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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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<strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> auf Interventionsebene - Adhärenz als pflegerische<br />

Vision<br />

Michael Schulz<br />

<strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> ist das Oberthema dieses Kongresses. Wesentliche Merkmale von<br />

<strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> s<strong>in</strong>d das entwickeln von Visionen und die Gestaltung von Verän<strong>der</strong>ung.<br />

E<strong>in</strong> solcher Prozess ist ohne Kreativität nicht denkbar und kann auch im<br />

Organigramm nicht bestimmten Ebenen o<strong>der</strong> Stabstellen zugeordnet werden.<br />

<strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> wird v.a. im H<strong>in</strong>blick auf die therapeutische <strong>Pflege</strong>beziehung deutlich,<br />

wenn neue Wege <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung beschritten werden. Dies kann beispielsweise<br />

mit dem Ziel geschehen, den Patienten im Rahmen se<strong>in</strong>es Krankheitsmanagements<br />

zu unterstützen und e<strong>in</strong>e partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

im H<strong>in</strong>blick auf Entscheidungen im therapeutischen Prozess zu realisieren.<br />

Das Fremdwort hierzu heißt: Adhärenz. Im Folgenden soll <strong>der</strong> Versuch unternommen<br />

werden, beide Begriffe zusammenzubr<strong>in</strong>gen und Adhärenz als e<strong>in</strong><br />

mögliches Feld von <strong>Lea<strong>der</strong>ship</strong> zu thematisieren.<br />

E<strong>in</strong> Fallbeispiel<br />

Herr K. leidet seit se<strong>in</strong>em sechsten Lebensjahr an e<strong>in</strong>em Diabetes mellitus. Der<br />

Diabetes war so schlimm, dass er bis zu se<strong>in</strong>em 18. Lebensjahr von <strong>der</strong> zuständigen<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik im Krankheitsmanagement h<strong>in</strong>sichtlich se<strong>in</strong>es Diabetes<br />

begleitet wurde. Nach se<strong>in</strong>em 18. Lebensjahr endete die Zuständigkeit <strong>der</strong><br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>kl<strong>in</strong>ik.Seit dieser Zeit nimmt er nur noch wenig Hilfe von ärztlicher und<br />

pflegerischer Seite zur Hilfe. H<strong>in</strong>zu kommt, dass er trotz <strong>der</strong> vielen Jahre Begleitung<br />

durch spezialisiertes Personal aus professioneller Sicht ke<strong>in</strong> „Problembewusstse<strong>in</strong>“<br />

für se<strong>in</strong>e Erkrankung zeigt. Er lebt vielmehr <strong>in</strong>tensiv und<br />

kümmert sich um den enorm schwankenden Blutzucker wenig, was sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch wie<strong>der</strong>kehrende Erschöpfungszustände zeigt. Ebenfalls lebt er<br />

heute bereits mit e<strong>in</strong>er diabetischen Augenschädigung, weshalb er nur noch<br />

zum Teil berufstätig ist. Seit fünf Jahren besteht neben se<strong>in</strong>em Diabetes auch<br />

e<strong>in</strong>e Depression die behandlungsbedürftig ist und e<strong>in</strong> verstärktes Management<br />

se<strong>in</strong>er Erkrankung e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>t. Herrn K. gel<strong>in</strong>gt es nicht, langfristige The-<br />

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