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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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Der nächste Tag des Papstbesuchs, der 9. Juni 1989, „gehörte ganz Uppsala“ und<br />

stand zunächst im Zeichen der Ökumene. 140 Cavallin fasst den großen ökumenischen<br />

Gottesdienst im Uppsala Dom unter anderem wie folgt zusammen:<br />

Der Heilige Vater wurde am Portal des schwedischen „Reichheiligtums“, des mittelalter-<br />

lichen Domes – im 19. Jahrhundert … [gründlich] „restauriert“, aber doch den Eindruck<br />

eines sehr schönen gotischen Raums vermittelnd – vom [lutherischen] Erzbischof Werk-<br />

ström und den höchsten Repräsentanten der Schwedischen Kirche – fast allen Bischöfen<br />

und sehr vielen Geistlichen – empfangen. Hohe Würdenträger des Staates und anderer<br />

Organisationen – mit dem Königspaar an der Spitze – waren auch anwesend. … Auch die<br />

schwedischen Freikirchen – mit einigen wenigen Ausnahmen – wollten den Papst begrü-<br />

ßen und hatten gar keine Schwierigkeiten, an der außerordentlich würdigen und schönen<br />

ökumenischen Feier teilzunehmen. Erzbischof Werkström sagte in seiner Ansprache, daß<br />

sein Vorgänger Nathan Söderblom an der Stockholmer Ökumenischen Konferenz gesagt<br />

hatte – und diese Aussage ist berühmt geworden – daß „Petrus“ (d.h. die katholische Kir-<br />

che) noch zögere – wie Petrus am leeren Grab – aber daß „Johannes“ (= die orientalische<br />

Kirche) und „Paulus“ (= die evangelische Christenheit) anwesend seien; jetzt, sagt Erzbi-<br />

schof Werkström, „ist Petrus da – und sein Name ist Johannes Paulus!“ 141<br />

Außer der von Erzbischof Werkström aufgegriffenen Frage der Interkommunion als<br />

– nach seiner Ansicht – „Weg zur vollen Einheit“ 142 , so konnte der Gottesdienst<br />

„schöne Einzelheiten“ 143 zeigen“:<br />

So hat der Papst mit dem Primas [der Schwedisch-lutherischen Kirche] Blumen an den<br />

Gräben der des hl. Erik und von Nathan Söderblom niedergelegt und die damals noch le-<br />

benden drei Kinder begrüßt … 144<br />

Weitere Stationen des Pastoralbesuchs von Papst Johannes Paul II. in Uppsala waren<br />

unter anderem die traditionsreiche Universität, in der er einen Vortrag über „Die<br />

140<br />

Vgl. Cavallin, a.a.O., S. 52.<br />

141<br />

Ebd.<br />

142<br />

Ebd. Laut Cavallin, spiegelt diese Auffassung Werkströms die „seit Jahren“ maßgebliche „offizielle<br />

Linie der Schwedischen Kirche“ deutlich wieder. Der Papst betonte dagegen in seiner Ansprache<br />

die Taufe als Grundlage für die Einheit, ermutigte zugleich aber zu weiterer ökumenischer<br />

Arbeit, die „jedoch nicht darin bestehen könne, jetzt den Glauben auf einen kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner zu reduzieren, sondern immer besser den vollen Gehalt des apostolischen Glaubens zu verstehen<br />

und zu vermitteln.“ Vgl. ebd. und Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hg.), Predigten<br />

und Ansprachen von Papst Johannes Paul II. bei seinem ersten Pastoralbesuch in Nordeuropa,<br />

1. bis 10. Juni 1989 (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 92), Bonn 1989, S. 114-<br />

119, hier unter der Rubrik „Einheit – wesentliches Kennzeichen der Kirche“, besonders S. 117f.<br />

143<br />

Cavallin, a.a.O., S. 52.<br />

144 Ebd.<br />

64

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