Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag

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Drucksache 12/7560 Deutscher Bundestag - 12. Wahlperiode Tabelle VIII/1 Versorgungsquoten bei Krippen-, Kindergarten- und Hortplätzen 1990, alte Bundesländer Krippen Kindergärten Hort Anzahl Ver- Anzahl Ver- Anzahl Ver- Bundesland Plätze der sor- der sor- der sor- Plätze Plätze Kinder ins Kinder gungs Kinder gungs gungs gesamt von 1 bis quote insgesamt von 3 bis quote insgesamt von quote 3 Jahren (in %) 6 Jahren (in %) 6 bis unter 10 Jahren (in %) Baden- Württemberg 3 881 231 131 1,7 335 688 323 027 /03,9 11 859 415 652 2,8 Bayern 3 414 260 967 1,3 262 457 364 777 72,0 21 454 479 131 4,5 Berlin (West) 11 764 43 722 26,9 38 838 59 869 64,9 22 542 76 894 29,3 Bremen 390 13 089 3,0 11 962 17 894 66,8 3 499 23 162 15,1 Hamburg 4 699 31 322 15,0 21 391 41 903 51,1 10 441 53 400 19,6 Hessen 3 333 121 511 2,7 152 741 169 774 90,0 16 012 223 482 7,2 Niedersachsen . . 3 960 160 902 2,5 133 422 227 240 58,7 9 280 296 952 3,1 Nordrhein - Westfalen 5 115 388 529 1,3 406 024 546 610 74,3 25 245 698 024 3,6 Rheinland-Pfalz gesamt 696 83 763 0,8 116 837 119 836 97,5 3 683 156 583 2,4 Saarland 259 22 130 1,2 30 438 32 144 94,7 814 41 927 1,9 Schleswig- Holstein 642 57 014 1,1 42 229 78 041 54,1 3 960 100 669 3,9 - Deutsches Jugendinstitut 1993 Tabelle VIII/2 Versorgungsquoten bei Krippen-, Kinderga rten- und Hortplätzen 1989, neue Bundesländer Krippen Kindergärten Hort Bundesland Plätze ins gesamt Anzahl Versor- Anzahl Versor- Anzahl der Versor- Plätze Plätze der Kinder gungs- der Kinder gungs- Kinder von gungsvon 1 bis quote ins von 3 bis quote ins 6 bis unter quote gesamt gesamt 3 Jahren (in%) 6 Jahren (in%) 10 Jahren (in %) Berlin (Ost) 32424 53607 60,5 78505 64611 121,5 63237 73100 86,5 Brandenburg 61730 106355 58,0 151813 136203 111,5 139501 160643 86,8 Meckl. Vorpommern 52176 89964 58,0 123889 112346 110,3 155851 132226 117,9 Sachsen-Anhalt 63 297 110 919 57,1 157 930 137 900 114,5 113 276 162 430 69,7 Sachsen 89489 171428 52,2 244017 215470 113,2 222690 259147 85,9 Thüringen 54 087 93 986 57,5 132 266 119 373 110,8 124 266 142 734 87,1 Neue Bundesländer insgesamt 1989 353 203 626 259 56,4 888 420 785 903 113,0 818 821 930 280 88,0 Alte Bundesländer insgesamt 1990 38153 1414 080 2,7 1552 027 1981115 78,3 128 789 2 565 876 5,0 Deutsches Jugendinstitut 1993
Deutscher Bundestag -- 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560 Besondere Probleme in den neuen Bundes ländern Zu gerin ges Ange bot im Westen Familiale Unterstüt zung der Älteren Die Ausgangslage für Maßnahmen ist dabei in den neuen und alten Bundesländern sehr unterschiedlich. In den neuen Bundesländern kommt es angesichts der rapide gesunkenen Kinderzahlen und der massiven Erwerbslosigkeit von Frauen zu einem Abbau des zu Zeiten der DDR großen Angebots an Betreuungsplätzen. 1m Unterschied zu früher ist dabei die Nutzung dieses Angebotes mit erheblichen Kosten verbunden. Dadurch werden die Möglichkeiten, Ausbildung bzw. Erwerbstätigkeit und Familie miteinander zu verbinden, verschlechtert und der Eindruck verstärkt, daß im Unterschied zu früher eine sozial und ökonomisch eigenständige Existenz mit einem Leben mit Kindern für alleinstehende Eltern heute kaum mehr zu vereinbaren ist. Um dem entgegenzuwirken, werden besondere Anstrengungen zur Sicherung von Betreuungsplätzen erforderlich sein. Das umso mehr, als in den neuen Ländern durch den gesellschaftlichen Transformationsprozeß die Anforderungen an Eltern ohnehin gewachsen sind und die Situation der Familien schwieriger geworden ist. Außerdem ist dort auch der Anteil der Alleinerziehenden erheblich größer als in den alten Ländern: Während in den alten Bundesländern der Anteil der Alleinerziehenden an allen Eltern mit minderjährigen Kindern laut Mikrozensus 1991 bei 13,8 % lag, betrug er in den neuen Ländern 21,5 % (BMFuS Februar 1993). Im Westen geht es demgegenüber darum, v. a. im Bereich von Kinderkrippen und -horten das bislang völlig ungenügende