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Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Kongressband Dreiländerkongress 2009 in Wien

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zuletzt e<strong>in</strong>e kohärentere Gruppenarbeit mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n etwa im Alter zwischen 8<br />

und 12 Jahren gestalten können.<br />

Beide Gruppen arbeiten vorrangig k<strong>in</strong>dzentriert, beziehen aber die Eltern <strong>in</strong><br />

Form von Vor- und Abschlussgesprächen e<strong>in</strong>.<br />

Fazit für die Praxis<br />

Ambulante Gruppentherapien för<strong>der</strong>n damit Grundelemente unseres entwicklungsorientierten<br />

Behandlungsansatzes [8], d.h.:<br />

Aufbau stabiler B<strong>in</strong>dungen zu den Familien,<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>in</strong>dividueller Ressourcen <strong>der</strong> Familien (und <strong>der</strong> Mitarbeiter),<br />

Übernahme von Verantwortung durch die Familien und das therapeutische<br />

Team.<br />

Unsere Erfahrungen mit e<strong>in</strong>er Vielzahl ambulanter Gruppentherapien s<strong>in</strong>d<br />

durchweg positiv. Sie vernetzen ambulante und stationäre Behandlungen,<br />

för<strong>der</strong>n die <strong>in</strong>dividuellen Ressourcen sowohl <strong>der</strong> Patienten als auch <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

und lassen sich flexibel <strong>in</strong> den Kl<strong>in</strong>ikalltag <strong>in</strong>tegrieren und weiterentwickeln.<br />

Die Grundpr<strong>in</strong>zipien Multiprofessionalität, Beziehungs- und Ressourcenorientierung<br />

und multisystemisch e<strong>in</strong>er Familienmediz<strong>in</strong> lassen sich unseres<br />

Erachtens auf an<strong>der</strong>e Systeme, so <strong>der</strong> Jugendhilfe, übertragen, wo die<br />

betreuten K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen beides <strong>in</strong>tensiv benötigen: Therapie und<br />

Pädagogik. So zeigen die Ergebnisse von Marc Schmid [9] e<strong>in</strong>e sehr große<br />

psychische Belastung gerade auch <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen <strong>in</strong> <strong>der</strong> stationären<br />

Jugendhilfe: 60 % <strong>der</strong> untersuchten K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendlichen erfüllen die<br />

Diagnosekriterien für e<strong>in</strong>e k<strong>in</strong><strong>der</strong>- und jugendpsychiatrische Störung, wobei<br />

sehr viele K<strong>in</strong><strong>der</strong> komplexe, schwer zu behandelnde Störungsbil<strong>der</strong> aufweisen.<br />

Unsere positiven Erfahrungen sowohl mit Hausbesuchen [1, 4] als auch mit<br />

ambulanten Gruppentherapien können möglicherweise auch auf an<strong>der</strong>e Versorgungssysteme<br />

übertragen werden. Sie können dazu beitragen, Synergieeffekte<br />

unterschiedlicher Versorgungssysteme zu nutzen, damit Ressourcen zu<br />

schonen und s<strong>in</strong>d dadurch auch unter ökonomischen Aspekten s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzen.<br />

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