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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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18.7 Beschreibung der Prüfung zur Prüfserie 8 Prüfart (d)<br />

18.7.1 Prüfung 8 (d) (i): Rohrprüfung mit Entlastungsöffnung<br />

18.7.1.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung ist nicht bestimmt zur Klassifizierung sondern ist im Handbuch zur<br />

Beurteilung der Eignung zur Tankbeförderung.<br />

Die Rohrprüfung mit Abzugsöffnung wird angewendet, <strong>die</strong> Wirkung eines Stoffes, der ein Kandidat <strong>für</strong><br />

„Ammoniumnitrat-Emulsion oder Ammoniumnitrat-Suspension oder Ammoniumnitratgel, Zwischenprodukt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Herstellung von Sprengstoffen (ANE)“ ist, der einem großen Feuer unter Einschluss<br />

mit Entlastungsöffnung ausgesetzt wird, zu ermitteln.<br />

18.7.1.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

Folgende Materialien werden gebraucht:<br />

(a) Ein Stahlrohr mit einem Durchmesser von 310 ± 10 mm und einer Länge von<br />

610 ± 10 mm, dicht angeschweißt an den Boden aus unlegiertem Stahl, quadratisch<br />

mit einer Seitenlänge von 380 mm mit einer Dicke von 10 ± 0,5 mm. An das obere<br />

Ende des Stahlrohrs angeschweißt ist eine Platte aus unlegiertem Stahl mit denselben<br />

Abmessungen und einer mittigen Entlastungsöffnung mit einem Durchmesser von<br />

78 mm, um <strong>die</strong> ein Rohrstutzen mit 152 mm Länge und 78 mm innerem Durchmesser<br />

auf der Platte angeschweißt ist (s. Abbildung 18.7.1.1);<br />

(b) Ein Metallrost, um das gefüllte Rohr über dem Brennstoff zu halten und eine<br />

angemessene Erwärmung zuzulassen. Wird ein Holzfeuer angewendet, sollte der Rost<br />

1,0 m oberhalb des Bodens sein; bei einem Ölwannenfeuer sollte der Rost 0,5 m<br />

oberhalb des Bodens sein;<br />

(c) ausreichend Brennstoff, um ein Feuer wenigstens 30 Minuten brennen zu lassen oder<br />

bis der Stoff ganz sicher genügend Zeit hatte, um auf das Feuer zu reagieren;<br />

(d) geeignete Mittel, um den Brennstoff an wenigstens zwei Seiten zu entzünden, z. B. bei<br />

einem Holzfeuer Kerosin, um das Holz zu durchtränken und pyrotechnische Anzünder<br />

mit Holzwolle;<br />

(e) Film- oder Videokameras, bevorzugt solche mit Hochgeschwindigkeit und<br />

Normalgeschwindigkeit zur Aufzeichnung der Ereignisse in Farbe;<br />

(f) Druckaufnehmer, Wärmestrahlungsmesser und zugehörige Registriereinrichtungen<br />

können ebenfalls verwendet werden.<br />

18.7.1.3 Prüfverfahren<br />

18.7.1.3.1 Das Rohr wird ohne Stampfen mit dem zu prüfenden Stoff gefüllt. Der Stoff ist<br />

vorsichtig einzufüllen zur Vermeidung von Hohlräumen. Das Stahlrohr wird senkrecht auf den Rost<br />

gestellt und ist vor Umkippen zu sichern. Der Brennstoff ist so unter den Rost zu legen, dass das<br />

Feuer das Rohr einhüllt. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten können Vorkehrungen gegen<br />

Seitenwinde erforderlich sein. Geeignete Methoden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erwärmung sind ein Holzfeuer unter<br />

Verwendung eines Stapels aus Holzlatten sowie ein Feuer mit flüssigem oder gasförmigem<br />

Brennstoff, das eine Flammentemperatur von mindestens 800 °C erzeugt.<br />

18.7.1.3.2 Eine Methode ist ein Holzfeuer mit einem ausgeglichenen Luft/Brennstoffverhältnis,<br />

wodurch <strong>die</strong> Bildung von zuviel Rauch, der <strong>die</strong> Ereignisse verdecken würde, vermieden wird, und das<br />

mit ausreichender Intensität und Dauer brennt, um den Stoff zur Reaktion zu bringen. Eine geeignete<br />

Methode ist <strong>die</strong> Verwendung von lufttrockenen Holzlatten (Querschnitt ungefähr 50 mm x 50 mm), <strong>die</strong><br />

204<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung

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