Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

und wird deshalb in diesem Zusammenhang auch benannt. Die Untersuchung
wurde während einer akuten Behandlung im stationären Setting durchgeführt.
74 Patienten mit einer psychotischen Erkrankung erhielten während einer
akuten stationären Behandlung entweder 4-6 Sitzungen der Compliancetherapie
oder eine unspezifische Behandlung, inklusive einer follow-up-Erhebung
nach 18 Monaten. Die Hauptergebniskriterien waren Compliance, Einstellung
zur Behandlung, Krankheitseinsicht und soziale Gesundheit (social functioning)
Die Compliance-Therapie-Gruppe zeigte signifikante Verbesserungen in den
Bereichen Krankheitseinsicht, Einstellung zur Behandlung, und der Compliance,
welche auch über die 18 Monate bis zum follow-up erhalten blieben. Darüber
hinaus konnten sich die Teilnehmer der Interventionsgruppe bei der
allgemeinen sozialen Gesundheit mehr verbessern als die Teilnehmer der
Kontrollgruppe. Bis zu einer erneuten Aufnahme in ein akutes Behandlungssetting
verging bei den Teilnehmern der Compliance-Gruppe statistisch signifikant
mehr Zeit , als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass die Compliancetherapie effektiv zu
der Verbesserung der allgemeinen Funktionsfähigkeit eingesetzt werden und
den Patienten längere gesunde Phasen ermöglichen kann.
In einer cluster randomisierten kontrollierten Studie eines Medikamenten-
Training-Programms für Pflegepersonen von Gray et al. [10] wurde die Steigerung
der Compliance, sowie der Effekt auf klinische Ergebnisparameter bei
Patienten mit Schizophrenie untersucht.
In dieser pragmatisch randomisiert-kontrollierten Studie wurden 60 Pflegekräfte
in geographische Gruppen aufgeteilt und diese sind entweder der Interventionsgruppe
(Medikamenten-Trainingsgruppe) oder der Kontroll-gruppe
(übliche Behandlung) durch Randomisierung zugeordnet worden.
Jede Pflegekraft benannte zwei ihrer Patienten, bei denen nach Aufnahme in
die Studie, sowie nach 6 Monaten durch wissenschaftliche Mitarbeiter das
Assessment durchgeführt wurde.
Das primäre Ergebnisinteresse lag in der Veränderung der Psychopathologie,
erhoben mit der Positiv und Negativ Symptom Skala (PANSS).
350