Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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Wir haben in der Nordischen Bischofskonferenz beschlossen: Wir laden den Papst
ein. Die Nordische Bischofskonferenz sind die Bischöfe aus den folgenden fünf Län-
dern: das ist Island, Norwegen, Dänemark, Schweden und Finnland. Wir haben be-
schlossen: Zunächst müssen wir mal unsere evangelischen Mitbrüder fragen, was sie
denn davon halten. Das habe ich beim Erzbischof von Uppsala getan. Das ist der
Primas der lutherischen Kirche. Das war damals Bertil Werkström. Und der hat ge-
sagt: „Ich mache dir einen Vorschlag. Wir fahren zusammen nach Rom und laden
den Papst zusammen nach Schweden ein.“ Das fand ich sehr angenehm und wirklich
sehr schön. Und das haben wir getan! Und die anderen haben eine ähnliche Antwort
von ihrem Primas der lutherischen Kirche bekommen. Und so wurde der Papst
eingeladen und kam in diese Länder und hat alle fünf Länder besucht. Und das war
für uns sehr angenehm. Denn das war eine Öffnung zur Ökumene hin. Und das war
etwas, was uns sehr das Selbstbewusstsein gestärkt hat. Wir waren nicht mehr eine
kleine Quantité négligeable [eine Größe, die nicht berücksichtigt werden brauchte]
am Rande, die man eigentlich nicht ernst zu nehmen braucht, sondern wir waren ein
Teil der katholischen Weltkirche und wurden als solche vom Papst anerkannt. Und
das war doch etwas Schönes. Und wir haben natürlich die mühsamen Fragen der
Abendmahlsgemeinschaft z. B. auch dabei aufgreifen müssen. Und als ich mit dem
Erzbischof Werkström beim Papst war, sagte der: „Ich möchte Sie noch informieren
über etwas, was wir in Schweden eingeführt haben, um diese Schwierigkeit der
fehlenden Gemeinschaft am Tisch des Herrn zu bündeln. Wir legen als jeweils
andere, die Katholischen bei uns und die Lutheraner bei der katholischen Kirche,
die rechte Hand auf die linke Schulter, wenn wir nach vorne gehen. Und ich frage,
darf ich das auch dann tun, wenn Sie in Stockholm die Heilige Messe feiern.“ Und
der Papst antwortete ohne zu zögern: „Ich bitte Sie, tun Sie es.“ Und das war doch
eine großartige Sache!
Sie sprachen hier, lieber Herr Bischof, von einem neuen Selbstbewusstsein für
die katholische Kirche Schwedens im Zusammenhang mit dem Papstbesuch.
Hatte dieses Selbstbewusstsein praktische Folgen und seinen Einfluss darauf,
vielleicht auch dass Sie den Gedanken hatten, eine Diözesansynode in Vadstena
einzuberufen. Oder hätten Sie diese sowieso durchgeführt?
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