Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

deutschsprachigen Raum bisher keine Antistigma-Interventionen durchgeführt
[6].
Antistigma-Kompetenz: Konzept und Workshop
Der Workshop „Antistigma-Kompetenz für MitarbeiterInnen von psychiatrischen
und psychosozialen Einrichtungen“ wurde im Rahmen des Kompetenznetzes
Schizophrenie (KNS, Deutschland) [7] entwickelt und umgesetzt. Er
stellt ein neuartiges Bildungsangebot dar, das psychiatrisches Personal generell,
und besonders Pflegekräfte, als MultiplikatorInnen für Antistigma-
Kompetenz ernst nimmt und ausbildet. Theorie (Begriffsdefinitionen, Ziele,
Bildungskonzept) sowie Praxis (Methoden, Inhaltsgewichtung, Zeitplan) dieses
Trainings wurden in einer Pilotphase mit Hilfe partizipativer Forschung überprüft
und angepasst.
Als Lernziel für den Workshop wurde ein neuer, ressourcenorientierter Begriff
definiert: „Antistigma-Kompetenz beschreibt die Fähigkeit, sich wirksam gegen
Stigmatisierung und Diskriminierung zu richten. Sie drückt sich in Wissen,
Haltungen und Handlungen aus und ist ein wichtiger Schritt in Richtung
Gleichberechtigung und gesellschaftlicher Teilhabe psychisch erkrankter Menschen.“
[8]
Antistigma-Kompetenz fördern heißt:
- Das Bewusstsein für die Belastung und Beeinträchtigung durch Stigmatisierung
schärfen.
- Wissen, Haltungen und Verhalten in Bezug auf Stigma reflektieren, vermitteln
und einüben.
- motivieren, gegen die Stigmatisierung von psychischen Erkrankungen
einzutreten.
„Gemeinsam gegen Stigma und Diskriminierung psychischer Erkrankungen“
lautet das Motto des Workshops, der darauf abzielt, gemeinsam mit psychiatrieerfahrenen
Menschen einen aktiven Beitrag zur Entstigmatisierung zu leisten,
indem konkrete Möglichkeiten zur Vermeidung von Stigmatisierung für
das eigene Arbeits- und Lebensumfeld entwickelt werden. Kurze theoretische
Einführungen wechseln sich mit erlebensaktivierenden Methoden, problemund
lösungsorientierten Gruppenarbeiten, Erfahrungsberichten und Diskussi-
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