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Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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Drucksache 12/7560<br />

<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode<br />

Beurtei<br />

lung von<br />

Berufs<br />

rückkeh<br />

rerinnen<br />

durch die<br />

Unterneh<br />

men<br />

Empfeh<br />

lungen<br />

der Unter<br />

nehmer<br />

deraufnahme der Berufstätigkeit zwar nicht<br />

als Abstieg, nach eigenen Angaben sind sie<br />

aber häufiger als vor der Unterbrechung<br />

unterhalb ihres Ausbildungsniveaus beschäftigt,<br />

insbesondere dann, wenn bei der<br />

Rückkehr eine Teilzeitbeschäftigung aufgenommen<br />

wird" (Franke 1992, S. 120f.).<br />

Unternehmensbefragungen vermitteln für das<br />

Gebiet der alten Bundesländer das Bild einer<br />

bestimmten Erfahrungsstruktur, an die sich<br />

unterschiedliche Bewertungen des Eingliederungsproblems<br />

durch die Betriebe knüpfen<br />

(Abb. VII.6). Wissensverluste, die Dequalifizierung<br />

bedeuten, sind Negativfaktoren, denen<br />

beachtlich starke Berufsmotivationen gegenüberstehen,<br />

aber auch der Tatbestand der Doppelbelastung<br />

durch Familie und Beruf sind die<br />

Elemente, die hier nebeneinander in einer<br />

Bewertungsbilanz zu berücksichtigen sind.<br />

Diese Beobachtungen führen zu Empfehlungen,<br />

nicht zu lange zu unterbrechen und zu Erwägungen<br />

über staatliche Maßnahmen, die hilfreich<br />

sein könnten bei der wechselseitigen<br />

Bewältigung der Wiedereingliederungsaufgabe<br />

durch die betroffenen Frauen und Unternehmen<br />

(siehe dazu Abb. VII/7 und Abb. VII/8).<br />

Wichtig ist festzuhalten, daß das familienpoliti<br />

sche Engagement eher in Großunternehmen<br />

vorhanden ist. Kleinunternehmen wird deshalb<br />

empfohlen, einen „Verbund verschiedener Firmen"<br />

zu gründen, der Wiedereingliederungsmaßnahmen<br />

für ihre Mitarbeiterinnen in der<br />

Familienphase organisiert. Anfang 1991 beteiligte<br />

sich noch nicht einmal ein Prozent der<br />

Unternehmen an einem Verbund dieser Art;<br />

aber immerhin 16 interessieren sich dafür.<br />

Insgesamt ist zu erwarten, daß sich die Personalpolitik<br />

um eine stärkere Integration der Frauen<br />

und deren ausbildungsadäquaten Einsatz in<br />

den Betrieben bemühen wird. Dabei gilt es vor<br />

allem, Dequalifizierungsprozesse durch Qualifizierungsmaßnahmen,<br />

die je nach Bedarf unterschiedlichen<br />

Zeitmustern folgen und gezielte<br />

Förderungsmaßnahmen beinhalten, zu verhindern<br />

oder zu beheben.<br />

In der bereits genannten Studie des Instituts der<br />

deutschen Wirtschaft mit einer Umfrage bei 700<br />

Unternehmen aus 21 Wirtschaftszweigen wurde<br />

untersucht, inwieweit dort familienpolitische<br />

Programme bereits vorhanden sind. Das Ergebnis<br />

lautet: In der Chemischen Industrie, bei den<br />

Kreditinstituten sowie in der Nahrungs- und<br />

Genußmittelindustrie betonen drei von fünf Per-<br />

-´<br />

sonalchefs das eigenständige familienpolitische<br />

Engagement ihrer Unternehmen.<br />

Betriebliche Angebote, die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern helfen sollen, Beruf und Familie<br />

besser miteinander zu vereinbaren, sind in<br />

Familienpolitisches<br />

Engagement<br />

der<br />

Unternehmen<br />

Abbildung VII/7<br />

Nach wieviel Jahren sollten Frauen in der Familienphase versuchen,<br />

wieder berufstätig zu werden?<br />

Quelle: Engelbrech/Kraft 1992

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