Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag
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Drucksache 12/7560<br />
<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode<br />
Tabelle VII/29<br />
Familienpolitik am Arbeitsplatz<br />
Auf die Frage, ob die unternehmerische Wirtschaft zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
einen eigenen Beitrag leisten sollte,<br />
antworteten soviel % der Befragten mit . . .<br />
Frauen<br />
anteil<br />
in %<br />
Wirtschaftszweig ja nein<br />
keine<br />
Meinung/<br />
Antwort<br />
27 Chemie 64 8 28<br />
54 Kreditinstitute 61 8 31<br />
45 Nahrung, Genuß 60 8 32<br />
31 Kunststoffverarbeitung 48 19 33<br />
55 Handel 46 9 45<br />
26 Holz, Papier, Druck 43 8 49<br />
63 Textil, Leder, Bekleidung 39 23 38<br />
15 Maschinen- und Fahrzeugbau 37 14 49<br />
15 Eisen- und Metallerzeugung 37 15 48<br />
-<br />
61 Bildung, Wissenschaft und Publizistik 10 7 83<br />
Quelle: StBA; IW -Umfrage bei 700 westdeutschen Unternehmen aus verschiedenen Branchen; iwd 3/1992, S. 5<br />
Über<br />
durch<br />
schnitt<br />
liche Be<br />
schäfti<br />
gungsver<br />
luste von<br />
Frauen<br />
Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften • zu<br />
decken.<br />
— Darüber hinaus dokumentierten die unternehmerischen<br />
Konzepte die soziale Verantwortung<br />
— sagen 11 % der Befragten.<br />
— Marktvorteile. Gut 20 % sehen in den Programmen<br />
eine Möglichkeit zur Verstärkung<br />
der Leistungsmotivation der Mitarbeiter.<br />
— Personalentwicklung. Jedes sechste der 700<br />
befragten westdeutschen Unternehmen verfolgt<br />
das Ziel, die Ausbildungs- und Beschäftigungschancen<br />
junger Frauen zu erweitern,<br />
um Arbeitskräfte für die klassischen Männerberufe<br />
zu gewinnen.<br />
Angesichts der hohen Ausbildungs- und Einarbeitungskosten<br />
sei es zudem ökonomisch geboten,<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig<br />
im Unternehmen zu halten — auch über die<br />
Familienphase hinweg (iwd 1992, 3, S. 5).<br />
10.2 Die Situation von Frauen und Müttern<br />
in den neuen Bundesländern<br />
Das Problem der Wiedereingliederung von<br />
Frauen in die Erwerbstätigkeit stellt sich gegenwärtig<br />
für die Frauen in den neuen Bundesländern<br />
schwerpunktmäßig als ein Fall dar, der sich<br />
auf die Wiedereingliederung nach Erwerbslosigkeit<br />
bezieht. In der Zeit nach der „Wende"<br />
fanden Frauen offensichtlich weniger Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
als Männer.<br />
Zwischen November 1990 und 1991 kam es zu<br />
einer deutlichen Beschäftigungszunahme in der<br />
Bauwirtschaft mit 106 000 (+15 %) sowie in den<br />
„frauentypischen" Branchen im Banken- und<br />
Versicherungsbereich mit 65 000 Stellen (58 %)<br />
und zu einer leichten Zunahme von 21 000<br />
(+1 %) bei den übrigen Dienstleistungen. In<br />
diesem Zeitraum nahm der Anteil der Frauen in<br />
den „Wachstumsbranchen" Bau von 15 % auf<br />
13 % und bei Banken und Versicherungen von<br />
79 % auf 73 % ab.<br />
Im Handel gab es eine rückläufige Beschäftigungsentwicklung:<br />
73 000 (-8 %), bei Verkehr<br />
und Nachrichtenübermittlung: 43 000 (-7 (Y0),<br />
im Verarbeitenden Gewerbe: 652 000 (-26 %),<br />
in der Landwirtschaft: 296 000 (-42 %) und bei<br />
Bergbau und Energie: 131 000 (-32 %). Im Handel<br />
kam es zu starken Beschäftigungsverlusten<br />
vor allem bei Frauen (knapp 100 000), bei den<br />
„übrigen Dienstleistungen" blieb das Geschlechterverhältnis<br />
stabil. Vom Beschäftigungsrückgang<br />
im Verarbeitenden Gewerbe<br />
waren Frauen anteilsmäßig stärker betroffen als<br />
Männer, im Bereich der Landwirtschaft lief die<br />
Entwicklung in entgegengesetzter Richtung<br />
(Arbeitsmarkt-Monitor 1991, 1992). Das bedeutet<br />
insgesamt, daß in allen Wirtschaftsbereichen,<br />
ob sie schrumpfen, stagnieren oder prosperieren<br />
— ungeachtet der Situation in der<br />
DDR-Zeit — ein Abbau der Frauenbeschäftigung<br />
stattfindet.<br />
Entscheidend für die überproportional hohe<br />
Arbeitslosigkeit der Frauen ist, daß sich in den