Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

Drucksache 12/7560
Deutscher Bundestag — 12. Wahlperiode
Tabelle IX/8
Schülerinnen und Schüler in Sonderschulen, nach Klassentypen,
1976 und 1990, westliche Bundesländer
Klassen für
1976 1990
männlich weiblich insgesamt männlich weiblich insgesamt
Lernbehinderte 180 436 122 575 303 011 80 621 52 047 132 668
Geistigbehinderte 24 070 17 144 41 214 21 310 15 678 36 988
Verhaltensgestörte 9 553 3 701 13 254 12 825 2 867 15 692
Körperbehinderte 6 058 4 243 10 301 9 047 6 097 15 144
Sprachbehinderte 7 499 2 494 9 993 15 827 6 341 22 168
Hörgeschädigte 5 514 4 344 9 858 4 319 3 262 7 581
Sehgeschädigte 2 157 1 572 3 729 1 930 1 428 3 358
Sonstige Behinderte 4 205 2 611 6 816 11 147 7 151 18 298
Insgesamt 239 492 158 684 398 176 157 026 94 871 251 897
Quelle: StBA
Abbildung IX/27
Veränderung der Zahl der Schülerinnen und Schüler in Sonderschulen nach Klassentypen
zwischen 1976 und 1990, Meßzahl: 1976 = 100, westliche Bundesländer
Quelle: StBA ; Berechnungen und Darstellung IES
— Die Zahl der Schüler und Schülerinnen mit
anderen Behinderungen hat sich durch die
Zunahme Verhaltensgestörter, Körper- und
Sprachbehinderter erhöht. Für die Kinder
und Eltern, insbesondere für die Mütter, ist
dies in der Regel mit erheblichen zusätzlichen
Belastungen verbunden. Bei den verhaltensgestörten
Kindern nahm die Zahl der
Mädchen um ein Viertel ab, bei den Jungen
jedoch um ein Drittel zu und ist jetzt mehr als
vierfach höher als die der Mädchen.
Zurückgehende Schülerzahlen im Sonderschulbereich
und die vielfältigen Bestrebungen zur
Integration behinderter Kinder in die anderen
Regelschulen verschärfen die Situation der Kinder,
für die weiterhin nur der Besuch einer
Sonderschule in Frage kommt. In ländlichen
Regionen werden die ohnehin schon mit
Abstand überdurchschnittlich großen Einzugsbereiche
der Sonderschulen noch einmal vergrößert.
Oder es kommt zu einer Trennung von
der Familie bei der Unterbringung der lernbe-