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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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Es gibt viel zu tun - packen wir es an?<br />

Christ<strong>in</strong>e Frötscher<br />

Abstract<br />

<strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong>, verbunden mit dem Anspruch <strong>der</strong> Nachhaltigkeit, bedeutet Inhalte<br />

setzen. Um über die zukünftigen Inhalte <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> <strong>Pflege</strong> nachdenken<br />

zu können, bedarf es zunächst <strong>der</strong> Kenntnisse über die gegenwärtigen<br />

Entwicklungen zur dynamisch fortschreitenden Ausgestaltung <strong>der</strong> Psychiatrie<br />

als Ganzes. Die Def<strong>in</strong>itionsmacht darüber liegt realistisch betrachtet hauptsächlich<br />

bei <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Wissenschaft, bei den Kostenträgern und bei<br />

den NutzerInnen. Der <strong>psychiatrischen</strong> <strong>Pflege</strong> ist dr<strong>in</strong>gend zu empfehlen, diese<br />

Entwicklungen <strong>in</strong> die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft e<strong>in</strong>zubeziehen und ihre<br />

zukünftigen Inhalte mit den Inhalten dieser drei grossen Players abzustimmen.<br />

Aus <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Wissenschaft s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> starken neurochemischen<br />

Ausrichtung mit e<strong>in</strong>em zuvor nie gekannten Ausmass an Spezialisierung<br />

und Differenzierung von Krankheitsbil<strong>der</strong>n und Therapieangeboten konfrontiert.<br />

Wie bereitet sich die <strong>Pflege</strong> beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung<br />

darauf vor?<br />

Von Seiten <strong>der</strong> Kostenträger werden neue Versorgungsmodelle propagiert,<br />

Stichworte hierzu s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tegrierte Versorgung und Case Management. Was tut<br />

die <strong>Pflege</strong> von heute um morgen bei diesen Modellen nicht das Nachsehen zu<br />

haben? Kostenträger drängen zudem vermehrt auf Kostentransparenz. Wie<br />

gut ist die psychiatrische <strong>Pflege</strong> gerüstet, um über ihre Leistungen entsprechend<br />

differenziert Auskunft geben zu können?<br />

NutzerInnen erheben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bewegung von Recovery neue und neu aufgegriffene<br />

Ansprüche an ihre Behandlung <strong>in</strong> <strong>psychiatrischen</strong> Institutionen. Wie positioniert<br />

sich die <strong>Pflege</strong> als Mitreproduzent<strong>in</strong> des <strong>in</strong>stitutionellen Machtverhältnisses?<br />

Wie will sie den Spagat zwischen Empowerment, Partnerschaft,<br />

Partizipation auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en und Diszipl<strong>in</strong>, gegebenen Strukturen, <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Abhängigkeiten auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite vollbr<strong>in</strong>gen?<br />

Dies s<strong>in</strong>d nur e<strong>in</strong>ige Beispiele, die den Rahmen über die Diskussion <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Themen <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> <strong>Pflege</strong> aufzeigen und zu Inhalten führen<br />

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