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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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Die ökumenischen Beobachter 263 , die in Vadstena bei beiden Arbeitswochen der<br />

Synode teilnahmen, brachten sich aktiv in die Gespräche und Diskussionen ein und<br />

wiesen darauf hin, die Wortwahl für den Begriff „Kirche“ genauer und besser zu<br />

überdenken. 264 Dieses Anliegen wurde unter anderem in der Einleitung zum Schluss-<br />

dokument der Synode aufgriffen, wo dieser Punkt unter Bezug auf die Konzilsdoku-<br />

mente Lumen Gentium 8 und Unitatis redintegratio 3 als „eine wichtige theologische<br />

und ökumenische Frage“ bewertet wurde. 265 Man löste diese Frage für das<br />

Schlussdokument so, dass bei der Wortwahl „Kirche“ ausschließlich die römisch-<br />

katholische Kirche gemeint war. Dies sollte jedoch keine Stellungnahme beinhalten,<br />

wie dieses Wort von anderen kirchlichen Gemeinschaften gebraucht werden<br />

könnte. 266<br />

Eine umfangreiche Aussprache ergab die Problematik der wiederverheirateten<br />

Geschiedenen und die Frage, „wie man die kirchenrechtlichen Bestimmungen mit<br />

der pastoralen Sorge für den einzelnen vereinen kann, ohne eines der beiden Prinzi-<br />

pien zu verletzen“ (ebd., S. 54). Hier gab es kontroverse Auffassungen, bei denen<br />

einerseits die Orientierung am Lehramt betont wurde und anderseits pastorale, nicht<br />

ganz auf der Linie des Lehramtes liegende, aus der jeweiligen konkreten Situation<br />

erwachsende Lösungen favorisiert wurden. Deshalb konnten sich diesem Zusam-<br />

menhang die Synodalen hier nicht auf einen gemeinsamen Text einigen, so dass das<br />

Schlussdokument die unterschiedlichen Positionen wiedergibt. 267 Der Hirtenbrief mit<br />

den verpflichtenden Richtlinien der Diözesansynode fügt hingegen die verschiedenen<br />

263 Die ökumenischen Beobachter waren: a) für die Schwedisch-lutherische Kirche: der evangelische<br />

Bischof Lars Eckerdal, Göteborg; Lektor Kerstin Bergman, Linköping; Kurator Kerstin Kedvall,<br />

Huskvarna; der Sekretär für die ökumenische Arbeit der Schwedisch-lutherischen Kirche, Jan Henningsson,<br />

Uppsala; b) für den Rat der Freikirchen: Generalsekretär Peter Carlsson, Stockholm;<br />

Pastor Åke Jonsson, Järfälla (Woche 1); Lars Lindberg, „Svenska Missionsförbund“, Uppsala<br />

(Woche 2). Außerdem war als Gast der Generalsekretär des schwedisch-christlichen Rates, Thord-<br />

Ove Thordsson, anwesend. Vgl. hierzu Stockholms katolska stift, På väg till Emmaus. Deltagare<br />

vid stiftssynoden 1995 i Vadstena (Teilnehmer/innen der Diözesansynode in Vadstena 1995),<br />

Stockholm 1995, S. 17f.; Thorell, P., „Ekumenisk Synod“, in: KK 17/1995, S. 6.<br />

264 Von den evangelischen Beobachtern wurde u.a. angemerkt, dass sie sich auch als „katholisch“ im<br />

Sinne von „zur allgemein christlichen Kirche gehörend“ betrachten würden. Deshalb wäre es angebracht,<br />

dass die Synodalen – also ausschließlich der Beobachter und der Gäste – sich als „römische<br />

Katholiken“ oder als „römisch-katholisch“ bezeichnen würden. Vgl. zu diesem Diskussionspunkt<br />

der Synode: Hasselgren, M., „Med katolsk identitet mot framtiden“, in KK 17/1995, S. 7.<br />

265 Stockholms katolska stift (Hg.), Tillbaka till Jerusalem. Slutdokument från stiftssynoden 1995<br />

(Schlussdokument der Diözesansynode 1995), Stockholm 1996, S. 10. Das obige Zitat lautet im<br />

Original: „Detta är en viktig teologisk och ekumenisk fråga …”<br />

266 Vgl. ebd.<br />

267 Ebd., S. 46-48 inklusive Fußnote (1). Vgl. hierzu besonders Abschnitt 7.1.4 dieser Arbeit.<br />

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