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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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21.4.4 Prüfung A.6: UN Detonationsprüfung<br />

21.4.4.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung wird angewendet, um <strong>die</strong> Fähigkeit eines Stoffes, eine Detonation<br />

weiterzuleiten, zu messen, wenn er einer detonierenden Verstärkungsladung unter Einschluss in<br />

einem Stahlrohr ausgesetzt ist. Sie kann angewendet werden, um <strong>die</strong> Frage in Kästchen 1 der<br />

Abbildung 20.1 zu beantworten.<br />

21.4.4.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

Das Prüfgerät ist in Abbildung 21.4.4.1 dargestellt und <strong>für</strong> feste Stoffe und flüssige<br />

Stoffe gleich. Die Prüfprobe ist in einem kaltgezogenen, nahtlosen Kohlenstoffstahlrohr mit einem<br />

Außendurchmesser von 60 ± 1 mm, einer Wanddicke von 5 ± 1 mm und einer Länge von 500 ± 5 mm<br />

enthalten. Kann der Prüfstoff mit Stahl reagieren, kann <strong>die</strong> Innenseite des Rohres mit einem<br />

Fluorkohlenwasserstoffharz überzogen werden. Der Boden des Rohres ist durch zwei Schichten 0,08<br />

mm dicke Polyethylenfolie, <strong>die</strong> mit Gummibändern und Isolierbändern festgehalten werden, zu<br />

verschließen. Bei Proben, <strong>die</strong> Polyethylen angreifen, kann eine Abdeckung aus Polytetrafluorethylen<br />

verwendet werden. Die Verstärkungsladung besteht aus 200 g RDX/Wachs (95/5) oder PETN/TNT<br />

(50/50), mit einem Durchmesser von 60 mm ± 1 mm, einer Länge von ungefähr 45 mm und einer<br />

Dichte von 1600 ± 50 kg/m 3 . Die RDX/Wachs-Ladung kann, solange wie <strong>die</strong> gesamte Ladung<br />

innerhalb der Spezifizierung ist, in ein oder mehrere Stücke gepresst sein; <strong>die</strong> PETN-/TNT-Ladung ist<br />

gegossen. Das Rohr kann instrumentiert sein, z.B. mit einer durchgängigen<br />

Geschwindigkeitsmesssonde aus Draht, um <strong>die</strong> Weiterleitungsgeschwindigkeit im Stoff zu messen.<br />

Zusätzliche Information über das explosive Verhalten der Probe kann durch <strong>die</strong> Verwendung einer<br />

Nachweisplatte gewonnen werden, wie in Abbildung 21.4.4.1 gezeigt. Die Nachweisplatte aus<br />

unlegiertem weichen Stahl, 150 mm im Quadrat und 3,2 mm dick, wird auf dem oberen Ende des<br />

Stahlrohres angebracht und von <strong>die</strong>sem durch 1,6 mm dicke Abstandhalter getrennt.<br />

21.4.4.3 Prüfverfahren<br />

Die Probe wird vom oberen Ende her in das Rohr eingefüllt. Feste Stoffe werden mit<br />

einer Dichte eingefüllt, wie sie sich beim Aufstoßen des Rohres einstellt, bis eine weitere Verdichtung<br />

nicht mehr wahrnehmbar ist (Fülldichte). Die Probenmasse wird bestimmt und, wenn es sich um feste<br />

Stoffe handelt, <strong>die</strong> Fülldichte errechnet. Die Fülldichte muss der Dichte bei der <strong>Beförderung</strong> so nahe<br />

wie möglich entsprechen. Das Rohr wird in vertikaler Position platziert und <strong>die</strong> Verstärkungsladung in<br />

direktem Kontakt mit der Abdeckung, <strong>die</strong> den Boden des Rohres versiegelt, platziert. In <strong>die</strong><br />

Verstärkungsladung wird ein Detonator eingeführt und gezündet. Es werden zwei Prüfungen<br />

durchgeführt, es sei denn, eine Detonation des Stoffes wird beobachtet.<br />

21.4.4.4 Prüfkriterien und Prüfverfahren der Ergebnisbewertung<br />

21.4.4.4.1 Die Prüfergebnisse werden auf folgender Grundlage bewertet:<br />

(a) Die Art der Zerlegung des Rohres; und<br />

(b) wenn <strong>die</strong>s eintritt, <strong>die</strong> gemessene Ausbreitungsrate im Stoff.<br />

Die Prüfung, welche <strong>die</strong> strengste Bewertung liefert, ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassifizierung zu verwenden.<br />

21.4.4.4.2 Die Prüfkriterien sind folgende:<br />

„ja": - das Rohr ist vollständig zerlegt.<br />

„teilweise": - das Rohr ist nicht über seine gesamte Länge zerlegt, aber <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Zerlegung des Rohres (Durchschnitt über <strong>die</strong> beiden Prüfungen) ist größer als<br />

1,5 mal als <strong>die</strong> mit einem inerten Material mit dem gleichen physikalischen<br />

Zustand gefundene durchschnittliche Zerlegungslänge.<br />

242<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung

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