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Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560<br />

Abbildung IX/7<br />

Abbildung IX/8<br />

Erwerbs- bzw. Ausbildungssituation<br />

in jungen Pa rtnerschaften, in %,<br />

westliche Bundesländer (1988)<br />

und östliche Bundesländer (1990/91)<br />

Durchschnittsalter I) in Jahren<br />

bei der Geburt des ersten leiblichen Kindes,<br />

nach erstem Schulabschluß und Geschlecht,<br />

westliche Bundesländer<br />

Quelle: E. Schlemmer, 1991 und 1992; Darstellung<br />

IES<br />

-<br />

Durch<br />

schnitts<br />

alter bei<br />

der<br />

Geburt<br />

des ersten<br />

Kindes<br />

längere Schulzeiten und daran anschließend<br />

solche beruflichen Ausbildungsgänge, die ihrerseits<br />

auch längere Zeiten umfassen und<br />

außerdem zur Verlängerung tendieren. Ein<br />

besonders auffälliges Beispiel sind die steigenden<br />

Anteile junger Frauen und Männer an ihren<br />

Altersjahrgängen, die ihre berufliche Erstausbildung<br />

an Hochschulen (mit langen Studienzeiten)<br />

erlangen. Aus familienpolitischer Sicht<br />

liegt es daher nahe zu fragen, ob die Erst-<br />

Qualifizierung des Humanvermögens einen<br />

ständig weiter steigenden Teil der Lebensjahre<br />

junger Frauen und Männer zwingend erfordert<br />

oder ob der möglichst frühe innovative und<br />

mitverantwortliche Beitrag des Nachwuchses<br />

zur wirtschaftlichen und sozialen, zur kulturellen<br />

und politischen Entwicklung einer Gesellschaft<br />

mit steigendem Altenanteil erwünscht<br />

und möglich oder gar notwendig ist.<br />

Die in den verschiedenen Bildungsgängen<br />

unterschiedlich langen Ausbildungszeiten spiegeln<br />

sich auch im durchschnittlichen Alter bei<br />

der Geburt des ersten Kindes wider. In den<br />

westlichen Bundesländern haben bei den um<br />

1955 geborenen Frauen mit Hauptschulabschluß<br />

50 % im Alter von 24 Jahren ihr erstes<br />

Kind geboren, die mit Abitur dagegen erst mit<br />

30 Jahren. Während bei den Frauen mit Hauptschulabschluß<br />

sich das Alter kaum verändert,<br />

steigt bei den Männern mit Hauptschulabschluß<br />

das Alter, in dem 50 % Väter sind, stark an. Das<br />

gilt auch für die Männer mit Abitur (vgl. Abb.<br />

IX/8).<br />

In den östlichen Bundesländern geht mit dem<br />

niedrigen Heiratsalter ein ebenfalls geringes<br />

Durchschnittsalter bei der Geburt des ersten<br />

Kindes einher, insbesondere bei Frauen und<br />

1) Alter, in dem 50% ihr erstes leibliches Kind haben<br />

Quelle: DJI-Familien-Survey West (1988), Darstellung<br />

IES<br />

Männern mit höheren Bildungsabschlüssen. Es<br />

lag bei Frauen mit Abitur (um 1960 Geborene)<br />

bei 23 Jahren und bei den gleichaltrigen Männern<br />

mit Abitur bei 25 Jahren (vgl. Abb. IX/9).<br />

Unter den Gründen für ein zeitliches Aufschieben<br />

der ersten Geburt, die von jungen Paaren<br />

genannt wurden, nannten 19 % der Frauen und<br />

20 % der Männer „eine Ausbildung abschließen".<br />

Zwei Drittel der Frauen und Männer<br />

gaben an, daß sie vorher eine gesicherte finanzielle<br />

Basis haben wollen, und die Hälfte der<br />

Männer sowie ein Drittel der Frauen wollen<br />

vorher eine gesicherte berufliche Stellung erreichen<br />

(Schneewind/Vaskovics 1992).<br />

Bei einem Fünftel der Paare soll erst ein Partner<br />

die Ausbildung abgeschlossen haben. Besonderer<br />

Wert wird auf eine sichere berufliche Basis<br />

des Mannes gelegt, gut ein Drittel der Frauen<br />

gab an, daß ihr Mann erst eine sichere berufliche<br />

Position erreichen soll, bevor sie an ein Kind<br />

denken. Aber vielen Frauen ist auch ihre Berufstätigkeit<br />

wichtig, ein Viertel der Frauen kann<br />

sich nicht vorstellen, im Moment aus dem Beruf<br />

auszusteigen, und 34 % der Frauen sehen zur<br />

Zeit keine gute Lösung für sich, Kind und Beruf<br />

zu vereinbaren. Auffällig ist, daß ein stärkeres<br />

Gesicherte<br />

finanzielle<br />

Basis als<br />

Vorbedingung<br />

für<br />

die Ver<br />

wirkli<br />

chung des<br />

Kinderwunsches

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