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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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12.5.1.3 Prüfverfahren<br />

12.5.1.3.1 Normalerweise werden Stoffe im Anlieferungszustand geprüft, obwohl es in bestimmten<br />

Fällen notwendig sein kann, den Stoff in zerkleinertem Zustand zu prüfen. Bei festen<br />

Stoffen wird bei jeder Prüfung zu verwendende Materialmasse unter Anwendung eines zweistufigen<br />

Probe-Einfüllprozesses bestimmt. Eine tarierte Stahlhülse ist mit 9 cm 3 des Stoffes gefüllt und der<br />

Stoff mit einer auf den gesamten Rohrquerschnitt bezogenen Kraft von 80 N angedrückt */ . Ist das<br />

Material komprimierbar, wird mehr hinzugefügt und solange gedrückt, bis <strong>die</strong> Stahlhülse bis 55 mm<br />

vom oberen Ende gefüllt ist. Die Masse, <strong>die</strong> benötigt wird, um <strong>die</strong> Stahlhülse bis zu einem 55-mm-<br />

Niveau zu füllen, wird bestimmt, und zwei weitere Teilmengen, <strong>die</strong> mit einer Kraft von 80 N angedrückt<br />

werden, werden hinzugefügt. Dann wird Material entweder unter Andrücken hinzugefügt<br />

oder soweit nötig herausgenommen, um <strong>die</strong> Stahlhülse mit einem Füllniveau von 15 mm bis zum<br />

oberen Ende zu belassen.<br />

Ein zweiter Probe-Einfüllprozess wird durchgeführt, beginnend mit einer angedrückten Teilmenge<br />

eines Drittels der im ersten Probe-Einfüllprozess ermittelten Gesamtmenge. Zwei weitere Teilmengen<br />

werden mit einer Kraft von 80 N angedrückt und das Niveau des Stoffes in der Stahlhülse je nach<br />

Erfordernis durch Hinzufügen oder Wegnehmen von Stoff auf 15 mm vom oberen Ende entfernt eingestellt.<br />

Die Menge des im zweiten Probe-Einfüllprozess bestimmten festen Stoffes wird <strong>für</strong> jede der<br />

in drei gleichen Teilmengen durchgeführte Versuchsfüllung (jede auf 9 cm 3 zusammengepresst; <strong>die</strong>s<br />

kann durch <strong>die</strong> Verwendung von Abstandsringen erleichtert werden) verwendet. Flüssige Stoffe und<br />

gelförmige Stoffe werden bis zu einer Höhe von 60 mm in <strong>die</strong> Stahlhülse eingefüllt, wobei <strong>die</strong> gelförmigen<br />

Stoffe zur Vermeidung von Hohlräumen mit besonderer Vorsicht zu behandeln sind. Der Gewindering<br />

wird von unten über <strong>die</strong> Hülse gestreift, <strong>die</strong> entsprechende Düsenplatte eingesetzt und <strong>die</strong><br />

Mutter von Hand festgezogen, nachdem etwas Gleitmittel auf Molybdändisulfid-Basis (MoS2-Basis)<br />

aufgetragen wurde. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass kein Stoff zwischen den Hülsenflansch und<br />

<strong>die</strong> Düsenplatte oder in <strong>die</strong> Gewindegänge gelangt.<br />

12.5.1.3.2 Für Düsenplatten mit einer Öffnung von 1,0 mm bis 8,0 mm Durchmesser sind Muttern<br />

mit einer Öffnung von 10,0 mm Durchmesser zu verwenden; wenn der Durchmesser der Öffnung<br />

über 8,0 mm Durchmesser liegt, muss der Durchmesser der Öffnung der Mutter 20 mm betragen.<br />

Jede Stahlhülse wird <strong>für</strong> nur einen Versuch verwendet. Die Düsenplatten, <strong>die</strong> Gewinderinge und <strong>die</strong><br />

Muttern können wiederverwendet werden, vorausgesetzt sie sind unbeschädigt.<br />

12.5.1.3.3 Die Hülse wird in eine fest montierte Vorrichtung eingesetzt und <strong>die</strong> Mutter mit einem<br />

Schraubenschlüssel festgezogen. Die Stahlhülse wird danach zwischen zwei Stäben im Schutzkasten<br />

aufgehängt. Der Prüfbereich wird von allen Personen verlassen, <strong>die</strong> Gaszufuhr aufgedreht und <strong>die</strong><br />

Brenner angezündet. Die Zeit bis zum Reaktionseintritt und <strong>die</strong> Dauer der Reaktion können zusätzliche<br />

Informationen, <strong>die</strong> nützlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ergebnisauswertung sind, liefern. Wenn kein Aufreißen der<br />

Hülse auftritt, ist <strong>die</strong> Erwärmung <strong>für</strong> wenigstens fünf Minuten fortzusetzen, bevor der Versuch beendet<br />

wird. Nach jedem Versuch sind <strong>die</strong> Teile der Stahlhülse, soweit vorhanden, einzusammeln und zu<br />

wiegen.<br />

12.5.1.3.4 Folgende Zerlegungsarten werden unterschieden:<br />

„O": Stahlhülse unverändert;<br />

„A": Stahlhülsenboden aufgebeult;<br />

„B": Stahlhülsenboden und -wandung aufgebeult;<br />

„C": Stahlhülsenboden ab-/aufgerissen;<br />

„D": Wand der Stahlhülse aufgerissen;<br />

„E": Stahlhülse in zwei **/ Teile zerrissen;<br />

*/<br />

Aus Sicherheitsgründen, z. B., wenn der Stoff reibempfindlich ist, braucht er nicht angedrückt<br />

zu werden. In Fällen, in denen <strong>die</strong> physikalische Form der Probe sich durch Drücken verändern<br />

kann oder das Drücken der Probe nicht den <strong>Beförderung</strong>sbedingungen entspricht, z. B. bei<br />

faserigen Materialien, können geeignetere Einfüllverfahren angewendet werden.<br />

**/<br />

Der obere Teil der Stahlhülse, der in der Verschraubung verbleibt, zählt als ein Teil.<br />

56<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung

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