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Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560<br />

Bevölkerungsentwicklung regelmäßig unterschätzt,<br />

weil als Einfluß der Zuwanderung nur die Wanderungssalden<br />

in Betracht gezogen werden, nicht jedoch<br />

die dadurch in der Folge ausgelösten zusätzlichen<br />

Geburten in der Bundesrepublik. Obwohl sich das<br />

generative Verhalten der ausländischen Frauen demjenigen<br />

der einheimischen in der Regel schnell annähert,<br />

ist dieser Einfluß erheblich. Wie Dinkel und<br />

Meinl (1991) zeigen, ist das Bevölkerungswachstum in<br />

der Bundesrepublik zwischen 1950 und 1987 zu mehr<br />

als drei Viertel durch Wanderungsgewinne bedingt.<br />

Analog läßt sich für die DDR zeigen, daß „die Außenwanderungen<br />

den allergrößten Teil der tatsächlichen<br />

demographischen Entwicklung erklären" (ebda.<br />

S. 131).<br />

1.4 Struktur und Größenveränderung der<br />

Bevölkerung<br />

Altersstruktur und Wachstums- oder Schrumpfungs<br />

tendenz einer Bevölkerung sind das kombinierte<br />

Ergebnis der auf sie einwirkenden Fertilitäts-, Mortalitäts-<br />

und Wanderungsverhältnisse. Dabei kommt auf<br />

die Dauer in beiden deutschen Staaten der Veränderung<br />

der Geburtenzahl die größte Bedeutung zu: Der<br />

langfristige Trend zur Reduktion der Geburten pro<br />

Frau von ca. 2,5 Kindern bei den zwischen 1930 und<br />

1940 Geborenen bis auf ca. 1,5 Kinder bei den<br />

zwischen 1955 und 1960 Geborenen bewirkt eine<br />

zwar wellenförmig verlaufende und durch den Rückgang<br />

der Säuglings- und Kindersterblichkeit etwas<br />

gebremste, aber gleichzeitig unaufhaltsame Verminderung<br />

des Bestandes der nachwachsenden Generation<br />

und damit auch des Fortpflanzungspotentials der<br />

Bevölkerung in Deutschland. Dabei werden ohne<br />

kontinuierliche Zuwanderung sich die Geburten eine<br />

Generation später auch dann weiter verringern, wenn<br />

die Kinderzahl pro Frau gleich bleibt. Dieser Effekt -<br />

bestimmt den absehbaren Geburtenrückgang der<br />

nächsten Jahrzehnte. Da gleichzeitig geburtenstärkere<br />

Jahrgänge ins höhere Lebensalter rücken, nimmt<br />

der Anteil der alten Menschen immer weiter zu und<br />

wird in absehbarer Zukunft größer als derjenige der<br />

Kinder und Jugendlichen werden (vgl. Abb. II/11).<br />

Abbildung II/11<br />

Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland von 1990-2030 nach Altersgruppen und Geschlecht<br />

Quelle: 7. koordinierte Bevölkerungsvorauschätzung; Darstellung DJI

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