Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560
Zusammengefaßte Geburtenziffern in der EG 1960 bis 1990
Tabelle II/2
Land 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1986 1987 1988 1989 1990
Belgien 2,58 2,61 2,25 1,74 1,69 1,51 1,54 1,54 1,58 2 ) 1,59 2 ) .
Bundesrepublik
Deutschland 2,37 2,51 2,02 1,45 1,45 1,28 1,35 1,37 1,41 1,39 1,48 2 )
Dänemark 2,54 2,61 1,95 1,92 1,55 1,45 1,48 1,50 1,56 1,62 1,67
Frankreich 2,73 2,83 2,47 1,93 1,95 1,82 1,84 1,82 1,82 1,81 1,80
Griechenland 2,28 2,30 2,34 2,37 2,23 1,68 1,62 1,52 1,52 1,43 .
Irland 3,76 4,03 3,87 3,40 3,23 2,50 2,44 2,32 2,18 2,11 1 ) 2,17 1 )
Italien 2,41 2,67 2,43 2,21 1,69 1,41 1,34 1,34 1,33 1,33 2 ) 1,29 2 )
Luxemburg 2,28 2,38 1,97 1,53 1,50 1,38 1,44 1,39 1,51 1,52 1,62
Niederlande 3,12 3,04 2,58 1,66 1,60 1,51 1,55 1,56 1,55 1,55 1,62 2 )
Portugal 3,01 3,08 2,76 2,52 2,19 1,70 1,63 1,57 1,53 1,48 .
Spanien 2,86 2,94 2,82 2,80 2,22 1,63 1,54 1,48 1,38 2 ) 1,30 2 ) .
Vereinigtes
Königreich 2,69 2,86 2,44 1,81 1,89 1,80 1,78 1,82 1,84 1,81 1,84
1) vorläufig
2) geschätzt
Quelle: Höhn 1993, S. 54; Eurostat: Bevölkerungsstatistiken 1991; Europarat: Recent Demographic Developments in Europe
1991
1.2 Lebenserwartung und Sterblichkeit
Die mittlere Lebenserwartung eines Neugeborenen
ist das beste Maß, um die Sterblichkeitsverhältnisse
einer Bevölkerung zusammenfassend zu charakterisieren.
Wie Abbildung II/5 zeigt, hat die Lebenserwartung
bei der Geburt in beiden deutschen Staaten und
für beide Geschlechter langfristig zugenommen, allerdings
mit charakteristischen Unterschieden:
Abbildung II/5
Lebenserwartung der Neugeborenen
in beiden deutschen Staaten, 1950-1986
Alter
1) Bundesrepublik 1949/51, DDR 1952
2) für 1955 sind für die Bundesrepublik keine Angaben verfügbar
Quelle: StB A, ; Darstellung DJI
- Die Lebenserwartung der Frauen ist durchgängig
höher als diejenige der Männer; um 1950 betrug
die Differenz ca. 4 Jahre, Ende der 80er Jahre
6 Jahre.
- Der Anstieg der Lebenserwartung vollzog sich seit
den 50er Jahren in beiden deutschen Staaten
parallel ; in den 60er Jahren war bei deutlich
verlangsamtem Sterblichkeitsrückgang die Entwicklung
in der DDR etwas günstiger als in der
Bundesrepublik; seit 1970 ging die Sterblichkeit in
der Bundesrepublik sehr viel stärker zurück als in
der DDR;
- per Saldo war Ende der 80er Jahre die Lebenserwartung
in der Bundesrepublik bei beiden
Geschlechtern um ca. 3 Jahre höher als in der DDR,
während die Differenz um 1950 nur 0,4 Jahre
betrug.
Detaillierteren Einblick in den Verlauf des Sterblichkeitsrückgangs
vermitteln die Abbildungen II/6 und
II/7: Vor allem die Säuglingssterblichkeit konnte in
beiden deutschen Staaten sehr stark gesenkt werden.
Sie betrug 1988 nur noch ca. 15 % der Werte von 1950.
Auch im Jugendalter konnten in beiden deutschen
Staaten noch beachtliche Lebensgewinne erzielt werden.
Dagegen blieben die Lebensgewinne in der DDR
bei den über 30jährigen Männern völlig unbedeutend,
was in auffallendem Kontrast nicht nur zur
Entwicklung in der Bundesrepublik, sondern auch zu
derjenigen in den meisten anderen entwickelten Staaten
steht. Auch bei den Frauen waren die Lebensgewinne
in fortgeschrittenerem Lebensalter deutlich
geringer als in der Bundesrepublik. Die Verbesserung
der mittleren Lebenserwartung bei der Geburt ist in