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Empfehlungen für die Beförderung gefährlicher ... - Gefahrgut Online

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25.4.2 Prüfung E.2: Holländische Druckgefäßprüfung<br />

25.4.2.1 Einleitung<br />

Diese Prüfung wird angewendet, um <strong>die</strong> Empfindlichkeit von Stoffen gegenüber intensiver<br />

Wärmeeinwirkung unter definiertem Einschluss zu bestimmen. Sie kann, in Verbindung mit einer<br />

zusätzlichen Prüfung der Erwärmung unter Einschluss, <strong>die</strong> Frage in den Kästchen 7, 8, 9 und 13 der<br />

Abbildung 20.1 beantworten.<br />

25.4.2.2 Prüfgeräte und Materialien<br />

25.4.2.2.1 Beschreibung des Druckgefäßes<br />

Die Abbildung 25.4.2.1 zeigt das verwendete Gerät. Das Gefäß besteht aus rostfreiem Stahl des Typs<br />

AISI 316. 8 Öffnungsscheiben werden verwendet, <strong>die</strong> Durchmesser der Öffnungen betragen: 1,0 - 2,0<br />

-3,5 - 6,0 - 9,0 - 12,0 -16,0 und 24,0 mm. Diese Scheiben haben eine Dicke von 2,0 ± 0,2 mm. Die<br />

Berstscheiben sind Aluminiumscheiben mit einem Durchmesser von 38 mm, <strong>die</strong> abgeschätzt bei<br />

22 °C (siehe Abbildung 25.4.2.2) und 620 ± 60 kPa bersten.<br />

25.4.2.2.2 Heizvorrichtung<br />

Das Druckgefäß wird durch Butan, technisch rein, das von einem Zylinder, der mit einem Druckregler<br />

ausgestattet ist, genommen wird, erwärmt. Ein Teclu-Brenner wird verwendet. Andere Gase können<br />

mit Hilfe eines geeigneten Brenners verwendet werden, vorausgesetzt, dass eine Heizrate von 3,5 ±<br />

0,3 K/s erzielt wird. Die Heizrate ist durch Erwärmung von 10 g Dibutylphthalat im Druckgefäß und<br />

Messen seiner Temperatur zu ermitteln. Die Zeit, <strong>die</strong> benötigt wird, um das Öl von 50 °C auf 200 °C<br />

zu erwärmen, wird gemessen und daraus <strong>die</strong> Heizrate berechnet.<br />

25.4.2.3 Prüfverfahren<br />

25.4.2.3.1 Für eine normale Prüfung sind 10 g des Stoffes in das Gefäß zu tun. Der Boden des<br />

Gefäßes ist gleichmäßig mit dem Stoff zu bedecken. Die 16,0-mm-Öffnungsplatte wird zuerst<br />

verwendet. Dann werden <strong>die</strong> Berstscheibe, <strong>die</strong> zentrale Öffnungsplatte und der Haltering platziert. Die<br />

Flügelmuttern werden von Hand und <strong>die</strong> Überwurfmutter mit einem Schlüssel fest gezogen. Die<br />

Berstscheibe ist mit ausreichend Wasser zu bedecken, um sie bei niedriger Temperatur zu halten.<br />

Das Druckgefäß wird auf einen Dreifuß gestellt (mit einem Innenringdurchmesser von 67 mm), der<br />

sich innerhalb eines Schutzzylinders befindet. Der Ring in der Mitte des Gefäßes ruht auf einem<br />

Dreifuß.<br />

25.4.2.3.2 Der Brenner wird angezündet, der Gasfluss auf <strong>die</strong> geforderte Rate und der Luftstrom<br />

so eingestellt, dass <strong>die</strong> Farbe der Flamme blau und der innere Kegel der Flamme leicht blau ist. Der<br />

Dreifuß sollte so hoch sein, dass der innere Kegel gerade den Grund des Gefäßes berührt. Der<br />

Brenner wird dann durch eine Öffnung im Schutzgehäuse unter dem Gefäß platziert. Das<br />

Prüfumgebung sollte sehr gut belüftet und jeder Zutritt während der Prüfung untersagt sein.<br />

Das Gefäß wird von außerhalb der Prüfumgebung entweder durch einen Spiegel oder durch eine mit<br />

Panzerglas ausgestattete Wandöffnung beobachtet. Die Reaktionszeit und <strong>die</strong> Dauer der Reaktion<br />

können zusätzliche, <strong>für</strong> <strong>die</strong> Auswertung der Ergebnisse nützliche Informationen liefern. Schließlich<br />

wird der Behälter in Wasser gekühlt und gesäubert.<br />

25.4.2.3.3 Wenn kein Aufreißen der Scheibe mit einer 16,0-mm-Öffnung auftritt, werden Versuche<br />

in Abfolge mit den Durchmessern 6,0, 2,0 und 1,0 mm (<strong>für</strong> jeden Durchmesser ein Versuch)<br />

durchgeführt, bis ein Aufreißen der Scheibe auftritt. In Fällen, in denen bei einer Öffnung von 1,0 mm<br />

kein Aufreißen der Scheibe beobachtet werden kann, wird <strong>die</strong> nächste Prüfung mit einer Öffnung von<br />

1,0 mm mit 50,0 g anstelle von 10,0 g des Stoffes durchgeführt. Wenn weiterhin kein Aufreißen der<br />

Scheibe beobachtet wird, wird der Versuch solange wiederholt, bis drei aufeinanderfolgende<br />

Versuche ohne Aufreißen erzielt werden. Im Falle eines Aufreißens der Scheibe, werden <strong>die</strong><br />

Versuche auf dem nächst höheren Niveau (10 g anstelle von 50 g oder nächst höherer Durchmesser<br />

BAM Bundesanstalt <strong>für</strong> Materialforschung und -prüfung 271

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