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Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560<br />

Tabelle VI/2<br />

Zeitereignisse und Altersphasen der ostdeutschen Bevölkerung nach Jahrgangsgruppen<br />

. In Aus- 1 Vorruhebildung<br />

Ältere ständier- Jüngere<br />

und Jüngere Arbeit- Innen Rentner-<br />

Berufs- Arbeitnehmerinnen nehmer- Jahrgangsgruppen und Innen Älteste<br />

aus- Innen Frührentbildung<br />

nerinnen<br />

geb. geb. geb. geb. Zeitereignisse geb. geb. geb.<br />

1967-1976 1957-1966 1947-1956 1937-1946 1927-1936 1917-1926 1907-1916<br />

Alter in Jahren<br />

Alter in Jahren<br />

Quelle: Schweitzer, R. von; Hartmann, P., Gießen 1993<br />

1957<br />

bis 1966<br />

Geborene<br />

läufig dazu, kaum weitere Kinderwünsche realisieren<br />

zu wollen, ganz abgesehen von einer<br />

tiefen Enttäuschung über die Leistungsfähigkeit<br />

der sozialen Marktwirtschaft und der Politik<br />

nach der „Wende". Dennoch erwarten sie für<br />

sich eine positive Entwicklung für die Zukunft.<br />

Die Altersgruppe der 1957 bis 1966 Geborenen,<br />

die 1993 27- bis 36jährigen, hat Kindheit und<br />

Jugend in auch für die DDR vergleichsweise<br />

stabilen gesellschaftlichen Entwicklungsphasen<br />

erlebt. Ihre Mütter waren in der Mehrzahl<br />

erwerbstätig, unterbrachen jedoch die Erwerbsarbeit<br />

für die Kleinkindbetreuung und/oder<br />

arbeiteten in Teilzeit. Krippenplätze standen in<br />

den 60er Jahren nur für jedes 5. Kind, Kindergartenplätze<br />

für jedes 2. Kind zur Verfügung.<br />

Diese Alterskohorte gehört zu den gut qualifizierten<br />

und zum Teil, im Vergleich zu den<br />

älteren Jahrgängen, zu den privilegierten<br />

„Wohlstandskindern der DDR". Allerdings war<br />

sie stärker als ältere Jahrgänge zu Loyalitätsbekundungen<br />

dem System gegenüber herausgefordert.<br />

Sie hatte nur noch unter großen Belastungen<br />

und Schikanen die Möglichkeit, sich<br />

dem Druck des Systems zu widersetzen. Wer<br />

wegen politischer Unzuverlässigkeit keine oder<br />

nur schlechte Ausbildungs- und Berufschancen<br />

erhielt, ist auch nach der Wende noch erheblich<br />

benachteiligt. In den 80er Jahren erlebten die

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