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Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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Drucksache 12/7560<br />

gewählt werden kann. Dem folgt das Prinzip der<br />

spezialisierten Fachklassen in den Berufsschulen.<br />

Die fachliche Differenzierung sollte do rt<br />

ihre Grenzen haben, wo sie wegen der geringen<br />

Zahl von Ausbildungsverhältnissen nur durch<br />

eine überregionale Konzentration der Berufsschulangebote<br />

(Bezirks-, Landesfachklassen<br />

usw.) aufrecht erhalten werden könnte. Diese<br />

Grenze wurde schon bei den geburtenstarken<br />

Jahrgängen oftmals überschritten. Sie könnte<br />

respektiert werden, wenn die Grundausbildung<br />

betont, der Rückzug von beruflichen Bildungsangeboten<br />

aus der Fläche verhindert, eine zu<br />

weit fortgeschrittene Konzentration rückgängig<br />

gemacht, die Zahl der möglichen Ausbildungsberufe<br />

verringert und die Spezialisierung zu<br />

einer Angelegenheit der betrieblichen Berufspraxis<br />

und Weiterbildung gemacht würde. Wer<br />

in die Gegenrichtung arbeitet, erzeugt eine<br />

Zwangsmobilität. Sie beginnt beim täglichen<br />

oder wöchentlichen Pendeln zur weit entfernten<br />

Schule und endet bei der Abwanderung aus<br />

dem erlernten Beruf und/oder aus der heimatlichen<br />

Region. Eine derart erzwungene regionale<br />

Mobilität ist familienfeindlich und entspricht<br />

nicht den menschlichen Bedürfnissen.<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode<br />

5. Familienbezogene Berufe<br />

und Qualifikationen<br />

Die Familie ist beim Erfüllen ihrer Aufgaben<br />

und Erbringen ihrer Leistungen auf vorleistende<br />

und unterstützende Dienste aus verschiedenen<br />

Sektoren der Wirtschaft, der sozialen und kulturellen<br />

Infrastruktur und der Verwaltung angewiesen.<br />

In diesen Diensten sind Menschen aus<br />

recht vielen unterschiedlichen Berufen tätig.<br />

Darunter sind: Berufe, die auf eine bestimmte<br />

Familienphase bezogen sind (zum Beispiel Kindergärtnerin),<br />

und andere, die mit allen Lebensphasen<br />

zu tun haben (zum Beispiel Beschäftigte<br />

des Sozialamtes); ferner handelt es sich um<br />

Berufe, die ihre Leistungen unmittelbar erbringen<br />

(zum Beispiel in der häuslichen Pflege), und<br />

wiederum andere, die indirekt auf Familien<br />

bezogen tätig sind (zum Beispiel durch die<br />

Planung von Wohnungen). Die Unterschiedlichkeit<br />

der familien- und/oder haushaltsbezogenen<br />

Arbeitsorientierungen nach Berufsfeldern,<br />

Qualifikationsniveaus und Ausbildungswegen<br />

ist sehr ausgeprägt. Allein die wenigen, allerdings<br />

bedeutsamen Berufe, die in der Übersicht<br />

(vgl. Abb. IX/33) enthalten sind, umfassen<br />

Abbildung IX/33<br />

Erwerbstätige in ausgewählten familienorientierten Berufen, in Tausend,<br />

Frauenanteil, in %, 1991<br />

Quelle: Wirtschaft und Statistik, Heft 1, 1993, S. 35', Berechnungen und Darstellung IES

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