Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

Drucksache 12/7560
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode
Abbildung II/9
Übersiedler aus der DDR 1949-1989
Zunächst betraf die Zuwanderung in der Bundesrepublik
vor allem die deutschen Flüchtlinge aus den
ehemaligen deutschen Ostgebieten und der DDR. In
den 60er Jahren rekrutie rte sich die infolge des
raschen Wirtschaftswachstums gezielt geförderte Zuwanderung
vor allem aus dem europäischen Ausland,
wobei trotz einer erheblichen Mobilität der Gastarbeiter
der Bestand der Ausländer auf über 4 Mio.
anschwoll. Mit dem 1971 für die wichtigsten Zuwanderungsländer
ausgesprochenen Anwerbestop stabilisierte
sich die Zahl der Ausländer und Ausländerinnen
in den 70er Jahren, wobei sich der Einfluß
der Zuwanderung aus der Türkei relativ verstärkte
(vgl. Hußmanns u. a. 1983, S. 335ff.). Während der
ersten Hälfte der 80er Jahre war die Wanderungsbilanz
ausgeglichen; seither hat die Zuwanderung
wieder stark zugenommen, vor allem infolge des Zustroms
von Aussiedlern aus Osteuropa und von Asylsuchenden.
Seit der Öffnung der Mauer erfolgten
zudem deutliche Bevölkerungsverschiebungen zwischen
den alten und neuen Bundesländern (vgl.
Abb. II/10).
Diese sehr unterschiedliche Zusammensetzung der
wichtigsten Wanderungsströme macht es schwierig,
generelle Aussagen hinsichtlich der Zusammensetzung
der Wanderung nach Alter und Geschlecht zu
treffen. Insgesamt kann aber gesagt werden, daß der
Hauptteil der Migranten sich aus jüngeren Erwachsenen
mit ihrem Nachwuchs zusammensetzt, so daß den
Wanderungen insgesamt ein die Altersstruktur der
Bundesrepublik erheblich verjüngender und die
Geburtenhäufigkeit stabilisierender Effekt zugesprochen
werden kann. Dieser Einfluß wird in der herrschenden
Darstellungsweise der Komponenten der
Abbildung II/10
Innerdeutsche Wanderungen zwischen alten und neuen Bundesländern 1989-1991
Quelle: BiB-
Mitteilungen 4/1992