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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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An etwa 125 Orten konnte in regelmäßigen Abständen Eucharistie gefeiert wer-<br />

den, „zum Teil jede Woche oder öfter, an anderen Stellen einige Male im Jahr“. 125<br />

Die Eucharistiefeiern wurden – wie oft auch derzeit – „in Gebäuden von Freikirchen,<br />

lutherischer Kirche, in Gemeindesälen und in privaten Wohnungen gefeiert.“ 126<br />

Dabei bildete das Nebeneinander von verschiedenen Sprachgruppen mit eigenen<br />

Gottesdiensten und der zumeist schwedischsprachigen „Normalgemeinde“ vor Ort<br />

eine große pastorale Herausforderung. Diese Problematik war auch bei der Diöze-<br />

sansynode ein entscheidendes Thema. 127<br />

Ein anderes Problem ergab sich, auch bei der Diözesansynode, aus der Frage der<br />

Minorität, d.h. der Diasporasituation der katholischen Kirche Schwedens und ihr<br />

Verhältnis zur Majorität, vor allem zu den schwedisch-lutherischen Christinnen und<br />

Christen, die zur „Svenska Kyrkan“, gehören. Diese war bis Ende 1999 Staatskir-<br />

che. 128<br />

Im Vorfeld der Stockholmer Diözesansynode wird zunächst der Pastoralbesuch<br />

von Papst Johannes Paul II. in Schweden im Juni 1989 beschrieben und analysiert<br />

werden. Dieser war ein wesentlicher Beitrag dazu, dass die katholische Kirche in<br />

Schweden erstmals nach der Reformation in der Öffentlichkeit sichtbar wurde. Er<br />

stärkte zudem das Selbstbewusstsein dieser Diasporakirche. Ebenso waren die<br />

großen ökumenischen Feierlichkeiten im Oktober 1991 in Rom anlässlich des 600.<br />

Jahrestages der Heiligsprechung der Heiligen Birgitta von Vadstena/Schweden von<br />

125 Vgl. ebd. R. Kunze erwähnt 137 Orte. Diese Angaben beziehen sich auf die gegenwärtige Situation<br />

im Bistum Stockholm. Vgl. auch Kapitel 3 der vorliegenden Arbeit.<br />

126 Ebd. Wie in Kapitel 3 aufgeführt, existieren außer den Pfarrgemeinden auch eine Reihe von Filialgemeinden.<br />

Ende 2007 gab es 12 Filialgemeinden mit dort wohnhaften Priestern. Außerdem wurden<br />

72 weitere Kapellen und geliehene Gottesdiensträume von katholischen Christen für Gottesdienste,<br />

Katechese und andere Gemeindeaktivitäten benutzt. Vgl. Statistik Katolska kyrkan i<br />

Sverige. Stockholms Katolska stift Faktauppgifter 2007. Vid årsskiftet den 31.12.2007, in:<br />

http://www.katolskakyrkan.se/Turnpike.aspx?id=662.<br />

127 Diese Problematik, die nach wie vor eine bleibende pastorale und dogmatische Herausforderung<br />

darstellt, wird in den Abschnitten 7.1.1 und 7.2.1 unter dem Thema „Katholische Identität – Einheit<br />

in Vielfalt“ sowie in Kapitel 8 (Abschnitte 8.1, 8.2.1 und 8.3) behandelt.<br />

128 Vgl. hierzu auch Kapitel 3 und Abschnitt 6.1 dieser Arbeit. „Svenska Kyrkan“ bedeutet wörtlich<br />

übersetzt „die Schwedische Kirche“ und meint die Schwedisch-lutherische Kirche. Bis einschließlich<br />

1995 gehörte jeder in Schweden Geborene automatisch zu dieser ehemaligen evangelisch-lutherischen<br />

„Staatskirche“. Aufgrund einer Gesetzesänderung gilt seit dem Jahr 1996 die Taufe als<br />

konstituierend für die Mitgliedschaft. Seit dem 1.1.2000 wurde das Verhältnis der Schwedisch-lutherischen<br />

Kirche zum Staat definitiv neu geordnet. Dies beinhaltete auch eine Aufwertung der gesellschaftlichen<br />

Stellung der katholischen Kirche und der anderen Glaubensgemeinschaften, was<br />

unter anderem in der Möglichkeit zum Ausdruck kam, dass die katholische Kirche so genannte<br />

Kirchenbeiträge der Gläubigen durch das Finanzamt einzuziehen konnte. Diese Veränderung<br />

wurde im 3. Kapitel der vorliegenden Arbeit ausführlich beschrieben. Ergänzend kann hinzugefügt<br />

werden, dass in Bezug auf das schwedische Königshaus keine Änderung vorgenommen wurde,<br />

sondern das alte evangelisch-lutherische Glaubensprivileg beibehalten wurde.<br />

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