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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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eine getrennte „Bruceton-Stufenabfolge" angewendet. Beim Prüfen eines explosiven Stoffes wird ein<br />

„go" erzielt, wenn 1 cm 3 oder mehr an Reaktionsprodukten durch das Manometer registriert wird oder<br />

wenn unübliche, kurzzeitige Bewegungen der Manometersperrflüssigkeit beobachtet werden, <strong>die</strong><br />

durch das Auftreten von Rauch beim Öffnen des Ambossgehäuses bestätigt werden. Im Falle einiger<br />

pyrotechnischer Sätze wird ein geringerer Effekt, z. B. Farbänderung, als Nachweis eines „go" bewertet.<br />

Nach den Prüfungen müssen jede Kapsel, der Amboss und das Innere der Kammer sorgfältig<br />

gereinigt und getrocknet werden. Der Amboss wird überprüft und, falls sichtbar beschädigt, ausgewechselt.<br />

Der Fall des Schlaggewichts aus Höhen weit über 200 cm kann den Amboss zerstören.<br />

Wenn nicht aus dem SCT-Prüfverfahren erhalten, werden <strong>die</strong> Daten <strong>für</strong> den Normstoff aus Mittelwertberechnungen<br />

von 50-Versuchs-Prüfungen entnommen.<br />

13.4.3.3.3 Flüssige Stoffe<br />

Vor Versuchsbeginn werden einzelne Kapseln und Schlagbolzen paarweise angeordnet.<br />

Die Eichscheibe wird nacheinander in jede Kapsel eingelegt, der dazugehörige Schlagbolzen<br />

aufgesetzt und <strong>die</strong> Anordnung in <strong>die</strong> Schlagkammer eingesetzt. Nachdem das Kugellager auf<br />

den Schlagbolzen aufgesetzt wurde, wird das Gehäuseoberteil mit der Kappenhalterung verbunden<br />

und in seiner Lage festgelegt. Anschließend wird <strong>die</strong> Kappe eingesetzt und soweit eingeschraubt, bis<br />

der Kugelsitz <strong>die</strong> Kugel berührt. Diese Anfangsposition wird an einer Kreisskala mit 100 Teilstrichen<br />

am oberen Ende des Gehäuseoberteils abgelesen. Der abgelesene Wert ist kennzeichnend <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

jeweils verwendete Kapsel/Schlagbolzen-Kombination. Jeder Teilstrich auf der Kreisskala entspricht<br />

einer vertikalen Verschiebung von 0,02 mm. Für <strong>die</strong> Prüfung selbst wird ein O-Ring in <strong>die</strong> Kapsel eingelegt.<br />

0,025 cm 3 des zu prüfenden flüssigen Stoffes werden in den Leerraum eingemessen. Eine<br />

brauchbare Einfüllvorrichtung ist eine 0,5 cm 3 gasdichte Spritze, in Verbindung mit einer Sperre und<br />

einer fein ausgezogenen Kunststoffdüse. Auf den O-Ring wird dann eine Scheibe aus Edelstahl gelegt,<br />

wodurch 0,025 cm 3 Luft eingeschlossen wird. Danach wird der Schlagbolzen aufgesetzt. Die<br />

Anordnung wird in <strong>die</strong> Schlagkammer eingesetzt, das Kugellager auf dem Schlagbolzen positioniert<br />

und das Gehäuseoberteil befestigt und in seiner Lage fixiert. Die Kappe wird soweit von Hand eingeschraubt,<br />

bis sie <strong>die</strong> Kugel berührt (Abbildung 13.4.3.3). Eine genormte Vorpressung der Probenkammer<br />

wird durch Eindrehen der Kappe bis zum Erreichen der <strong>für</strong> <strong>die</strong> einzelne Kapsel/Schlagbolzen-Kombination<br />

charakteristischen Anfangseichposition und weiteres Drehen um eine<br />

bestimmte Zahl von Eichstrichen auf der Kreisskala erzielt. Das Gehäuse wird unter dem Schlagapparat<br />

platziert, wobei der Treibstößel mit kugelförmiger Aussparung (Abbildung 13.4.3.4) auf dem<br />

Kugellager ruht. Das Prüfverfahren gleicht dem bei festen Stoffen angewendeten; das gleiche Bruceton-Prüfverfahren<br />

wird verwendet. Ein positives Ergebnis („go") ist eingetreten, wenn ein Knall zu hören<br />

ist, der lauter ist als derjenige, der bei einem Schlag aus gleicher Höhe auf einen inerten, flüssigen<br />

Stoff wahrgenommen wird, oder wenn in der Probenkammer ein Restdruck festgestellt wird oder<br />

wenn beim Auseinandernehmen der Einrichtung Zersetzungsprodukte visuell oder am Geruch feststellbar<br />

sind. Dementsprechend wird ein unverändertes Vorliegen des flüssigen Stoffes in der Probenkammer<br />

als negatives Ergebnis („no go") gewertet. Nach der Prüfung werden <strong>die</strong> Kapsel und der<br />

Schlagbolzen sorgfältig gereinigt und, wenn an einem von beiden Werkzeugen Anzeichen einer Beschädigung<br />

(normalerweise Dellen) beobachtet werden, werden <strong>die</strong>se ausgewechselt. Dadurch wird<br />

eine erneute Eichung mit der Eichscheibe erforderlich. In allen Fällen werden der O-Ring und <strong>die</strong><br />

Scheibe aus Edelstahl nach jedem Einzelversuch durch neue Teile ersetzt.<br />

13.4.3.3 Prüfkriterien und Prüfverfahren der Ergebnisbewertung<br />

13.4.3.4.1 Feste Stoffe<br />

Die Prüfergebnisse werden auf folgender Grundlage bewertet:<br />

(a) ob ein positives Ergebnis („go") in einem Versuch beobachtet wurde;<br />

(b) Bestimmung der mittleren Fallhöhe <strong>für</strong> Normhexogen und <strong>die</strong> Probe durch das<br />

Bruceton-Prüfverfahren (s. Anhang 2); und<br />

(c) Vergleich der mittleren Fallhöhe <strong>für</strong> Normhexogen (H1) mit der mittleren Fallhöhe<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Probe (H2) unter Verwendung der Gleichung:<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 87

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