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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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ten. Sie werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht als Angehörige wahrgenommen, die Unterstützung<br />

bedürfen und Entlastung benötigen. Dadurch wird Präventionspotential<br />

von <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> <strong>Pflege</strong> bisher nicht wahrgenommen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die psychiatrische <strong>Pflege</strong> könnte aber alle<strong>in</strong> aufgrund ihrer hohen Kontaktdichte<br />

zu den Patient<strong>in</strong>nen - und damit zum Familiensystem - durchaus präventiv<br />

tätig werden, sofern K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche psychisch kranker Eltern Bestandteil<br />

pflegerischer Versorgungskonzepte würden.<br />

Dem Mangel an primärpräventiven Angeboten für K<strong>in</strong><strong>der</strong> psychisch kranker<br />

Eltern wird <strong>der</strong>zeit pilothaft begegnet, <strong>in</strong>dem e<strong>in</strong> entsprechendes Konzept von<br />

<strong>der</strong> Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissen-schaften, geme<strong>in</strong>sam<br />

mit <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel entwickelt, erprobt<br />

und im H<strong>in</strong>blick auf se<strong>in</strong>e erwartbare Effektivität evaluiert wird. Das Präventionskonzept<br />

soll an existierende Modelle <strong>der</strong> Skillför<strong>der</strong>ung und Elternbildung<br />

anschließen und dabei <strong>in</strong>novative Zweige <strong>der</strong> zielgruppenspezifischen und<br />

zugehenden Primärprävention entwickeln. Das Vorhaben wird im Rahmen des<br />

Präventionsprogramms des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) f<strong>in</strong>anziell geför<strong>der</strong>t.<br />

Methodisches Vorgehen<br />

Das Gesamtvorhaben umfasst zwei Projektphasen. In <strong>der</strong> ersten Phase soll <strong>der</strong><br />

defizitäre Kenntnisstand zur Belastungs- und Bewältigungssituation von betroffenen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und Eltern behoben und die Lebenssituation genauer exploriert<br />

werden. Die hiermit gewonnenen empirischen Befunde sollen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

zweiten Projektphase (ab Januar 2010) als Grundlage für die Konkretisierung<br />

des primärpräventiven Angebots genutzt werden.<br />

Methodisch wurden qualitative, leitfadengestützte Interviews zum E<strong>in</strong>satz<br />

gebracht und die betroffenen K<strong>in</strong><strong>der</strong>, <strong>der</strong>en Eltern sich <strong>in</strong> Behandlung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ik für Psychiatrie und Psychotherapie Bethel befanden, befragt sowie die<br />

Eltern selbst. Da bislang lediglich Studien existieren, die erwachsene K<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

psychisch erkrankter Eltern retrospektiv befragt haben [10,12], war es erstmalig<br />

möglich, K<strong>in</strong><strong>der</strong> schizophren und affektiv erkrankter Eltern (nach ICD-10<br />

bzw. DSM IV) im Alter von sechs bis zwölf Jahren h<strong>in</strong>sichtlich ihres Belastungsund<br />

Bewältigungserlebens zu <strong>in</strong>terviewen. Zudem wurden sowohl <strong>der</strong> Unter-<br />

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