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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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gender oder ausschließlicher Teilnahme von Klerikern – vergleichbar ist. 14 Dieses<br />

Provinzialkonzil „übernahm wesentl[iche] Bestimmungen des kanon[ischen] Rechts,<br />

so das freie B[ischofs]-Wahlrecht der Domkapitel und den Zölibat der Kleriker“<br />

(ebd.).<br />

Ein so genannter „königlicher Privilegienbrief“ erkannte 1281 „den Klerus als<br />

eigenen Stand an u[nd] gewährte ihm Steuerfreiheit“ (ebd.). Die Bischöfe waren von<br />

dieser Zeit an „auch Mitgl[ieder] des Reichsrats“ (ebd.).<br />

Für die religiöse Entfaltung waren die Konvente der Franziskaner und der Do-<br />

minikaner von nicht zu unterschätzendem Einfluss. Am Bedeutungsvollsten war je-<br />

doch die Gestalt der Heiligen Birgitta, „deren 1370 bestätigter Orden (Birgittaorden)<br />

mit seinem Mutter-K[loster] in Vadstena ein wichtiges geistl[iches] Zentrum war“<br />

(ebd.).<br />

Als Mitglieder des Reichrats waren im 15. Jahrhundert die Bischöfe „in die Aus-<br />

einandersetzungen um die seit 1397 bestehende Union v[on] Kalmar verwickelt<br />

u[nd] gerieten oft in G[egensatz] zu nat[ionalen] Gruppen“ (ebd.).<br />

Diese Kalmarer Union, 1397–1523, bildete eine Union von drei nordischen Rei-<br />

chen: Dänemark, Schweden und Norwegen. In ihrem Ursprung ging sie auf Königin<br />

Margareta I. zurück und bildete eine Reaktion und ein Gegengewicht auf die deut-<br />

sche Expansionspolitik Albrechts von Mecklenburg. Laut Vertrag sollte innerhalb<br />

dieser Union der dänische König gemeinsamer Herrscher sein. 15<br />

Außerdem sollten die drei Staaten durch eine gemeinsame Außenpolitik verbun-<br />

den sein; doch sollte jedes Reich seine innere Selbständigkeit, seine eigene Verwal-<br />

tung und sein eigenes Recht behalten. Königin Margaretes Nachfolger, König Erich<br />

VII. von Pommern, versuchte die Union in einen von Dänemark geführten Einheits-<br />

staat zu transformieren.<br />

Unter solchen Vorzeichen konnte die Union jedoch nicht auf Dauer halten; unter<br />

anderem kam es in der Zeit Christians I. und Christians II. zu schweren Auseinander-<br />

setzungen mit Schweden. Bauern und Bürger folgten dem Widerstand des schwedi-<br />

schen Adels; die dänisch-schwedische Union zerbrach endgültig nach dem Stock-<br />

14 Die Jahreszahl wurde vom Verfasser dieser Arbeit ergänzt, ebenso die Erläuterungen in Bezug auf<br />

das Provinzialkonzil und die nähere Beschreibung der Ortsangabe.<br />

15 Die Ausführungen über die Kalmarer Union basieren vor allem auf: af Malmborg, Mikael, „Sverige<br />

i Norden och Europa. Från Kalmarunionen till EU-integration“, in Tägil, S. (Hg.), Europa – historiens<br />

återkomst, Hedemora 1998, S. 538-568, besonders S. 542-544, sowie auf: Das große Bertelsmann<br />

Lexikon (CD), 2003, Stichwort: „Kalmarer Union“.<br />

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