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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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21.4.3 Prüfung A.5: UN Gap-Prüfung<br />

21.4.3.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung wird angewendet, um <strong>die</strong> Fähigkeit eines Stoffes zu bestimmen, eine<br />

Detonation weiterzuleiten, wenn er unter Einschluss in einem Stahlrohr einer detonierenden<br />

Verstärkungsladung ausgesetzt ist. Sie kann angewendet werden, um <strong>die</strong> Frage in Kästchen 1 der<br />

Abbildung 20.1 zu beantworten.<br />

21.4.3.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

Das Prüfgerät <strong>für</strong> feste Stoffe ist in Abbildung 21.4.3.1 wiedergegeben. Die Prüfprobe<br />

ist in einem kaltgezogenen, nahtlosen Kohlenstoffstahlrohr mit einem Außendurchmesser von 48 ± 2<br />

mm, einer Wanddicke von 4,0 ± 0,1 mm und einer Länge von 400 ± 5 mm enthalten. Kann der zu<br />

prüfende Stoff mit Stahl reagieren, kann <strong>die</strong> Innenseite des Rohres mit einem Fluorkohlenstoffharz<br />

überzogen werden. Der Boden des Rohres ist durch zwei Schichten einer 0,08 mm dicken<br />

Polyethylenfolie, <strong>die</strong> fest über den Boden gezogen ist (so dass sie sich plastisch verformt) und <strong>die</strong> mit<br />

Gummibändern und Isolierband gehalten wird, zu schließen. Bei Proben, <strong>die</strong> Polyethylen angreifen<br />

können, kann Polytetrafluorethylen als Abdeckung verwendet werden. Die Verstärkungsladung<br />

besteht aus 160 g RDX/Wachs (95/5) oder PETN/TNT (50/50) mit einem Durchmesser von 50 ± 1<br />

mm, einer Dichte von 1600 ± 50 kg/m 3 und mit einer Länge von ungefähr 50 mm. Die RDX/Wachs-<br />

Ladung kann in einem oder mehreren Stücken gepresst werden, solange <strong>die</strong> gesamte Ladung<br />

innerhalb der Spezifizierungen ist. Die PETN/TNT-Ladung wird gegossen. Eine Nachweisplatte aus<br />

unlegiertem, weichem Stahl, 150 ± 10 mm im Quadrat und einer Dicke von 3,2 ± 0,2 mm, wird auf<br />

dem oberen Ende des Stahlrohres gelegt und von <strong>die</strong>sem durch 1,6 ± 0,2 mm dicke Abstandhalter<br />

getrennt.<br />

21.4.3.3 Prüfverfahren<br />

21.4.3.3.1 Die Probe wird vom oberen Ende in das Rohr eingefüllt. Feste Stoffe werden mit einer<br />

Dichte eingefüllt, wie sie sich beim Aufstoßen des Rohres ergibt, wenn eine weitere Verdichtung nicht<br />

mehr wahrnehmbar ist (Fülldichte). Die Probenmasse wird bestimmt und, bei festen Stoffen, <strong>die</strong><br />

Fülldichte unter Verwendung des gemessenen Innenvolumens des Rohres errechnet. Die Fülldichte<br />

sollte der Dichte bei der <strong>Beförderung</strong> weitgehend entsprechen.<br />

21.4.3.3.2 Das Rohr wird in vertikaler Position und <strong>die</strong> Verstärkungsladung in direktem Kontakt<br />

mit der Umhüllung, <strong>die</strong> den Boden des Rohres verschließt, platziert. An <strong>die</strong> Verstärkungsladung wird<br />

ein Detonator eingesetzt und gezündet. Es sind zwei Prüfungen durchzuführen, es sei denn, es wird<br />

eine Detonation des Stoffes beobachtet.<br />

21.4.3.4 Prüfkriterien und Prüfverfahren der Ergebnisbewertung<br />

21.4.3.4.1 Die Prüfergebnisse werden auf der Grundlage des Zerlegungsmusters des Rohres<br />

bewertet. Die Nachweisplatte wird nur verwendet, um zusätzliche Information über <strong>die</strong> Heftigkeit der<br />

Reaktion zu liefern. Die Prüfung mit der strengsten Bewertung ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassifizierung zu<br />

verwenden.<br />

21.4.3.4.2 Die Prüfkriterien sind wie folgt:<br />

"ja": - das Rohr ist vollständig zerlegt.<br />

"teilweise": - das Rohr ist nicht über <strong>die</strong> gesamte Länge zerlegt und <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Zerlegung des Rohres (Durchschnitt über <strong>die</strong> zwei Prüfungen) ist größer als 1,5<br />

mal als <strong>die</strong> durchschnittliche Zerlegungslänge, <strong>die</strong> mit einem inerten Material mit<br />

dem gleichen physikalischen Zustand gefunden wurde.<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 239

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