sie resultierten. Wir können auf die Einführung der Kirchenabgabe im Jahr<br />
2000 hinweisen, [auf] den Sozialen Kongress in Vadstena im Jahr 2001, das Katecheti-<br />
sche Jahr im Jahr 2002 und die gewiss mühsame, aber intensive liturgische Arbeit, die<br />
noch andauert, samt den für das Jahr 2010 geplanten Familienkongress.<br />
Vieles bleibt übrig, was [noch] verwirklicht und rezipiert werden muss! Eine Synode<br />
muss, genauso wie ein Konzil, rezipiert werden, also vom Gottesvolk entgegengenom-<br />
men werden. Vielleicht ist das in einem multikulturellen Bistum die große Schwierigkeit?<br />
Wenn wir ehrlich sein sollen, ist es sicherlich nur eine Minorität der aktiven Katholiken,<br />
die eine Ahnung von der Existenz der Synode haben. Was können wir tun, um unseren<br />
Gläubigen zu helfen, die Botschaft und den Geist der Synode anzunehmen?<br />
Die Diözesansynode [im Jahr 1995] fand [nur] ein paar Jahre nach dem Besuch Jo-<br />
hannes Pauls II. bei uns in Schweden im Jahr 1989 statt. Für die katholische Bevölkerung<br />
Schwedens war dieser Besuch eine Art Wasserscheide: Plötzlich stand die kleine Mino-<br />
rität der Katholiken im Zentrum der Aufmerksamkeit und wir erhielten von der Umwelt<br />
eine größere positive Resonanz als jemals zuvor. Auch wenn es eine Übertreibung ist,<br />
kann man dennoch sagen, dass eine gewisse Euphorie andauerte und sicherlich auch die<br />
Diözesansynode prägte. Für Bischof Hubertus Brandenburg waren der Papstbesuch und<br />
die Diözesansynode die großen Höhepunkte seines Episkopats. Ein hoffnungsvoller und<br />
optimistischer Geist begann aufzukeimen, gleichzeitig wie er [Bischof Dr. Brandenburg]<br />
und viele andere mit ihm sich über die großen pastoralen Schwierigkeiten bewusst waren.<br />
Auf der Synode wurde es auch ganz deutlich, dass man die traurige Wirklichkeit einsah:<br />
die meisten, die getauft werden, verschwinden [bereits] vor der Ersten Kommunion und<br />
dann verringert sich die fromme Schar immer mehr im Laufe der Lebensreise. Auch<br />
wenn es vielleicht ausdrücklich nicht gesagt wurde, so zeigte die Zusammensetzung der<br />
Teilnehmer, dass die meisten aktiven Katholiken in unserer Diözese entweder Zuwande-<br />
rer oder Konvertiten sind. Wir scheinen im höchsten Grad eine „Ein-Generationen-Kir-<br />
che“ zu sein! Unsere Katholiken in der Kirche zu behalten, ist und verbleibt die große<br />
Aufgabe. Wie können wir mehr und mehr, denen, die getauft sind, helfen, in unsere Kir-<br />
che in Schweden hineinzuwachsen?<br />
Auch wenn wir nun dreizehn Jahre nach der Synode noch deutlicher einsehen, wie<br />
viele verlorene Schafe wir haben, ist es wichtig, bewusst diesen hoffnungsvollen Geist zu<br />
fördern, den die Synode prägte. Auch wenn die Säkularisierung in unserem Land fortzu-<br />
schreiten scheint, sehen wir auch Zeichen für ein neumodernes Interesse für Religion,<br />
und dort speziell für Gebet und Spiritualität. Hier liegt natürlich auch die Stärke unserer<br />
816 Auch hier benutzt der S.T. das Wort „smälta“, was außer den eben angegebenen Bedeutungen auch<br />
mit „verdauen“ übersetzt werden könnte.<br />
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