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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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26.4.2 Prüfung F.2: Ballistische Mörserprüfung<br />

26.4.2.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung wird angewendet, um <strong>die</strong> explosive Kraft eines Stoffes zu messen. Ein<br />

Detonator wird in dem Stoff, der durch ein Stahlprojektil in der Bohrung eines Mörsers eingeschlossen<br />

ist, gezündet. Der Rückstoß (Schwingung) des Mörsers wird gemessen und <strong>die</strong> Kraft als eine<br />

prozentuale Vergleichskraft zu Pikrinsäure, Explosivstoff Standard, gemessen. Die Prüfung kann<br />

angewendet werden, um <strong>die</strong> Frage in Kästchen 12 der Abbildung 20.1 zu beantworten.<br />

26.4.2.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

26.4.2.2.1 Mörser<br />

Der Mörser besteht aus Chromnickelstahl und hat eine Masse von 248,50 ± 0,25 kg. Er<br />

ist zylindrisch und <strong>die</strong> axiale Bohrung besteht, von vorne bis hinten, aus dem Projektilhalter, der<br />

Schusskammer und einem Zugang <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zuleitungsdrähte des Detonators. Die Dimensionen des<br />

Mörsers verändern sich während des Gebrauchs (im Besonderen vergrößert sich <strong>die</strong><br />

Schusskammer), was zu einem verminderten Rückstoß beim Abschießen einer gegebenen Ladung<br />

führt. Die verwendete Referenzladung ist 10,00 g Pikrinsäure (siehe 26.4.2.2.7). Der verwendete<br />

Mörser wird durch einen neuen ersetzt, wenn <strong>die</strong> durchschnittlich erhaltene Energie der letzten 10<br />

Schüsse geringer als 90 % der mit den ersten 10 Schüssen produzierten Durchschnittsenergie ist (bei<br />

ähnlichen Temperaturen und unter Verwendung eines Projektils in gutem Zustand).<br />

26.4.2.2.2 Ballistisches Pendel<br />

Der Mörser ist an Stahlarmen aufgehängt, <strong>die</strong> an einem Rollenlager mit horizontaler<br />

Achse befestigt sind. Das Mörserpendel ist durch das Anbringen eines Stahlgewichtes auf der<br />

Unterseite ballistisch gemacht. Die Abbildung 26.4.2.1 zeigt eine Darstellung des ballistischen<br />

Mörserpendels, der folgende grundsätzliche Merkmale hat:<br />

Schwingungsperiode 3,47 s<br />

Schwingungsmasse 479 kg<br />

Abstand zwischen Rotations- und Mörserachse 2,99 m<br />

Ein Schieber auf dem graduierten Abschnitt, der von einem am Mörser angebrachten Seitenarm<br />

verschoben wird, wird verwendet, um den Rückstoß zu messen. Die auf dem Abschnitt markierte<br />

Skala ist proportional (1 - cos A), A ist der Rückstoßwinkel des Pendels, d. h. er ist proportional der<br />

erbrachten Arbeitsleistung.<br />

26.4.2.2.3 Projektil<br />

Das Projektil ist ein Stahlzylinder. Die Durchmesser (Durchmesser 127 mm, Länge 162<br />

mm) sind in der Praxis so eingestellt, dass sie <strong>die</strong> folgenden Bedingungen erfüllen:<br />

(a) Der Zwischenraum zwischen dem Projektil, wenn es neu ist, und seiner<br />

Bohrung im Mörser muss geringer sein als 0,1 mm;<br />

(b) Die Masse des Projektils sollte, wenn es neu ist, 16,00 ± 0,01 kg betragen.<br />

Ein abgenutztes Projektil ist zu ersetzen, wenn der Zwischenraum zwischen ihm und der Bohrung im<br />

Mörser 0,25 mm überschreitet. Beim Abschuss wird das Projektil normalerweise mit einer<br />

Geschwindigkeit zwischen 100 und 200 km/h ausgestoßen. Die Verwendung eines mit Stoß<br />

aufnehmendem Material ausgekleideten Behälters, befähigt es, gestoppt zu werden, ohne dass es<br />

beschädigt wird.<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 283

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