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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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1 Inhaltlich-systematische Einführung<br />

Im Zusammenhang mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) wurde in<br />

der römisch-katholischen Kirche zu Beginn der 1960er Jahre ein Prozess der Erneue-<br />

rung und des Dialoges eingeleitet, nicht zuletzt in Bezug auf die verschiedenen Re-<br />

ligionen und Kulturen. Dies kam unter anderem im Konzilsdekret über die Missi-<br />

onstätigkeit der Kirche Ad gentes, in der Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu<br />

den nichtchristlichen Religionen Nostrae aetate und in der Erklärung über die Reli-<br />

gionsfreiheit Dignitatis humanae zum Ausdruck. Das Verhältnis zu den anderen Kir-<br />

chen und kirchlichen Gemeinschaften wurde sowohl in der Kirchenkonstitution Lu-<br />

men Gentium als auch im Ökumenismusdekret Unitatis redintegratio neu beschrie-<br />

ben und definiert, ebenso das Verhältnis zu den katholischen Ostkirchen und zu den<br />

zu den orthodoxen Kirchen im Dekret Orientalium Ecclesiarum. Die katholische<br />

Kirche selbst wurde nicht nur als hierarchisch strukturiert dargestellt, sondern auch<br />

und vor allem als „Volk Gottes“, zu dem grundsätzlich alle Menschen gerufen sind<br />

(LG 13). Auch die Aufgaben der Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensleute und Laien<br />

wurden in den verschiedenen Dekreten und Konstitutionen wie z.B. dem Dekret über<br />

die Hirtenaufgabe der Bischöfe Christus Dominus, dem Ordensdekret Perfectae ca-<br />

ritatis, aber auch in der Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium, im Kontext<br />

dieses neuen Gesamtverständnisses der Kirche als Volk Gottes beschrieben und<br />

interpretiert. Die Aufgaben der Kirche in der Welt von heute und des Laien in Kirche<br />

und Gesellschaft wurden in der Pastoralkonstitution Gaudium et spes und im Dekret<br />

über das Laienapostolat Apostolicam actuositatem ebenfalls neu dargelegt. Den Hei-<br />

ligen Schriften des Alten und Neuen Testamentes wurde der ihnen gebührende Stel-<br />

lenwert durch die dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei Ver-<br />

bum eingeräumt. Im Dekret über die sozialen Kommunikationsmittel Inter mirifica<br />

und in der Erklärung über die christliche Erziehung Gravissimum educationes wur-<br />

den außerdem die Verantwortung der Kirche und aller Christen im jeweiligen sozial-<br />

politisch-historischen Kontext hervorgehoben.<br />

Auf dem Hintergrund des Zweiten Vatikanischen Konzils gab es in der Folge<br />

auch innerkirchlich eine Reihe von Aufbrüchen und positiven Veränderungen, die<br />

sich z.B. in synodalen Prozessen konkretisierten. Beispiele hierfür sind vor allem das<br />

Niederländische Pastoralkonzil (1966-1970), die Gemeinsame Synode der Bistümer<br />

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