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Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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Drucksache 12/7560<br />

Gesamtrechnungen handelt, sind es eine Vielzahl<br />

von sich überlagernden Effekten und auch<br />

methodischen Vorgaben, welche diese Veränderungen<br />

begründen. Die nominalen Einkommenszuwächse<br />

der privaten Haushalte stehen<br />

aber außer Frage.<br />

Berechnungen des Statistischen Bundesamtes<br />

auf der Basis der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen<br />

über die Veränderungen des verfügbaren<br />

Einkommens der Privathaushalte<br />

nach der Haushaltsgröße im Vergleich der Jahre<br />

1972, 1982 und 1991 zeigen, daß die prozentuellen<br />

Steigerungsraten in den beiden Dekaden<br />

unterschiedlich hoch waren.<br />

Wenn die Einkommen der p rivaten Haushalte<br />

1972 gleich 100 gesetzt werden, beträgt die<br />

Steigerungsrate bis 1982 69 und von 1982 bis<br />

1991 72 Prozentpunkte. Je Haushaltsmitglied<br />

wird eine Steigerungsrate von 87 und 98 Prozentpunkten<br />

erreicht. Bei den Haushalten mit<br />

vier Personen - also den typischen Familienhaushalten<br />

mit zwei Kindern - werden Einkommenszuwächse<br />

zwischen 1972 und 1982<br />

von 71 und zwischen 1982 und 1991 von 93<br />

Prozentpunkten festgestellt (WiSta 7/1992,<br />

S. 428).<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> - 12. Wahlperiode<br />

Je größer ein Haushalt, desto niedriger ist in der<br />

Regel das Pro-Kopf-Einkommen. Die eingeschränkte<br />

Erwerbstätigkeit eines Partners sowie<br />

die wachsende Zahl Nicht-Erwerbstätiger, in<br />

der Regel Kinder, ist die einfache Erklärung<br />

dafür.<br />

Für die Wohlfahrt der privaten Haushalte<br />

wesentlicher als die nominalen Einkommenszuwächse<br />

sind der Reallohn- oder Realgehaltsveränderungen,<br />

die auf der Basis des Preisindex für<br />

die Lebenshaltung eines 4-Personen-Arbeitnehmerhaushalts<br />

mit mittlerem Einkommen<br />

(Haushaltstyp II der Laufenden Wirtschaftsrechnungen)<br />

berechnet werden (vgl. Tab. VI/3).<br />

Tabelle VI/3 macht deutlich, daß die nominalen<br />

Steigerungsraten der durchschnittlichen Netto<br />

Arbeitseinkommen sich real in den Haushaltsrechnungen<br />

nur in den Jahren 1986, 1987, 1988<br />

und 1990 als Kaufkraftzuwachs niederschlagen.<br />

Der Preisanstieg und die Erhöhung der Gesamtabzüge<br />

führten zu dieser eher stagnierenden<br />

Situation der Kaufkraftentwicklung in den alten<br />

Bundesländern.<br />

Aus der Abbildung VI/3 „Landkarte des Wohl<br />

stands" von 1992 ist ersichtlich, daß die Kauf-<br />

Reale Ein<br />

kommens<br />

verände<br />

rungen<br />

-<br />

Tabelle VI/3<br />

Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitseinkommen - alte Bundesländer<br />

Jahr<br />

Durch- Abzüge 3 ) Durchschnittliche Arbeitseinkommen 4 )<br />

schnittliche<br />

Tarif-<br />

Brutto Netto Reale<br />

preise 2)<br />

lohn-<br />

Verän-<br />

(Verändeund<br />

Lohn- Sozial- Gesamte<br />

derung<br />

rung)<br />

Ver-<br />

Ver-<br />

-gehalts- steuer abgaben Abzüge<br />

(netto)<br />

absolut ände- absolut ände -<br />

erhöhungen<br />

rung rung<br />

% % % % % DM % DM %<br />

1980 +6,7 +5,3 15,8 12,8 28,7 2 474 +6,6 1 765 +5,2 -0,0<br />

1981 +5,5 +6,3 15,7 13,1 28,8 2 593 +4,8 1 847 +4,6 -1,6<br />

1982 +4,0 +5,4 16,0 13,4 29,4 2 695 +3,9 1 904 +3,1 -2,2<br />

1983 +3,3 +3,2 16,4 13,6 30,0 2 781 +3,2 1 948 +2,3 -0,9<br />

1984 +2,9 +2,4 16,9 13,8 30,7 2 865 +3,0 1 986 +1,9 -0,5<br />

1985 +2,8 +2,0 17,5 14,1 31,5 2 949 +2,9 2 020 +1,7 -0,3<br />

1986 +3,5 -0,2 17,1 14,2 31,3 3 055 +3,6 2 100 +4,0 +4,2<br />

1987 +3,4 +0,1 17,8 14,2 32,0 3 151 +3,1 2 144 +2,1 +2,0<br />

1988 +2,9 +1,1 17,4 14,3 31,7 3 245 +3,0 2 216 +3,3 +2,2<br />

1989 +2,8 +2,9 18,0 14,3 32,4 3 342 +3,0 2 261 +2,0 -0,8<br />

1990 +3,9 +2,7 16,2 14,3 30,5 3 499 +4,7 2 430 +7,5 +4,7<br />

1991 5 ) +6,0 +3,6 17,9 14,6 32,5 3 713 +6,1 2 505 +3,1 -0,5<br />

1) Erhöhung ohne Einbeziehung der Zusatzleistungen. Bis 1983 berechnet auf Monatsbasis einschl. Beamtenbezüge:<br />

Quelle: Deutsche Bundesbank, Monatsberichte; ab 1984 ohne Beamtenbezüge. Quelle: WSI-Tarifarchiv.<br />

2) Preisindex für die Lebenshaltung eines 4-Personen-Haushaltes von Arbeitern und Angestellten mit mittlerem<br />

Einkommen.<br />

3) Lohnsteuer- und Sozialabgaben gemessen an der Bruttolohn- und -gehaltsumme.<br />

4) Brutto- bzw. Nettolohn- und -gehaltsumme je durchschnittlich beschäftigten Arbeitnehmer im Monat.<br />

5) Vorläufiges Ergebnis.<br />

Quelle: WSI-Mitteilungen 10, 1992, S. 633

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