Fünfter Familienbericht - Deutscher Bundestag
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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundestag</strong> — 12. Wahlperiode Drucksache 12/7560<br />
Nicht berufstätige Frauen in den neuen Ländern nach Familientyp<br />
und deren gegenwärtige Suche nach Arbeit<br />
Verteilung in %<br />
Tabelle VII/26<br />
Suche derzeit Arbeit<br />
Nicht berufstätige Frauen insg. n<br />
ja nein<br />
Verheiratet ohne Kinder unter 16 Jahren 45 55 100 526<br />
Verheiratet mit Kindern unter 16 Jahren 66 34 100 583<br />
1 Kind 68 33 100 250<br />
2 Kinder (62) (38) 100 69<br />
3 und mehr Kinder 60 40 100 216<br />
mit 2 Kinder unter 6 Jahren 52 48 100 128<br />
-<br />
Alleinerziehend<br />
1 Kind unter 16 Jahren 65 35 100 128<br />
2 Kinder unter 16 Jahren (77) (23) 100 66<br />
1 Kind unter 6 Jahren 60 40 100 105<br />
mit Partner 61 39 100 100<br />
ohne Partner 76 24 100 107<br />
insgesamt 57 43 100 1 316<br />
Quelle: IAB-Projekt 3/2-399, 1991<br />
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9. Probleme der Kinderbetreuung<br />
9.1 Die Situation in den alten Bundesländern<br />
In seinem Gutachten „Familien mit Kleinkin<br />
dern" greift der Wissenschaftliche Beirat für<br />
Familienfragen beim BMJFG (1980) das Thema<br />
spezifischer Belastungskumulationen in der<br />
frühkindlichen Entwicklung (0 bis 3 Jahre) auf.<br />
Er konstatiert den elterlichen Bedarf an Betreuung<br />
ihrer Kleinkinder und stellt zugleich fest,<br />
daß auch bei einer stärkeren Verbreitung der<br />
außerhäuslichen Erwerbstätigkeit von Frauen<br />
mit (Klein-)Kindern die hier betroffenen Kinder<br />
in der konkreten Realität nicht ohne Versorgung<br />
und Betreuung bleiben. Erwähnt werden an<br />
dieser Stelle vor allem die Unterstützungsleistungen,<br />
die aus dem Verwandtschafts- bzw.<br />
Familienverband beigesteuert werden. Dennoch<br />
registriert der Beirat beachtliche Defizite<br />
an familienergänzenden Betreuungseinrichtungen,<br />
nicht zuletzt an Kindertagesstätten. Bereits<br />
zu jenem Zeitpunkt empfahl er die Einführung<br />
von Erziehungsgeld, das — wie er meinte — die<br />
Entscheidung für die Erziehung und die persönliche<br />
Betreuung von Kindern in ihren Familien<br />
erleichtere. Zugleich plädierte er für einen zielstrebigen<br />
Ausbau familienergänzender Betreuungseinrichtungen.<br />
Beide Maßnahmenbündel<br />
seien als Voraussetzungen für Entscheidungen,<br />
mit denen sich die verantwortlichen Eltern<br />
jeweils identifizieren könnten, anzusehen, als<br />
Grundlage für die Gewährleistung des Prinzips<br />
der Wahlfreiheit zwischen Erwerbstätigkeit und<br />
Familientätigkeit (BMJFG 1980, S. 43 ff., 153 ff.,<br />
162 ff.). Da dieses Thema in Abschnitt XI. 2<br />
dieses Berichts vertieft diskutiert wird, sollen an<br />
dieser Stelle lediglich einige ergänzende<br />
Bemerkungen angefügt werden. Bekannt ist,<br />
daß in den alten Bundesländern der Schwerpunkt<br />
der institutionalen Kinderbetreuung vor<br />
allem bei den Kindergärten liegt, — bei länderspezifisch<br />
nicht unerheblichen Versorgungsunterschieden<br />
(vgl. dazu im Detail Kapitel<br />
VIII. 1).<br />
Hier interessieren vor allem die Aktivitäten, die<br />
die Wirtschaft in diesem Bereich für sinnvoll und<br />
möglich hält. Aus einer bislang noch nicht<br />
veröffentlichten Studie des Instituts der deutschen<br />
Wirtschaft über „Vorstellungen für eine<br />
familienorientierte Arbeitswelt der Zukunft"<br />
liegt eine Vorweginformation über Kinderbetreuung<br />
bereits vor. Dort wird berichtet, daß<br />
viele Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen auch<br />
nach der Geburt eines Kindes im Betrieb halten<br />
möchten. Trotz der dreijährigen Beschäftigungsgarantie<br />
nach dem Erziehungsurlaub<br />
kehrten wegen fehlender Betreuungsmöglichkeiten<br />
für den Nachwuchs viele von ihnen nicht<br />
mehr an den Arbeitsplatz zurück.<br />
In den Kreisen der befragten Unternehmen<br />
überwiegt die Meinung, ein erweitertes Angebot<br />
an Kindergärten werde sich positiv auf die<br />
Beschäftigung von Müttern und Vätern auswirken.<br />
Deshalb versuchen Betriebe dort, wo es<br />
Defizite an Kindergärten-Plätzen gibt, gegen<br />
den Mangel anzugehen (vgl. Euroforum 1992).<br />
Aktivitäten<br />
der<br />
Wirtschaft<br />
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Modelltypen