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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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33.2.1.4 Prüfung N.1: Prüfverfahren <strong>für</strong> leicht brennbare feste Stoffe<br />

33.2.1.4.1 Einleitung<br />

Die Fähigkeit eines Stoffes, einen Brand zu unterstützen, wird dadurch geprüft, dass er<br />

angezündet wird und <strong>die</strong> Abbrandzeit bestimmt wird.<br />

33.2.1.4.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

Eine Form von 250 mm Länge und einem dreieckigen Querschnitt mit einer inneren<br />

Höhe von 10 mm und einer Breite vom 20 mm wird verwendet um einen Strang <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Abbrandprüfung zu formen. Die Form wird an beiden Längsseiten von zwei Metallflächen begrenzt,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> dreieckige Form um 2 mm überragen (siehe Abbildung 33.2.1.4.1). Eine undurchlässige, nicht<br />

brennbare Platte mit geringer Wärmeleitfähigkeit ist zu verwenden, um den Strang des Prüfmusters<br />

aufzunehmen.<br />

33.2.1.4.3 Prüfverfahren<br />

33.2.1.4.3.1 Vorprüfung<br />

Der Stoff in seiner handelsüblichen Form ist zu einem durchgehenden Strang oder zu<br />

einer pulverförmigen Schüttung von etwa 250 mm Länge, 20 mm Breite und 10 mm Höhe auf einer<br />

kalten, undurchlässigen Platte mit geringer Wärmeleitfähigkeit zu formen. Zum Anzünden der<br />

Schüttung an einem Ende wird <strong>die</strong> heiße Flamme (Mindesttemperatur 1000 °C) eines Gasbrenners<br />

(Mindestdurchmesser 5 mm) verwendet, bis sich das Pulver entzündet oder mindestens 2 Minuten<br />

(5 Minuten <strong>für</strong> Metalle oder Metalllegierungen). Es muss aufgezeichnet werden, ob sich ein Abbrand<br />

über eine Länge von 200 mm der Schüttung innerhalb von 2 Minuten Prüfzeit (oder 20 Minuten <strong>für</strong><br />

Metallpulver) ausbreitet. Wenn sich der Stoff nicht entzündet und sich keine Verbrennung mit einer<br />

Flamme oder mit Glimmen über eine Länge von 200 mm der pulverigen Schüttung innerhalb von<br />

2 Minuten Prüfung (oder 20 Minuten <strong>für</strong> Metallpulver) ausbreitet, ist der Stoff nicht als entzündbarer<br />

fester Stoff zu klassifizieren und eine weitere Prüfung ist nicht erforderlich. Wenn der Stoff eine<br />

Verbrennung über eine Länge von 200 mm der pulverigen Schüttung innerhalb von 2 Minuten oder<br />

weniger als 20 Minuten <strong>für</strong> Metallpulver weiterleitet, ist das volle Prüfprogramm nach 33.2.1.4.3.2<br />

durchzuführen.<br />

33.2.1.4.3.2 Abbrandprüfung<br />

33.2.1.4.3.2.1 Der pulverförmige oder körnige Stoff in seiner handelsüblichen Form ist lose in <strong>die</strong><br />

Form einzufüllen. Die Form wird dann dreimal aus einer Höhe von 20 mm auf eine feste Unterlage<br />

fallengelassen. Dann sind <strong>die</strong> seitlichen Begrenzungen zu entfernen und <strong>die</strong> überschüssigen<br />

Stoffmengen sind abzutrennen; eine nicht brennbare, nicht poröse Platte mit geringer<br />

Wärmeleitfähigkeit ist auf <strong>die</strong> Form zu legen, <strong>die</strong> Vorrichtung ist zu drehen und <strong>die</strong> Form zu entfernen.<br />

Pastenförmige Stoffe werden in Form eines Stranges von 250 mm Länge und mit einem Querschnitt<br />

von etwa 100 mm² auf eine nicht brennbare Platte aufgebracht. Bei einem feuchtigkeitsempfindlichen<br />

Stoff ist <strong>die</strong> Prüfung so schnell wie möglich nach der Entnahme aus dem Behälter zu prüfen. Die<br />

Schüttung ist quer zur Zugrichtung in einem Abzug anzuordnen. Die Luftabsaugung muss so hoch<br />

sein, das Rauch nicht in das Labor dringen kann; sie soll auch während des Versuchs nicht verändert<br />

werden. Um <strong>die</strong> Versuchsanordnung herum ist ein Windschutz aufzustellen.<br />

33.2.1.4.3.2.2 Für Stoffe, <strong>die</strong> keine Metallpulver sind, ist 1 ml einer Befeuchtungslösung auf <strong>die</strong><br />

Schüttung 30 mm bis 40 mm hinter der 100 mm Messzone aufzubringen. Die Befeuchtungslösung ist<br />

Tropfen <strong>für</strong> Tropfen auf <strong>die</strong> Schüttung aufzubringen, um sicherzustellen, dass der gesamte<br />

Querschnitt der Form befeuchtet ist, ohne dass flüssiger Stoff seitlich verloren geht. Der flüssige Stoff<br />

muss über <strong>die</strong> kürzeste mögliche Länge der Form so aufgebracht werden, dass ein seitlicher Verlust<br />

vermieden wird. Bei vielen Stoffen fließt das Wasser über <strong>die</strong> Seiten der Form hinaus, so dass eine<br />

Zugabe von Befeuchtungsmitteln notwendig sein kann.<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 367

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