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Hans Harald Isop - Philosophisch-Theologischen Hochschule SVD ...

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Ob die „KirchenVolksBewegung“ gegen die kirchliche Lehre verstoße, beant-<br />

wortet die Bewegung selbst verneinend:<br />

Die KirchenVolksBewegung verstößt mit ihren Zielen und Forderungen weder gegen die<br />

Treue zum Evangelium noch gegen die ökumenischen Glaubensbekenntnisse, weder ge-<br />

gen die ex-cathedra-Entscheidungen des Papstes noch gegen Konzilsbeschlüsse – und<br />

somit nicht gegen die Grundsätze der katholischen Lehre.<br />

Die Forderungen der „KirchenVolksBewegung“ – und dies ist im Kontext der Aus-<br />

führungen dieses Kapitels von Interesse – stehen nach eigener Aussage auf der<br />

Grundlage der Anliegen „viele[r] Synoden, beginnend von der Würzburger und<br />

Dresdener Synode über die Schweizer Synode bis hin zu den österreichischen Diöze-<br />

sansynoden“ und sind dort „fast gleichlautend formuliert worden.“<br />

Die Bewegung setzt sich zudem für „wechselseitige Eucharistische Gastfreund-<br />

schaft“ ein, ferner „die Zulassung verheirateter Priester und die demokratische Wahl<br />

von Bischöfen.“ Die Zielsetzung der „KirchenVolksBewegung“ „durch intensive<br />

Diskussion die vorhandenen Dialogprozesse und Initiativen zusammenzuführen, zu<br />

unterstützen und voranzubringen, wurde mehr als erreicht.“ Ein Teil der genannten<br />

Forderungen der „KirchenVolksBewegung“ wird „mittlerweile“ von „viele[n] ka-<br />

tholische[n] Verbände[n] und [dem] Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ un-<br />

terstützt.<br />

Die „KirchenVolksBewegung“ kann aber auch – entgegen dessen, was sie von<br />

sich selber behauptet – als Ausdruck einer „Krisenerscheinung“ der Kirche im<br />

deutschsprachigen Raum sowie einer „im Konzil weitgehend überwunden ge-<br />

glaubte[n] Dichotomie zwischen Orts- und Weltkirche sowie zwischen oben (Hie-<br />

rarchie) und unten (‚Volk Gottes´)“ gewertet werden. 114<br />

Nach einer Phase „konziliare[r] Aufbruchsstimmung in den 1980er und 1990er<br />

Jahren [kam es] zu einem regelrechten Stimmungstief“, das durch verschiedene<br />

Faktoren bedingt war, wie einerseits den „massenhafte[n] Auszug aus der Kirche, die<br />

Schwierigkeiten der Glaubensweitergabe in einer veränderten, weitgehend säkulari-<br />

sierten Welt und Gesellschaft [und] das Ende selbstverständlicher kirchlich-religiöser<br />

114 Vgl. Burkard, D., „I. Der Kairos. Oder: Anstöße für Diözesansynoden und synodenähnliche Foren“,<br />

in: ders., Diözesansynoden und synodalähnliche Foren sowie Kirchenvolksbegehren,<br />

Rom/Freiburg/Wien 2006, S. 120f.<br />

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