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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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<strong>Beförderung</strong> von Ammoniumnitrat-Emulsionen, -Suspensionen oder -Gelen kann <strong>die</strong>se Prüfung zur<br />

Messung der Stabilität während einer Tankbeförderung nur angewendet werden, wenn <strong>die</strong> Prüfung<br />

bei einer Temperatur 20 °C höher als <strong>die</strong> maximal während der <strong>Beförderung</strong> zu erwartende<br />

Temperatur, einschließlich der Temperatur bei der Beladung, ausgeführt wird.<br />

18.4.1.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

18.4.1.2.1 Der Versuchsaufbau besteht aus einer geeigneten Prüfkammer, passenden Dewar-<br />

Gefäßen mit Verschlüssen, Temperatursonden und einer Messeinrichtung.<br />

18.4.1.2.2 Die Prüfung ist in einem Feuer und Überdruck widerstehenden Prüfraum<br />

durchzuführen, der vorzugsweise mit einem Druckentlastungssystem, z. B. einer<br />

Ausblasewand, ausgestattet ist. Das Aufzeichnungssystem ist in einem getrennten<br />

Beobachtungsraum unterzubringen.<br />

18.4.1.2.3 Ein thermostatisch kontrollierter Trockenschrank (Umluft ist erlaubt), der groß genug<br />

ist, um <strong>die</strong> Luftzirkulation an allen Seiten des Dewar-Gefäßes zuzulassen, kann verwendet werden.<br />

Die Lufttemperatur im Schrank ist zu kontrollieren, so dass <strong>die</strong> erwünschte Temperatur <strong>für</strong> eine<br />

flüssige, inerte Probe in dem Dewar-Gefäß bis zu 10 Tagen mit einer Abweichung von nicht mehr als<br />

± 1 °C beibehalten wird. Die Lufttemperatur in dem Trockenschrank ist zu messen und zu registrieren.<br />

Es wird empfohlen, dass <strong>die</strong> Tür des Trockenschrankes mit einem Magnetverschluss ausgestattet<br />

oder durch einen locker schließenden, isolierend wirkenden Deckel ersetzt wird. Der Schrank kann<br />

durch eine geeignete Stahlauskleidung geschützt werden und das Dewar-Gefäß kann in einem<br />

Drahtkäfig untergebracht sein.<br />

18.4.1.2.4 Es werden Dewar-Gefäße mit einem Volumen von 500 ml und einem Verschlusssystem<br />

verwendet. Der Verschluss des Dewar-Gefäßes soll inert sein. Ein Verschlusssystem wird in<br />

der Abbildung 18.4.1.1 verdeutlicht.<br />

18.4.1.2.5 Die Wärmeverlustmerkmale des angewendeten Systems, d. h. Dewar-Gefäß und<br />

Verschluss, sind vor der Durchführung der Prüfung zu bestimmen. Da das Verschlusssystem eine<br />

bedeutende Auswirkung auf <strong>die</strong> Wärmeverlustmerkmale hat, können <strong>die</strong>se bis zu einem gewissen<br />

Ausmaß durch Änderung des Verschlusssystems angeglichen werden. Die Wärmeverlustmerkmale<br />

können durch Messung der Halbwertzeit der Abkühlung des Gefäßes, gefüllt mit einem inerten Stoff<br />

mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften, bestimmt werden. Der Wärmeverlust je Masseeinheit<br />

L (W/kg . K) kann berechnet werden aus der Halbwertzeit der Abkühlung t1/2 (s) und der spezifischen<br />

Wärme Cp (J/kg . K) des Stoffes mit der Formel:<br />

L = ln 2 x Cp/ t1/2<br />

18.4.1.2.6 Mit 400 ml Stoff gefüllte Dewar-Gefäße mit einem Wärmeverlust von 80 bis<br />

100 mW/kg.K sind geeignet.<br />

18.4.1.2.7 Die Dewar-Gefäße müssen bis ca. 80 % ihrer Kapazität gefüllt werden. Im Fall einer<br />

Probe mit sehr hoher Viskosität kann es notwendig sein, dass <strong>die</strong> Probe eine Form gebracht wird, <strong>die</strong><br />

genau in das Dewar-Gefäß passt. Der Durchmesser einer solchen vorbehandelten Probe muss<br />

geringfügig kleiner als der Durchmesser des Dewar-Gefäßes sein. Das hohle untere Ende des<br />

Dewar-Gefäßes kann vor dem Einführen der Probe mit einem inerten Feststoff gefüllt werden, um das<br />

Verwenden von Stoffproben zylindrischer Form zu erleichtern.<br />

18.4.1.3 Prüfverfahren<br />

18.4.1.3.1 Setze <strong>die</strong> Prüfkammer auf eine Temperatur 20 °C höher als <strong>die</strong> maximale während der<br />

<strong>Beförderung</strong> mögliche Temperatur oder, wenn höher, auf <strong>die</strong> Beladungstemperatur. Fülle das Dewar-<br />

Gefäß mit dem zu prüfenden Stoff und vermerke <strong>die</strong> Probenmasse. Stelle sicher, dass <strong>die</strong> Probe<br />

eingefüllt ist bis ca. 80 % der Höhe des Dewar-Gefäßes. Setze <strong>die</strong> Temperatursonde in <strong>die</strong> Mitte der<br />

Probe. Den Dewar mit dem Deckel dicht verschließen und das Dewar-Gefäß in <strong>die</strong> Prüfkammer<br />

einsetzen, schließe das Temperaturaufzeichnungssystem an und schließe <strong>die</strong> Prüfkammer.<br />

190<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung

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