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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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12.4 Beschreibung der Prüfung zur Prüfserie 2 Prüfart (a)<br />

12.4.1 Prüfung 2 (a): UN Gap-Prüfung<br />

12.4.1.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung wird angewendet, um <strong>die</strong> Empfindlichkeit eines Stoffes gegenüber einem detonativen<br />

Stoß unter Einschluss in einem Stahlrohr zu bestimmen.<br />

12.4.1.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

Das Prüfgerät <strong>für</strong> feste Stoffe ist in Abbildung 12.4.1.1 wiedergegeben. Die Prüfprobe ist in einem kalt<br />

gezogenen, nahtlosen Stahlrohr mit einem Außendurchmesser von 48 ± 2 mm, einer Wanddicke von<br />

4,0 ± 0,1 mm und einer Länge von 400 ± 5 mm enthalten. Kann der Prüfstoff mit Stahl reagieren,<br />

kann dessen Innenseite mit einem Fluorkohlenwasserstoffharz überzogen werden. Der Boden des<br />

Rohres ist durch zwei Schichten einer 0,08 mm dicken Polyethylenfolie, <strong>die</strong> fest über den Boden gezogen<br />

(so dass sie plastisch verformt wird) und mit Gummibändern und Isolierband am Platz gehalten<br />

wird, verschlossen. Für Proben, <strong>die</strong> Polyethylen angreifen, kann Polytetrafluorethylen verwendet werden.<br />

Die Verstärkungsladung besteht aus 160 g RDX/Wachs (95/5) oder einem Pentolitkörper<br />

PETN/TNT (50/50) mit einem Durchmesser von 50 ± 1 mm, einer Dichte von 1600 ± 50 kg/m 3 bei<br />

einer Länge von ungefähr 50 mm. Die RDX/Wachsladung kann in einem oder mehreren Stücken gepresst<br />

werden, solange <strong>die</strong> gesamte Ladung innerhalb der Spezifizierungen ist. Die PETN/TNT-<br />

Ladung wird gegossen. Eine Polymethylmethacrylat (PMMA)-Sperrschicht mit einem Durchmesser<br />

von 50 ± 1 mm und einer Länge von 50 ± 1 mm ist erforderlich. Eine Nachweisplatte aus unlegiertem<br />

Stahl, 150 ± 10 mm im Quadrat und 3,2 ± 0,2 mm dick, wird auf das obere Ende des Stahlrohres gelegt<br />

und von <strong>die</strong>sem durch 1,6 ± 0,2 mm dicke Abstandhalter getrennt.<br />

12.4.1.3 Prüfverfahren<br />

12.4.1.3.1 Die Probe wird vom oberen Ende her in das Rohr eingefüllt. Feste Stoffe werden mit<br />

einer Dichte eingefüllt, wie sie sich beim Aufstoßen des Rohres ergibt, wenn eine weitere Verdichtung<br />

nicht mehr wahrnehmbar ist (Fülldichte). Die Probenmasse wird bestimmt und, bei festen Stoffen, <strong>die</strong><br />

Fülldichte unter Verwendung des gemessenen Innenvolumens des Rohres errechnet. Die Fülldichte<br />

sollte der Dichte bei der <strong>Beförderung</strong> entsprechen.<br />

12.4.1.3.2 Das Rohr wird in vertikaler Position und <strong>die</strong> Verstärkungsladung in direktem Kontakt<br />

mit der Folie, welche den Boden des Rohres verschließt, platziert. Nachdem <strong>die</strong> Verstärkungsladung<br />

mit der PMMA-Sperrschicht in Kontakt gebracht worden ist, wird der Detonator in seiner Lage gegen<br />

den Boden der Verstärkungsladung fixiert und gezündet. Zwei Prüfungen sind durchzuführen, es sei<br />

denn, es wird eine Detonation des Stoffes beobachtet.<br />

12.4.1.4 Prüfkriterien und Prüfverfahren der Ergebnisbewertung<br />

Die Prüfergebnisse werden auf der Grundlage der Zerlegungsart des Rohres und danach, ob ein<br />

Loch durch <strong>die</strong> Nachweisplatte gestanzt ist, bewertet. Die Prüfung mit der strengsten Bewertung ist<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassifizierung zu verwenden. Das Prüfergebnis wird „+" bewertet und der Stoff als empfindlich<br />

gegenüber Stoß angesehen, wenn<br />

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a) das Rohr vollständig zerlegt ist; oder<br />

b) ein Loch durch <strong>die</strong> Nachweisplatte gestanzt ist.<br />

Jedes andere Ergebnis wird mit „-" bewertet und der Stoff als nicht empfindlich gegenüber detonativem<br />

Stoß angesehen.<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung

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