Facultatea de Istorie - Universitatea Alexandru Ioan Cuza

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Ovidiu ALBERT
Der moldauische Machthaber und der Fürst von Siebenbürgen haben
eine Einladung zum tridentinischen Konzil (1545-1563) 31 erhalten. Der
Nachricht wurde wenig Beachtung geschenkt, weil alles sogleich widerrufen
wurde. Offiziell hieß es, dass der Kaiser ihre Teilnahme verweigerte, weil er
selber keine andere politische Autorität aus dem türkischen Einflussbereich
auf diesem Konzil sehen wollte 32 . Eigentlich wollte sich der Kaiser aber für
die frühere politische Haltung der Fürsten rächen. Schon in der Zeit von
Petru Rareş (1527-1538; 1541-1546) haben die österreichischen Kaiser
versucht, Siebenbürgen und Moldau unter ihre Gewalt zu bringen, was
ihnen aber misslungen ist.
In dieser Zeit stand auch Polen besonders unter der Gefahr der Reformation.
Als Gegenreaktion der lokalen orthodoxen Adeligen wurden
schon früh gegründete Bruderschaften für die religiösen und weltlichen
Verpflichtungen genutzt. Ihre finanzielle Unabhängigkeit erlaubte es ihnen
unter anderem, die Renovierung und den Unterhalt der Kirchen zu leisten.
Im Allgemeinen hatten sie aber als Ziel die Verteidigung und Festigung des
orthodoxen Glaubens 33 . Oft bekamen sie dann Spenden aus dem Süden bzw.
Moldau. So hat Lăpuşneanu eine orthodoxe Kirche (1558-1561) in Lemberg
errichten lassen 34 . Gemäß seiner Stellung in der Kirche als Schützer der
Orthodoxie fühlte er sich berufen, auch in ihren inneren Angelegenheiten
einzugreifen. Für das Patronatsfest (Entschlafung Mariens) hat er die Verhaltensweise
der Gläubigen in der Kirche – man solle es beispielsweise
nicht zulassen, dass alle während der Messe gemeinsam stehen – und sogar
die Kirchen-Ausstattung bestimmt. Bei der Kirchweihe nahm auch der
31 Nuntiaturberichte, I, Nr. 68 (9 Aug. 1561), 290-291. Der Brief von Papst Pius
VI bei DIR, II, 5, Nr. 210, 479-480: „Quia vero mos hic a Romanis Pontificibus servari
solet, ut invitent Reges et Principes omnes Christianos, hortenturque, ut si ipsi Conciliis
interesse non possint, saltem mittere velint solemnes Oratores suos, qui eorum nomine
intersint…. Quod si feceris, ut de tuo in Catholicam Religionem studio praestantique
prudentia confidimus, laudabili, pio et Deo admodum grato officio fungeris, teque vero
Christianum Principem esse declarabis”.
32 Nuntiaturberichte, I, Nr. 65 (22 Juli 1561), 280-282: „quel giovane principe e
guvernato da huomini che sentono piu del Turco che del christiano”.
33 W. Heller, Orthodoxe Bruderschaften und ihre Schulen in Polen-Litauen im 16.
und 17. Jahrhundert, in Der Ökumenische Patriarch Jeremias II. von Konstantinopel und
die Anfänge des Moskauer Patriarchates. Referate und Beiträge auf dem Internationalen
Wissenschaftlichen Symposion in Bad Alexandersbad (10.-15 Juni 1989), hrsg. von M.
Batisweiler, K. Chr. Felmy, N. Kotowski, Redaktion M. Batisweiler, Erlangen, 1991, 111-123.
34 DIR, Supl. II, 1, Nr. 100 (22 Feb. 1558) - 108 (28 Mai. 1559), 205-216; Nr. 129
(22 Apr. 1562), 249; Nr. 131 (22 Juli 1562) - 134 (20 Aug. 1566), 254-257.