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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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15.5.3 Prüfung 5 (b) (iii): Prüfung des Übergangs Deflagration in Detonation<br />

15.5.3.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung wird angewendet, um festzustellen, ob bei einem Stoff <strong>die</strong> Tendenz besteht,<br />

von einer Deflagration in eine Detonation überzugehen.<br />

15.5.3.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

In vergleichbaren Prüfungen der DDT-Anfälligkeit werden Rohre mit einem Innendurchmesser<br />

von 40 mm, einer Wanddicke von 10 mm und einer Länge von 1000 mm verwendet. Die<br />

Bruchfestigkeit des Rohres beträgt 130 MPa (siehe Abbildung 15.5.3.1). Ein Ende des Rohres ist mit<br />

einem Metallgewindestopfen verschlossen oder einer anderen Verschlussart wie Bolzen, Schraube<br />

oder Schweißen. Die Festigkeit des Rohrverschlusses sollte nicht geringer sein als <strong>die</strong> Bruchfestigkeit<br />

des Rohres. 100 mm von dem Verschluss entfernt wird ein Gewindesitz <strong>für</strong> den Anzünder in <strong>die</strong><br />

Rohrwandung geschnitten. Die Schwarzpulver-Anzündgehäuse sind aus unlegiertem Stahl gefertigt.<br />

Ein elektrischer Anzünder wird im Gehäuse montiert. Seine Leitfähigkeit wird durch ein Prüfgerät oder<br />

ein Ohmmeter geprüft und dann werden 3 ± 0,01 g Schwarzpulver (SGP Nr. 1) in das Gehäuse geladen<br />

und <strong>die</strong> Gehäuseöffnung wird mit einem Kunststoffband verschlossen.<br />

15.5.3.3 Prüfverfahren<br />

Der Prüfstoff wird bei normaler Schüttdichte in das Rohr gefüllt. Ein Ende der 10 m<br />

langen 12-g/m-Sprengschnur wird am offenen Ende des Rohres bis zu einer Tiefe von 100 mm in <strong>die</strong><br />

Probe eingeführt und dann wird das Rohr mit einem Plastikband verschlossen. Das gefüllte Rohr wird<br />

horizontal auf eine Stahlplatte aufgesetzt. Das andere Ende der Sprengschnur ist an einer Aluminiumplatte<br />

mit einer Länge von 200 mm, einer Breite von 50 mm und Dicke von 2 – 3 mm (Abbildung<br />

15.5.3.1) befestigt. Nachdem sichergestellt ist, dass <strong>die</strong> Gewinde sauber sind, wird der Anzünder in<br />

<strong>die</strong> Rohrwand eingeschraubt und dann mit der Zündleitung verbunden. Dann wird <strong>die</strong> Zündung des<br />

Prüfstoffes ausgeführt. Nach dem Zünden wird das Rohr untersucht. Die Art des Bruchs wird aufgeschrieben<br />

(Ausbeulen des Rohrs, Brechen in große Splitter und Zerbrechen in kleine Splitter) und<br />

das Vorhandensein oder Fehlen von nicht zur Reaktion gebrachtem Material und das Auftreten oder<br />

Fehlen von Spuren der Sprengschnur auf der Nachweisplatte werden bestimmt. Es sind drei Versuche<br />

durchzuführen, es sei denn, der Übergang von einer Deflagration in eine Detonation tritt früher<br />

auf.<br />

15.5.3.4 Prüfkriterien und Prüfverfahren der Ergebnisbewertung<br />

Prüfergebnisse werden durch den Charakter des Rohrbruchs oder <strong>die</strong> Explosion der<br />

Sprengschnur bewertet. Das Ergebnis wird „+" bewertet und der Stoff ist nicht in <strong>die</strong> Unterklasse 1.5<br />

einzuordnen, wenn eine Zersplitterung des Rohres eintritt. Das Ergebnis wird „-" bewertet, wenn keine<br />

Zersplitterung eintritt.<br />

15.5.3.5 Ergebnisbeispiele<br />

Stoff Dichte (kg/m 3 ) Ergebnis<br />

Ammonal (80,5 % Ammoniumnitrat, 15 % Trotyl, 4,5 % Aluminium) 1000 -<br />

(Pulver)<br />

Ammonal Nr. 1, entpatroniert, 1100 +<br />

(66 % Ammoniumnitrat, 24 % RDX, 5 % Aluminium)<br />

Ammonit 6Zhv (79 % Ammoniumnitrat, 21 % Trotyl) (Pulver) 1000 -<br />

Granulit AS-4 (91,8 % Ammoniumnitrat, 4,2 % Mineralöl, 1000 (1600) -<br />

4 % Aluminium)<br />

Granulit ASR-8 (70 % Ammoniumnitrat, 4,20 % Natriumnitrat, 1000 (1600) -<br />

8 % Aluminium, 2 % Mineralöl)<br />

Ammoniumperchlorat 1100 -<br />

Ammoniumperchlorat plus 1,5 % verbrennliche Zusätze 1100 +<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung<br />

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