Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Psychiatrische Pflege auf einer Station für britische Soldaten in
einem diakonischen Krankenhaus
Tina Earl, Jacqueline Rixe, Michael Schulz
Hintergrund
Seit Juli 2007 hat das Evangelische Krankenhaus Bielefeld die Aufgabe, die
stationär-psychiatrische Versorgung der in Deutschland lebenden und der
britischen Armee zugehörigen Erwachsenen (Soldaten, Zivilisten, Angehörige)
zu gewährleisten. Die dann im September 2007 speziell für diesen Auftrag
eröffnete Station B1 ergänzt die vorhandenen „Community Mental Health
Teams“, welche seit der Schließung des letzten Militärkrankenhauses in Wegberg
im Juni 2007 vergrößert wurden und Bestandteil jeder Garnison sind.
Die in Deutschland stationierten Einheiten (BFG –British Forces Germany)
stellen mit insgesamt 55.000 Soldaten und deren Angehörigen den größten
Standort der britischen Armee außerhalb Großbritanniens dar.
Aufgenommen werden PatientInnen zur Behandlung und Diagnostik von psychiatrischen
Erkrankungen, wenn dies im ambulanten Rahmen nicht zu gewährleisten
ist (z.B. scoregestützte Alkoholentgiftungen, Medikamentenumstellungen,
etc.). Viele PatientInnen werden in Absprache mit den „CPNs“
geplant aufgenommen (CPN: Community Psychiatric Nurses= psychiatrisch
Pflegende in der ambulanten Versorgung). Aber auch für die psychiatrische
Notfallversorgung steht die Station zur Verfügung. So werden z.B. Menschen
nach einem Suizidversuch grundsätzlich eingewiesen.
Eigens für diesen Versorgungsauftrag gibt es ein Regelwerk für Dokumentation
und Abrechnung, das mit dem Guys & St. Thomas’ Trust -der zuständigen
Behörde in London- entwickelt wurde.
Da die Station die einzige ihrer Art für diese Gruppe von Menschen ist, richtet
sich das Behandlungsangebot an Menschen mit unterschiedlichster psychopathologischen
Symptomatik. Dadurch ergibt sich für die Station ein breit gefächertes
Behandlungsspektrum, welches von allen MitarbeiterInnen des multiprofessionellen
Teams ein hohes Maß an Professionalität und Flexibilität erfordert.
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