Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560<br />
ist die <strong>Familienbericht</strong>skommission davon überzeugt,<br />
daß eine deutlich ausgeprägtere Familienorientierung<br />
in der Politik — für alle Ressorts und alle<br />
administrativen Ebenen, für politische Parteien und<br />
gesellschaftliche Vertretungen und Institutionen —<br />
einen Gewinn bringt, weil der Zuwachs an Humanität<br />
und Lebensqualität auf Akzeptanz in der Bevölkerung<br />
trifft und somit auch Politikverdrossenheit abbaubar<br />
wird.<br />
Die Arbeit und das Berichtsergebnis der Sachverständigenkommission<br />
für die <strong>Familienbericht</strong>erstattung<br />
waren von folgenden Fakten bestimmt:<br />
— Die Kommissionsmitglieder kommen aus unterschiedlichen<br />
wissenschaftlichen Disziplinen. Sie<br />
wurden von der Bundesministerin für Familie und<br />
Senioren berufen. Sie hatten die Arbeiten am<br />
<strong>Familienbericht</strong> neben ihren universitären Verpflichtungen<br />
zu leisten.<br />
— Sie wurden unterstützt durch zwei Mitarbeiterinnen<br />
und zwei Mitarbeiter des Deutschen Jugendinstituts<br />
(DJI) in München, welchen die Geschäftsführung<br />
für die <strong>Familienbericht</strong>skommission übertragen<br />
wurde.<br />
— Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für<br />
Familie und Senioren waren ständige Gäste und<br />
engagierte Diskutantinnen und Diskutanten der<br />
Kommission, ohne daß die Unabhängigkeit der<br />
Kommission je in Frage gestellt war. Auch sei an<br />
dieser Stelle erwähnt, daß die Förderung der<br />
Familienforschung seit den 80er Jahren durch das<br />
Ressort die Berichterstattung erheblich erleichterte.<br />
— Expertinnen und Experten wurden zu Anhörungen<br />
gebeten und/oder mit speziellen Untersuchungen<br />
betraut. Ihre Expertisen werden unter ihren Namen<br />
veröffentlicht.<br />
Die Verantwortung für das Berichtsergebnis tragen<br />
allein die Mitglieder der Sachverständigenkommission.<br />
Dies trifft besonders für die Leitgedanken, „Botschaften"<br />
und Empfehlungen des Berichtes zu. Für<br />
spezielle Abschnitte des Berichtes übernahmen jeweils<br />
einzelne Mitglieder der Kommission bzw. der<br />
Arbeitsgruppe des DJI die Federführung:<br />
„Familie und Bildung": Prof. Dr. Clemens Geißler und<br />
Dr. Cornelia Behrens<br />
„Familienpolitik auf örtlicher und regionaler Ebene":<br />
Prof. Dr. Clemens Geißler und Dr. Dirk Heuwinkel<br />
„Familienrecht im geeinten Deutschland": Prof. Dr.<br />
Anita Grandke<br />
„Soziale Verfassung der Familie in unserer Gesellschaft"<br />
sowie „Familie und Gesundheit": Prof. Dr.<br />
Franz-Xaver Kaufmann<br />
„Familie und Erwerbsarbeit" sowie „Familienpolitische<br />
Orientierung und Ausgestaltung der Beschäftigungs-<br />
und Arbeitsmarktpolitik" : Prof. Dr. Hans-<br />
Günter Krüsselberg<br />
„Vermögensbildung und Vermögenspolitik", „Wohnungsversorgung<br />
und Wohnungspolitik" sowie<br />
„ Neuorientierung des Familienlastenausgleichs " :<br />
Prof. Dr. Heinz Lampert<br />
„ Wandel des innerfamilialen Zusammenlebens":<br />
Prof. Dr. Rosemarie Nave-Herz<br />
„Familiale Lebenslagen" sowie „Generationen- und<br />
Geschlechtersolidarität " : Prof. Dr. Rosemarie von<br />
Schweitzer<br />
„Stützungsnetze für Familien" : Dr. Lerke Gravenhorst<br />
und Dr. Hans Rudolf Leu.<br />
„Grunddaten zu Bevölkerung, Familie und Privathaushalt"<br />
: Dr. Hans Rudolf Leu.<br />
Die Berichtsergebnisse sind nach mehreren Lesungen<br />
am 6. Oktober 1993 einstimmig von den Mitgliedern<br />
der Sachverständigenkommission verabschiedet worden.<br />
Die <strong>Familienbericht</strong>erstattung ist für alle Beteiligten<br />
ein hartes Stück Arbeit gewesen, phasenweise über<br />
das zumutbare und familienverträgliche Maß hinaus.<br />
Die Erfüllung des Auftrags konnte in dieser Weise nur<br />
gelinger , weil alle Beteiligten überzeugt waren und<br />
es noch sind, daß dieses Engagement für mehr „Familienorientierung<br />
in der Gesellschaft" in Zukunft<br />
weder ideologisch als frauenfeindlich abgestempelt,<br />
noch — wenn unbequem für Männer — totgeschwiegen<br />
werden kann. Dieses Anliegen ist für alle Menschen<br />
und die Gesellschaft zu wichtig.<br />
Die Kommission hat sich bemüht, die Leistungen der<br />
Familie ins Zentrum ihrer Berichterstattung zu stellen<br />
und bei der Darstellung des familienpolitischen Handlungsbedarfs<br />
deutlich zu machen, daß Um- und Neuorientierungen<br />
in der Gesellschaftspolitik zugunsten<br />
der Leistungsfähigkeit der Familien in erster Linie des<br />
politischen Gestaltungswillens bedürfen. Finanzierungsprobleme<br />
lassen sich durch Neufestsetzung von<br />
Prioritäten lösen.<br />
Das Utopie-Quantum der Kommission mag manchen<br />
zu weit gehen. Es hat jedoch die gemeinsame Arbeit<br />
am Fünften <strong>Familienbericht</strong> getragen. Dafür sei allen,<br />
die dazu beitrugen, ein besonderer Dank gesagt. Es<br />
sei die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß das<br />
Engagement der Fünften <strong>Familienbericht</strong>skommission<br />
auch die Politik in unserem Lande beflügeln oder<br />
wenigstens herausfordern möge.<br />
Oktober 1993<br />
Rosemarie von Schweitzer<br />
Vorsitzende der Fünften <strong>Familienbericht</strong>skommission