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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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urt als konstituierend für die Mitgliedschaft angesehen werden, war es nun die<br />

Taufe. 30<br />

Anstelle des bis dahin geltenden Kirchensteuersystems, das nur für die Schwe-<br />

disch-lutherischen Kirche galt, wurde ein neues System von Kirchenbeiträgen einge-<br />

führt, dass in der Größenordnung jedoch ungefähr dem alten System entsprach. Im<br />

Zuge dieser Neuordnung konnte auch die katholische Kirche Schwedens von ihren<br />

Mitgliedern einen Kirchenbeitrag, der etwa 1 % des Einkommens ausmacht, per<br />

Steuererklärung erheben. Dieser Kirchenbeitrag führte zu einer zentral geleiteten<br />

Mitgliederregistrierung der katholischen Kirche Schwedens, die ein System freiwilli-<br />

ger Abgaben an die jeweilige Gemeinde ablöste. Die Bistumsleitung erteilt in Aus-<br />

nahmefällen Dispensen von diesem Kirchenbeitrag. Von der nach wie vor staatlich<br />

erhobenen Beerdigungsabgabepflicht, 0,28 % des Jahreseinkommens, kann jedoch<br />

niemand dispensiert werden. 31<br />

Bis zum Jahr 2008 gehörten ca. 60 % der etwa 150 000 Katholiken einer von 42<br />

– über das Land verteilten – Ortsgemeinden an. 32 Die katholische Kirche Schwedens<br />

besitzt nur eine begrenzte Anzahl eigener Kirchen, die Ausgangspunkte für die wei-<br />

ten Wirkungsfelder der Pfarreien sind. Dazu kommen noch die Filialgemeinden, in<br />

denen regelmäßig Gottesdienste gefeiert werden sowie Katechese und andere Ge-<br />

meindeaktivitäten stattfinden. 33 Zur „Normalgemeinde“ können – außer den<br />

schwedischen Konvertiten und der von Zuwanderereltern in Schweden geborenen<br />

30<br />

Laut Werner, Y. M., a.a.O. (Sp. 332), gehörten 1997 85 % der schwedischen Staatsbürger der<br />

Schwedisch-lutherischen Kirche an, die zu diesem Zeitpunkt noch Staatskirche war.<br />

31<br />

Vgl. hierzu: Svenska kyrkan efter år 2000 – Svar på vanliga frågor om kyrka-statsreformen, S. 5;<br />

Werner, Y. M., a.a.0. (Sp. 332).<br />

32<br />

Von der oben angegebenen Anzahl katholischer Christen wurden Ende 2007 jedoch nur 86 785 Mitglieder<br />

offiziell registriert. 2008 kamen zu den 42 Pfarrgemeinden noch 12 Filialgemeinden mit jeweils<br />

einem wohnhaften Priester sowie 72 weitere Kapellen und geliehene Gottesdiensträume. Vgl.<br />

Statistik Katolska kyrkan i Sverige. Stockholms Katolska stift Faktauppgifter 2007. Vid årsskiftet<br />

den 31.12.2007, in: http://www.katolskakyrkan.se/Turnpike.aspx?id=662, sowie St. Ansgar. Jahrbuch<br />

des St.-Ansgarius-Werkes 2008, S. 49.- Am 6.1.2009 wurde in Märsta eine neue Pfarrei<br />

gegründet, die früher als Filialgemeinde zu der Stockholmer St. Eugenia-Pfarrei gehörte. Damit gibt<br />

es nun (2009) 43 katholische Pfarrgemeinden in Schweden. Vgl. hierzu: KM 2009/2, S. 7-11.<br />

33<br />

Vgl. hierzu St. Ansgar. Jahrbuch des St.-Ansgarius-Werkes 2008, S. 49; Statistik Katolska kyrkan i<br />

Sverige. Stockholms Katolska stift Faktauppgifter 2007. Vid årsskiftet den 31.12.2007, in:<br />

http://www.katolskakyrkan.se/Turnpike.aspx?id=662.<br />

Zu den oben erwähnten Gemeindeaktivitäten gehören u.a. ökumenische Vorträge und musikalische<br />

Veranstaltungen, aber auch traditionelle Feste, wie an Mittsommer oder an Sankt Luzia (13.<br />

Dezember), Advents- und Weihnachtsbasare, verschiedentlich auch Agapefeiern zu Ostern, in Südschweden<br />

auch St. Martins- und St. Nikolaus-Feiern, ferner die Teilnahme an gemeinsamen Wallfahrten<br />

wie z.B. nach Oskarström und nach Marievall (Marienwallfahrten) sowie nach Vadstena<br />

(Diözesanwallfahrt). Nicht zuletzt sei der in Schweden so beliebte „Kirchenkaffee“ (schwedisch:<br />

„kyrkkaffe“) nach den Gottesdiensten erwähnt, der dem Austausch der Gemeindemitglieder dient,<br />

die oft einen weiten Weg zu „ihrer“ Kirche oder Kapelle zurückgelegt haben.<br />

30

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