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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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Stahls, <strong>die</strong> am unteren Ende des Quadratprofils angeschweißt sind, stützen <strong>die</strong> Druckbombe von<br />

unten.<br />

23.4.1.2.5 Das Anzündsystem besteht aus einer elektrischen Anzündpille, wie sie üblicherweise in<br />

Niederspannungsdetonatoren Verwendung findet und einem 13 mm x 13 mm großen, quadratischen<br />

Stück „primed cambric“. Anzündpillen mit gleichwertigen Eigenschaften können verwendet werden.<br />

„Primed cambric“ besteht aus einem Leinengewebe, das auf beiden Seiten mit einem<br />

pyrotechnischen Satz aus Kaliumnitrat/Silizium/schwefelfreiem Schwarzpulver beschichtet ist */ .<br />

23.4.1.2.6 Die Vorbereitung der Anzündapparatur <strong>für</strong> feste Stoffe beginnt mit der Trennung der<br />

Messingkontakte einer elektrischen Anzündpille von ihrem Isolator (siehe Abbildung 23.4.1.3). Der<br />

freigelegte Teil der Isolierung wird dann herausgeschnitten. Die Anzündpille wird dann unter<br />

Verwendung der Anschlüssen des Anzündstopfens befestigt, so dass <strong>die</strong> Spitze der Anzündpille 13<br />

mm oberhalb der Oberfläche des Anzündstopfens ist. Ein 13 mm x 13 mm großes Stück „primed<br />

cambric“ wird in der Mitte durchstoßen, über <strong>die</strong> befestigte Anzündpille gesteckt, zusammengerollt<br />

und mit einem dünnen Baumwollfaden zusammengebunden.<br />

23.4.1.2.7 Für flüssige Proben werden <strong>die</strong> Drähte an den Kontakten der Anzündpille befestigt. Die<br />

Drähte werden dann durch ein 8 mm langes (5 mm Außendurchmesser und 1 mm<br />

Innendurchmesser) Silikon-Gummirohr gezogen und das Rohr über <strong>die</strong> Anzündpillenkontakte<br />

geschoben, wie in Abbildung 23.4.1.4 dargestellt. Das „primed cambric“ wird dann um <strong>die</strong> Anzündpille<br />

gewickelt und ein Stück dünne PVC-Hülle oder Ähnliches wird verwendet, um das „primed cambric“<br />

und das Silikongummirohr zu umhüllen. Die Hülle wird in der richtigen Lage durch einen straff um <strong>die</strong><br />

Hülle und das Gummirohr gewickelten dünnen Draht dicht verschlossen. Die Drähte werden dann auf<br />

den Anschlüssen des Anzündstopfens befestigt, so dass sich <strong>die</strong> Spitze der Anzündpille 13 mm<br />

oberhalb der Oberfläche des Anzündstopfens befindet.<br />

23.4.1.3 Prüfverfahren<br />

23.4.1.3.1 Die vollständig zusammengebaute Prüfapparatur mit Druckaufnehmer, jedoch ohne<br />

Aluminium-Berstscheibe, wird mit dem Anzündstopfen nach unten aufgestellt. 5,0 g **/ des Stoffes<br />

werden so in das Prüfgerät eingefüllt, dass er mit dem Anzündstopfen in Berührung kommen.<br />

Normalerweise wird keine Verdichtung vorgenommen, es sei denn, leichtes Anstoßen ist notwendig,<br />

um <strong>die</strong> 5,0 g der Probe in <strong>die</strong> Apparatur einfüllen zu können. Wenn es nicht möglich ist, <strong>die</strong> gesamte<br />

5,0 g-Probe auch unter leichtem Aufstoßen in das Druckgefäß einzufüllen, wird soviel von der Probe<br />

gezündet, wie unter voller Ausnutzung der Kapazität des Druckgefäßes eingefüllt werden kann. Die<br />

verwendete Probenmenge ist zu notieren. Der Bleidichtring und <strong>die</strong> Aluminium-Berstscheibe werden<br />

eingesetzt und der Haltestopfen fest eingeschraubt. Die gefüllte Druckbombe wird mit der<br />

Berstscheibe nach oben in <strong>die</strong> Haltevorrichtung eingesetzt, <strong>die</strong> in einer geeigneten, verstärkten<br />

Rauchabzugsvorrichtung oder in einem geeigneten Prüfstand aufgestellt ist. Eine Zündmaschine wird<br />

mit den äußeren Kontakten des Anzündstopfens verbunden und <strong>die</strong> Ladung gezündet. Das Signal<br />

des Druckaufnehmers wird mit einem geeigneten Aufzeichnungssystem erfasst, welches sowohl <strong>die</strong><br />

Auswertung als auch <strong>die</strong> dauerhafte Aufzeichnung des Druck/Zeitverlaufs erlaubt (z.B.<br />

Speicheroszilloskop in Verbindung mit einem Schreiber).<br />

23.4.1.3.2 Die Prüfung wird dreimal durchgeführt. Die Zeit, in der der Druck von 690 kPa auf 2070<br />

kPa Überdruck steigt, wird notiert. Der kürzeste Zeitwert ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassifizierung anzuwenden.<br />

*/<br />

Erhältlich von einer nationalen Kontaktstelle <strong>für</strong> Prüfeinzelheiten im Vereinigten Königreich<br />

(siehe Anhang 4).<br />

**/<br />

Wenn vorbereitende Prüfungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Handhabungssicherheit (z.B. Erwärmen in einer<br />

Flamme) oder [Abbrand] Prüfungen (z.B. eine Prüfung der Serie 3 Prüfart (d) anzeigen, dass<br />

eine schnelle Reaktion zu erwarten ist, ist <strong>die</strong> Probenmenge auf 0,5 g zu reduzieren, bis <strong>die</strong><br />

Heftigkeit der Reaktion unter Einschluß bekannt ist. Wenn es notwendig ist, eine 0,5-g-Probe zu<br />

verwenden, ist <strong>die</strong> Probenmenge schrittweise zu erhöhen, bis entweder ein „ja, schnell"-Ergebnis<br />

erzielt ist oder <strong>die</strong> Prüfung wird mit einer 5,0-g-Probe durchgeführt.<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 251

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