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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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ANTISTIGMA-KOMPETENZ für die psychiatrische <strong>Pflege</strong><br />

Lena Freimüller; Harald Zäske; Wolfgang Gaebel; Wolfgang Wölwer<br />

Zusammenfassung<br />

Menschen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> <strong>Pflege</strong> tätig s<strong>in</strong>d, stellen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>s<br />

bedeutende Zielgruppe für die Antistigmaarbeit dar. Der im Rahmen des Kompetenznetz<br />

Schizophrenie (KNS, Deutschland) entwickelte Workshop bildet sie<br />

zu MultiplikatorInnen für Antstigma-Kompetenz aus: Geme<strong>in</strong>sam werden<br />

konkrete Möglichkeiten zur Vermeidung von Stigmatisierung für das eigene<br />

Arbeits- und Lebensumfeld entwickelt; Wissen, Haltungen und Verhalten rund<br />

um die Thema Stigma werden vermittelt, reflektiert und e<strong>in</strong>geübt.<br />

Stigmatisierung und Antistigma-Initiativen<br />

Menschen mit psychischen Erkrankungen gehören zu den meist stigmatisierten<br />

sozialen Gruppen <strong>in</strong> unseren westlichen Gesellschaften. Stigmatisierung<br />

wird als sozialer Prozess <strong>der</strong> Ausgrenzung beschrieben, <strong>der</strong> dazu führt, dass<br />

Menschen, bei denen e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e psychische Erkrankung festgestellt wurde,<br />

dauerhaft gemieden, geächtet o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>weitig benachteiligt werden [1]. Dies<br />

wird oft als ebenso bee<strong>in</strong>trächtigend und schmerzhaft erlebt wie die eigentliche<br />

Erkrankung [2]. Auch auf das Umfeld von psychisch erkrankten Personen<br />

„färbt“ das Stigma „ab“ und betrifft so beson<strong>der</strong>s Angehörige [3] und MitarbeiterInnen<br />

von <strong>psychiatrischen</strong> und psychosozialen E<strong>in</strong>richtungen (im weiteren<br />

Text kurz „psychiatrische Profis“ genannt). Die Wirkung dieses „assoziativen<br />

Stigmas“ auf die psychiatrische <strong>Pflege</strong> wird neuerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forschung<br />

[4] und durch den hier beschriebenen Workshop auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

bearbeitet.<br />

Als Antistigma-Interventionen werden konkrete Maßnahmen und Bildungsangebote<br />

bezeichnet, die sich an bestimmte Zielgruppen (Medien, SchülerInnen,<br />

Polizei, etc.) wenden, um Aufklärung und E<strong>in</strong>stellungsverän<strong>der</strong>ungen bezüglich<br />

<strong>der</strong> stigmatisierten Erkrankungen und <strong>der</strong> davon betroffenen Menschen zu<br />

bewirken [5]. Für die Zielgruppe <strong>der</strong> <strong>psychiatrischen</strong> <strong>Pflege</strong> wurden im<br />

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