Angebot zu erweitern. Nach einer Untersuchung aus Niedersachsen (Heye 1992) kann man davon ausgehen, daß gegenwärtig ca. ein Drittel der Eltern für ihre Kinder die Möglichkeit einer Betreuung in Kinderkrippen bzw. im Hort wünschen. Im Hinblick auf eine bessere Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Familienleben ist aber auch im Kindergarten eine Ausweitung des Angebots erf orderlich. Dabei geht es insbesondere um eine Vergrößerung der Zahl von Ganztagsplätzen bzw. um das Angebot von Mittagessen und um flexiblere Öffnungszeiten, solange es nicht gelingt, die Erwerbsarbeitszeiten in stärkerem Maße als bisher möglich auf Familienzeiten abzustimmen. 2. Familien mit hilfeabhängig gewordenen alten Angehörigen — eigene Leistungen und strukturelle Grenzen Viele Familien bemühen sich, Angehörigen, die im hohen Alter teilweise oder ganz ihre Fähigkeit zu selbständiger Lebensführung verloren haben, Unterstützung zu geben. Dies ermöglicht oft das relativ menschenwürdige Weiterleben der Angehörigen überhaupt. Hier ist nicht der Ort, ein umfassendes Bild der Leistungen von Familien für unselbständig gewordene Angehörige zu entwerfen. Dafür sei auf den Vierten Familienbericht der Bundesregierung (BMJFFG 1986) und den Ersten Altenbericht der Bundesregierung (BMFuS 1992) verwiesen. Im Zusammenhang des vorliegenden Familienberichtes muß eine relativ kurze Skizze genü gen. Zahlenmäßig gesehen stellt sich die Aufgabe der Unterstützung dieser Gruppe älterer und alter Menschen in Familien viel weniger als etwa die Aufgabe, für Kinder — eine andere Gruppe von „ unselbständigen Menschen" zu sorgen. Als Anhaltspunkt: In der Bundesrepublik leben etwa 13 Millionen Kinder bis zu 15 Jahren im Vergleich zu 1,1 Millionen Menschen, die 65 Jahre und älter und für ihre alltägliche Lebensführung auf die Unterstützung anderer angewiesen sind (Schätzungen nach Angaben des StBA 1992, S. 51, S. 64; BMFuS/Infratest 1992a, S. 26; Krug/Reh 1992, Tab. 13, S. 27). Dennoch ist die Leistung von Familien im Hinblick auf die Unterstützung unselbständig gewordener alter Menschen sehr hoch. Einmal ist die Pflege von betreuungs- und pflegebedürftig gewordenen alten Menschen oft weni- - ger befriedigend und erfreulich als die Betreuung und Pflege von Kindern. Zum anderen ist es in vielen Fällen oft erst aufgrund von familialer Unterstützung möglich, daß die Menschen, die zu dieser Gruppe gehören, entweder noch in ihrem eigenen Haushalt leben können oder aber, wenn das nicht mehr der Fall sein kann, im Haushalt einer Angehörigenfamilie aufgenommen werden und dort alltäglich auch körperlich versorgt werden können. Gegenwärtig erhalten etwa 70 Prozent derer, die 65 Jahre und älter sind und für ihre alltägliche körperliche Versorgung auf andere Menschen angewiesen sind, die erforderliche Unterstützung zur Hauptsache von nahen Angehörigen (Bender 1993; vgl. auch BMFuS/Infratest 1992a, Grafik 4, S. 26; Krug/ Reh 1992 ; Tab. 13,5. 27, StBA 1992, S. 51,S. 64). Von den für ihre körperliche Versorgung hilfeabhängig gewordenen älteren und alten Menschen, die in Privathaushalten leben, werden mehr als 90 Prozent durch Angehörige versorgte). Spiegelbildlich dazu ist zu beobachten, daß diese Gruppe von älteren und alten Menschen unverhältnismäßig wenig von bestehenden sozialen Diensten Gebrauch macht, sogar wenn sie in ihrem Wohnumfeld verfügbar sind (Bender 1993; BMFuS/Infratest 1992a, S. 48, Grafik 12). 2) Zur Häufigkeit von „Familie" und „Heim" als Pflegeort vgl. für die neue Bundesrepublik: Bender 1993, S. 2 (konsistent mit BMFuS/Infratest 1992, S. 13); BMFuS/ Infratest 1992, S. 43, Grafik 11-1 ; Globus Kartendienst 1992, Nr. 9769; für die alten Bundesländer: BMFuS 1992; Krug/Reh 1992, Tab. 13, S. 27; Landeshauptstadt Hannover 1991, S. 82, S. 24 ff. sowie IES 1992, S. 30f., S. 36f. ; 1990, S. 145f.; für die neuen Bundesländer: Altenreport '90, 1990, S. 274, Kuratorium Deutsche Altershilfe 1990, S. 4 ; Schmidt/Witte 1990, S. 183 ff., BMFuS 1992. Pflegeleistungen
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