Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

Offene Tür in der Akutpsychiatrie - Führungsarbeit an der Basis
Werner Mayr
Das Konzept der offenen Tür der psychiatrischen Klinik in Heidenheim/Brenz
ist das Produkt einer Vision von verantwortlichen ärztlichen und pflegerischen
Mitarbeitern (MA) auf unterschiedlichen Ebenen, die eigene Wege in der sozialpsychiatrischen
Versorgung des Landkreises gehen wollten. Seit der Eröffnung
des vollstationären Bereiches 1995 wird dieses Konzept auf allen drei
Stationen im Alltag umgesetzt. Folglich hatte vom ersten Tag an jeder Patient
(PA) die Möglichkeit zu einer Behandlung auf einer Station mit der offenen
Tür.
Unsere Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik beinhaltet:
- Eine TK mit 14 Plätzen.
- Drei Stationen mit je 26 Planbetten, davon eine Station (St. 43) mit
Schwerpunkt Sucht- und Psychotherapie und Psychosomatik.
Die Stationen 41 und 42 sind gemischtgeschlechtlich mit PA aller psychiatrischen
Diagnosen belegt, sie weisen eine Altersstruktur ab 18 Jahren bis hin zu
Hochbetagten auf. Ebenso sind die Türen zwischen 8.00 h und 20.00 h auf
allen Stationen geöffnet.
Auf der Station 41 behandeln wir auch suizidale, fremdgefährdende, demente,
weglauf- und fluchtgefährdete PA, die je nach Beschuss auch gerichtlich nach
UBG oder BGB untergebracht sind. Unsere Belegung liegt jährlich im Durchschnitt
zwischen 90 und 95%. Die Öffnungszeiten lagen noch in keinem Jahr
unter 98 %. Dem Ziel der 100%-igen Türöffnung auf unserer Station 41 sind wir
somit sehr nahe!
Ziel der Stationsleitung und deren Stellvertretung (SL) ist es, in einer gesundheitsförderlichen
Atmosphäre ein differenziertes und vielfältiges Behandlungsangebot
zu bieten. Dabei soll die Stationstüre auf der akutpsychiatrischen
Station zwischen 8.00 h und 20.00h offen bleiben. Außerdem soll gezielte
professionelle Beziehungsarbeit unter möglichst wenig Anwendung von
Gewalt und Zwang stattfinden. Die Pflegekräfte (PK) sollen auf dem Weg zu
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