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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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25.4.1.3 Prüfverfahren<br />

25.4.1.3.1 Normalerweise werden Stoffe im Anlieferungszustand geprüft, obwohl es in<br />

bestimmten Fällen notwendig sein kann, den Stoff in zerkleinertem Zustand zu prüfen. Bei festen<br />

Stoffen wird <strong>die</strong> bei jeder Prüfung zu verwendende Materialmasse unter Anwendung eines<br />

zweistufigen Probe-Einfüllprozesses bestimmt. Eine tarierte Stahlhülse ist mit 9 cm 3 des Stoffes<br />

gefüllt und der Stoff mit einer auf den gesamten Rohrquerschnitt bezogenen Kraft von 80 N<br />

angedrückt */ . Ist das Material komprimierbar, wird mehr hinzugefügt und solange gedrückt, bis <strong>die</strong><br />

Stahlhülse bis zu 55 mm vom oberen Ende gefüllt ist. Die Masse, <strong>die</strong> benötigt wird, um <strong>die</strong> Stahlhülse<br />

bis zu einem 55-mm-Niveau zu füllen, wird bestimmt, und zwei weitere Teilmengen, <strong>die</strong> mit einer Kraft<br />

von 80 N angedrückt werden, werden hinzugefügt. Dann wird das Material entweder unter Andrücken<br />

hinzugefügt oder soweit wie nötig herausgenommen, um <strong>die</strong> Stahlhülse mit einem Füllniveau von<br />

15 mm bis zum oberen Ende zu füllen.<br />

Ein zweiter Probe-Einfüllprozess wird durchgeführt, beginnend mit einer angedrückten Teilmenge<br />

eines Drittels der im ersten Probe-Einfüllprozess ermittelten Gesamtmenge. Zwei weitere Teilmengen<br />

werden mit einer Kraft von 80 N angedrückt und das Niveau des Stoffes in der Stahlhülse je nach<br />

Erfordernis durch Hinzufügen oder Wegnehmen von Material auf 15 mm vom oberen Ende entfernt<br />

eingestellt. Die Menge des im zweiten Probe-Einfüllprozess bestimmten festen Stoffes wird <strong>für</strong> jede<br />

der in drei gleichen Teilmengen durchgeführten Versuchsfüllung (jede auf 9 cm 3 zusammengepresst;<br />

<strong>die</strong>s kann durch <strong>die</strong> Verwendung von Abstandsringen erleichtert werden) verwendet. Flüssige Stoffe<br />

und gelförmige Stoffe werden bis zu einer Höhe von 60 mm in <strong>die</strong> Stahlhülse eingefüllt, wobei <strong>die</strong><br />

gelförmigen Stoffe zur Vermeidung von Hohlräumen mit besonderer Vorsicht zu behandeln sind. Der<br />

Gewindering wird von unten über <strong>die</strong> Hülse gestreift, <strong>die</strong> entsprechende Düsenplatte eingesetzt und<br />

<strong>die</strong> Mutter von Hand fest angezogen, nachdem etwas Gleitmittel auf Molybdändisulfid-Basis (MoS2-<br />

Basis) aufgetragen wurde. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass kein Stoff zwischen den<br />

Hülsenflansch und <strong>die</strong> Düsenplatte oder in <strong>die</strong> Gewindegänge gelangt.<br />

25.4.1.3.2 Für Düsenplatten mit einer Öffnung von 1,0 mm bis 8,0 mm Durchmesser sind Muttern<br />

mit einer Öffnung von 10,0 mm Durchmesser zu verwenden; wenn der Durchmesser der Öffnung<br />

über 8,0 mm liegt, muss der Durchmesser der Öffnung der Mutter 20 mm betragen. Jede Stahlhülse<br />

wird <strong>für</strong> nur einen Versuch verwendet. Die Düsenplatten, <strong>die</strong> Gewinderinge und Muttern können<br />

wiederverwendet werden, vorausgesetzt, sie sind unbeschädigt.<br />

25.4.1.3.3 Die Hülse wird in eine fest montierte Vorrichtung eingesetzt und <strong>die</strong> Mutter mit einem<br />

Schraubenschlüssel festgezogen. Die Stahlhülse wird danach zwischen zwei Stäben im Schutzkasten<br />

aufgehängt. Der Prüfbereich wird von allen Personen verlassen, <strong>die</strong> Gaszufuhr aufgedreht und <strong>die</strong><br />

Brenner werden angezündet. Die Zeit bis zum Reaktionseintritt und <strong>die</strong> Dauer der Reaktion können<br />

zusätzliche Informationen, <strong>die</strong> nützlich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ergebnisauswertung sind, liefern. Wenn kein Aufreißen<br />

der Hülse auftritt, ist <strong>die</strong> Erwärmung <strong>für</strong> wenigstens fünf Minuten fortzusetzen, bevor der Versuch<br />

beendet wird. Nach jedem Versuch sind <strong>die</strong> Teile der Stahlhülse, soweit vorhanden, einzusammeln<br />

und zu wiegen.<br />

25.4.1.3.4 Folgende Zerlegungsarten werden unterschieden:<br />

„O": Stahlhülse unverändert;<br />

„A": Stahlhülsenboden aufgebeult;<br />

„B“: Stahlhülsenboden und -wandung aufgebeult;<br />

„C“: Stahlhülsenboden ab-/aufgeAufreißenen;<br />

„D“: Wand der Stahlhülse aufgeAufreißenen;<br />

*/<br />

Aus Sicherheitsgründen, z. B., wenn der Stoff reibempfindlich ist, braucht er nicht<br />

angedrückt zu werden. In Fällen, in denen <strong>die</strong> physikalische Form der Probe sich durch Drücken<br />

verändern kann oder das Drücken der Probe nicht den <strong>Beförderung</strong>sbedingungen entspricht, z. B. bei<br />

fasrigen Materialien, können geeignetere Einfüllverfahren angewendet werden.<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 265

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