Leadership in der psychiatrischen Pflege (2009)

lediglich von der Europäischen Vereinigung der Pflegedirektorinnen (ENDA) 9
bearbeitet. Das bedeutete gewissermaßen, dass alle wichtigen Entscheidungen
betreffend der psychiatrischen Pflege von anderen getroffen wurden,
einschließlich regulatorischer Prozesse, Bewegung von Pflegefachleuten quer
durch Europa, curriculare Fragen, Forschungszusammenarbeit und der Einbezug
der psychiatrischen Pflege in den Bereichen Bildung, ältere Menschen,
Suizidbekämpfung und der Debatte zur forensischen Pflege. Trotz ihrer guten
Absichten konnten diese Mittlerorganisationen unmöglich die komplexe Natur
unseres Berufsstands oder seine breitere Auswirkung auf alle Aspekte der
psychischen Gesundheit verstehen. 2005 kam eine kleine Gruppe von leitenden
europäischen Psychiatriepflegenden zusammen, um zu versuchen, etwas
gegen diesen Stand der Dinge zu unternehmen. Das Resultat war die Gründung
von „Horatio: Europäische Psychiatriepflegende“. Seitdem ist diese
Gruppe, die nun 19 europäische Länder vertritt, zu einem Hauptakteur gewachsen
in der Entscheidungsfindung zu Fragen der psychischen Gesundheit
in Europa. Ihr erstaunliches Wachstum und was sie in so kurzer Zeit erreicht
hat aufzulisten, würde hier den Rahmen sprengen, aber es bedeutet, dass die
psychiatrische Pflege nun eine Stimme innerhalb Europas hat und eine Organisation,
die mit dem Wissen des Berufsstands sprechen kann um ihre Vorstellungen
zu verwirklichen. Sind jene, die bereit waren, diese Organisation zu
gründen und oft stundenlang zu ihrer Entwicklung beitrugen, Leader? Selbstverständlich,
und ohne ihre mannigfaltigen Fertigkeiten, ihre Motivation und
insbesondere ihre Vision, wäre die psychiatrische Pflege auf höchster Ebene
immer noch nicht vertreten. Sie hätte keine politischen Partner in ihrem
Kampf darum, besser wahrgenommen zu werden und ihre eigene, einzigartige
Rolle zu spielen beim Entwickeln von Europas Strategie für die psychiatrische
Pflege. Horatio mag der Pfegefachperson auf der Abteilung weit entrückt
scheinen, die ihr Bestes gibt im Umgang mit schwierigen Patienten, herausforderndem
Verhalten, herzzerreißenden Schreien nach Hilfe und vielen Arten
von psychologischen Beeinträchtigungen. Aber die Leader in den klinischen
Bereichen brauchen jene, welche sie in höheren politischen Arenen vertreten,
genau wie diese Vertreter wiederum auf die Unterstützung und die Leiden-
9 European Nurse Directors’ Association
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