Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag
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Drucksache 12/7560<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode<br />
Tabelle VII/3<br />
Erwerbsbeteiligung von Frauen in West- und Ostdeutschland nach Familienstand<br />
sowie Zahl und Alter der Kinder<br />
Frauen<br />
Davon<br />
verheiratet<br />
verheiratet<br />
Insgesamt<br />
getrennt- geschieden verwitwet ledig<br />
zusammenlebend<br />
lebend<br />
% % % % % %<br />
West Ost West Ost West Ost West Ost West Ost West Ost<br />
insgesamt 51 68 45 68 61 61 68 73 31 47 63 66<br />
ohne Kinder 55 69 47 68 67 64 67 76 25 59 63 69<br />
mit 1 Kind 50 68 47 69 60 50 73 75 40 51 61 61<br />
2 Kindern 43 69 42 70 51 68 65 71 45 43 43 58<br />
3 Kindern 37 64 37 67 — — 42 65 — — — —<br />
4 Kindern 34 55 34 50 — — — — — — — —<br />
5 u. mehr Kindern . 24 50 24 47 — — — — — — — —<br />
(ohne Altersbegrenzung)<br />
-<br />
mit Kindern<br />
unter 15 Jahren 43 70 38 71 47 57 55 73 41 73 52 58<br />
mit Kindern<br />
unter 6 Jahren 36 59 35 61 42 48 45 57 — — 48 51<br />
Quelle: Daten für Westdeutschland: Statistisches Jahrbuch 1991, Stat. Bundesamt, Wiesbaden (MZ '89: Frauen<br />
im Alter von 15 bis unter 65 Jahren)<br />
Daten für Ostdeutschland: IAB-Projekt 3/2-399A, 1991 (Frauen im Alter von 15 his 60 Jahren)<br />
Situation<br />
in der<br />
Bundes<br />
republik<br />
Mitte 1993<br />
die familiale Lebenslage übersehen, daß in den<br />
Familienhaushalten die Entscheidungen über<br />
die Qualität der Versorgung fallen. Ohne ein<br />
beträchtliches Ausmaß an Familienarbeit vollzieht<br />
sich keine Variante von Versorgung,<br />
Pflege und Betreuung. Wie nicht zuletzt die<br />
Situation in den neuen Bundesländern zeigt,<br />
sichern Familienhaushalte durch oft enorme<br />
Eigenleistungen gerade in Notzeiten die Lebenslage<br />
ihrer Mitglieder. Weltweit wird beobachtet,<br />
daß die Familienhaushalte vor allem<br />
dann gewichtige Beiträge zur Stabilisierung<br />
des Wohlstandsniveaus ihrer Mitglieder liefern,<br />
wenn die „offizielle", d. h. statistisch erfaß<br />
te Wirtschaft Desorganisationserscheinungen<br />
zeigt. Familiales Überleben vollzieht sich oft in<br />
einer „Schattenwirtschaft". Deshalb kann ein<br />
Wohlstandsmaß, das sich allein an den Einkommen<br />
der Erwerbspersonen aus richtet, die effektive<br />
Lebenslage von Familien nur bedingt erfassen.<br />
4. Die Arbeitsmarktentwicklung<br />
Die Zahl der Erwerbstätigen in Westdeutschland<br />
ist weiter rückläufig: Im Mai 1993 wurden<br />
28,989 Millionen Erwerbstätige gezählt — das<br />
waren 475 000 weniger als vor Jahresfrist. Ausschlaggebend<br />
für diese Entwicklung ist vor<br />
allem der industrielle Beschäftigungsabbau, der<br />
im Vergleich zum Vorjahr nicht durch die Entstehung<br />
von Arbeitsplätzen im tertiären Sektor<br />
(Handel) kompensiert wird. Ein gegenläufiger<br />
Trend zeigt sich gegenwärtig in Ostdeutschland,<br />
wo für das Jahresende 1992 im Handwerk<br />
ein Beschäftigtenzuwachs um 290 000 auf<br />
850 000 zu verzeichnen war. Innerhalb des<br />
Produzierenden Gewerbes ist im Baugewerbe<br />
ebenfalls mit zunehmender Beschäftigung zu<br />
rechnen. Das tatsächliche Beschäftigungsniveau<br />
scheint sich mit 6,084 Millionen Erwerbstätigen<br />
auf einem etwas niedrigerem Niveau<br />
gegenüber dem vorherigen Quartal konsolidiert<br />
zu haben. Erstmals verfügbar ist die Zahl der<br />
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in<br />
den neuen Bundesländern. Im Juni 1992 waren<br />
es 5,74 Millionen.<br />
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland stieg<br />
im Juni 1993 saisonunüblich im Westen um<br />
18 000 auf 2,166 Millionen und im Osten um<br />
3 000 auf 1,100 Millionen; im Juli 1993 auf 2,325<br />
Mio. im Westen und auf 1,166 Mio. im Osten. Die<br />
gesamtdeutsche Arbeitslosenquote steuert damit<br />
auf 10 Prozent zu. Von den insgesamt 3,492<br />
Millionen Arbeitslosen waren in den alten Ländern<br />
7,5 Prozent und in den neuen Ländern 15,3<br />
Prozent der Erwerbspersonen ohne Beschäftigung.<br />
Nach einer Prognose der OECD soll im<br />
nächsten Jahr mit einer Arbeitslosenquote von<br />
Arbeitslose<br />
in Ost<br />
und West